Guna heißt Eigenschaft, Guna heißt auch Faden

Guna heißt Eigenschaft, Guna heißt auch Faden. Man kann sagen, das Gewebe der Welt besteht aus drei Haupt-Fäden, aus drei Eigenschaften, die drei Gunas. Und es heißt, dass Gott auf zwei verschiedene Weisen existiert. Es gibt Nirguna BrahmanBrahman ohne Gunas, und es gibt Saguna Brahman und das ist Brahman mit Eigenschaften. Mit Eigenschaften heißt im Allgemeinen, mit allen möglichen Eigenschaften und damit wird Saguna Brahman zu Ishvara. Ishvara – der Schöpfergott, der schöpft, erhält und wieder auflöst, der sich manifestiert mit so vielen Eigenschaften. Ishvara kann kommen als Shiva, meditierend, in die Askese gehend und auch enthusiastisch heiratend. Dann gibt es Vishnu, der Erhalter. Es gibt Brahma, den Schöpfer, der schöpft. Es gibt Durga, es gibt Lakshmi, es gibt Saraswati und so viele verschiedene Aspekte von Ishvara.

Ishvara ist also Saguna Brahman. Es ist immer alles der gleiche Brahman, es gibt nur einen einzigen GottBrahma Satyam – es gibt nur Brahman, es gibt nichts anderes als Brahman. Es ist nicht so, dass die Inder glauben an viele Götter, sondern es gibt nur einen einzigen Gott, sogar die ganze Welt ist nur eine Manifestation von Gott. Und Gott ist eben Nirguna und damit ohne Eigenschaften, Gott ist Saguna, mit Eigenschaften. Guna, im weiteren Sinn, alle Eigenschaften. Im engeren Sinn spricht man von den Trigunas, von den drei Eigenschaften. Da gibt es Sattva-Guna, Rajas-Guna, auch als Raju-Guna bezeichnet, und Tamas-Guna, auch als Tamu-Guna bezeichnet. Und Sattva, Rajas und Tamas sind die drei Gunas, drei Eigenschaften. Und alles in dieser Welt hat diese drei Eigenschaften.

Es gibt Sattva-Guna, das Reine, das Lichte, das zur Freude führt. Es gibt Rajas-Guna, die Guna, die zur Unruhe führt und zur Aktivität und zur schnellen Änderung. Und es gibt Tamas als Guna, die Guna, die träge ist, dunkel und letztlich auch Schwere ist und schwermütig. Und als spiritueller Aspirant achtest du auch auf die Gunas. Krishna empfiehlt in der Bhagavad Gita, möglichst sattvig zu leben, also die Guna namens Sattva zu erhöhen. Und er empfiehlt, die Raja-Guna etwas zu reduzieren und auf Tamas-Guna weitestgehend zu verzichten. Und das heißt, vieles in den Lebensstilen kann auf die Gunas ausgerichtet werden.

Es gibt sattviges Essen, rajasiges Essen, tamasiges Essen. Tamasiges Essen ist das, was ungesund ist für dich oder auch für andere. Z.B. Fleisch ist nicht nur ungesund für dich, sondern absolut tödlich für das Tier, das dafür getötet wurde. Oder Alkohol gilt als so etwas Tamasiges. So viele Menschen, die durch Alkohol in Probleme kommen, Alkoholismus. Oder auch Fisch, das ist tamasig. Dann gibt es rajasige Nahrung, z.B. Kaffee oder Schwarztee oder auch Zucker, all das macht den Menschen ein bisschen unruhig. In kleinen Mengen genossen nicht unbedingt schädlich, aber man sollte nicht zu viel davon zu sich nehmen. Und dann gibt es diejenigen, die sattvige Gunas sind. Und dazu gehört dann Obst, dazu gehören Gemüse, Salate, Getreide, Hülsenfrüchte, all das ist sattvige Nahrung, also sattvige Guna.

Dann gibt es sattvige Farben, so wie weiß, gelb, orange. Es gibt rajasige Farben, eben die grellen Farben. Und es gibt die tamasigen Farben, die den Geist eher dunkel und träge machen. Wiederum, es gibt sattvige, rajasige und tamasige Sprache. Menschen nutzen Fäkalienausdrücke, das ist eher tamasig. Menschen verwenden Flüche, gut, manche sind tamasig, manche sind rajasig. Manche Menschen reden einfach, ohne nachzudenken, ob sie jemanden verletzen, das ist eine Sprache, die von rajasiger Guna geprägt ist. Und eine liebevolle Sprache, eine Sprache mit Ehrerbietung und Achtung, ist eine Sprache, die von sattviger Guna geprägt ist. So kann man jetzt vieles einteilen.

Es reicht jetzt hier aus, es gibt ja auch unter Sattva, Rajas und Tamas Einträge in unserem Yoga Vidya Sanskrit-Lexikon. Dort findest du mehr über die einzelnen Gunas. Oder auch, wenn du auf unsere Internetseiten gehst, auf www.yoga-vidya.de, auch dort kannst du einfach „Guna“ eingeben oder „Gunas“ und dann erfährst du eine Menge mehr darüber. Also, Guna – Eigenschaften der Natur. Gunas sind auch göttliche Eigenschaften. Um das Höchste zu verwirklichen, gilt es, Sattva-Guna zu erhöhen, aber dich auch nicht mit Sattva-Guna zu identifizieren, denn letztlich, dein wahres Selbst ist jenseits aller Gunas, du bist Nirguna, ohne Eigenschaften. Wenn du in Nirguna bist, im Alltag entwickle Suguna, das heißt, gute Eigenschaften. So wird aus Nirguna Saguna und aus Saguna machst du Suguna und wenn du genügend Suguna hast, genügend gute Eigenschaften, wirst du irgendwann zu Nirguna und dann zum Göttlichen.

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