Glücksübungen vom kleinen Weihnachtsmann

Der kleine Weihnachtsmann stapfte durch den Winterwald. Schneebedeckte Wege. Schneebedeckte Tannen. Ein helles Licht leuchtete vom Himmel. Die ganze Welt strahlte in einem weihnachtlichen Glanz. Der Weihnachtsmann war wie immer am Grübeln. Er überlegte, wie er seine Freunde glücklich machen könnte. Was sollte er ihnen zu Weihnachten schenken?
Da manifestierte sich plötzlich vor ihm eine Wolke aus Licht. Kleine Glöckchen erklangen. Und in der Wolke war ein Engel zu sehen. Weißes Gewand, blondes Haar, ein schönes Gesicht und eine große Aura aus Licht um den ganzen Körper und um den Kopf herum. Der Engel sprach zu dem Weihnachtsmann: "Deine Freunde brauchen Frieden, Liebe und inneres Glück. Das ist das Wichtigste im Leben. Das brauchen die Menschen gerade zu Weihnachten."
Der alte Weihnachtsmann strich sich den Bart: "Und wie soll ich den Menschen diese Eigenschaften geben? Ich könnte jedem, der an mich denkt, die Energie von Frieden, Liebe und Glück senden. Das wäre der einfachste Weg. Da ich über die Fähigkeit der Allgegenwart verfüge, kann ich Energien über eine höhere Bewusstseinsdimension im Kosmos übertragen."
Der Engel, bei dem es sich vermutlich um eine Engelin handelte, meinte, dass das ein guter Weg sei. Aber die Menschen sollten auch in der Lage sein, selbst Liebe, Frieden und Glück in sich zu erzeugen. Dazu bräuchten sie gute spirituelle Übungen. Ohne einen Übungsweg würden die Menschen zu abhängig vom Weihnachtsmann werden. Sie könnten ohne ihn nicht glücklich sein. Es wäre besser, wenn jeder sein eigener Glücksmeister sein würde. Dann wären seine Freunde auch fähig, Glück an ihre Mitmenschen weiter zu geben. So würden sich Glück, Liebe und Frieden in der ganzen Welt ausbreiten.
Der Weihnachtsmann besaß einen großen Sack mit Glücksübungen. Bei seinen Reisen durch die Welt hatte er in allen Ländern sie gesammelt und in seinen Sack gesteckt. Die wichtigste Übung war das positive Denken. Jeder Mensch sollte beständig seine Gedanken beobachten, negative Gedanken stoppen und sich auf positive Eigenschaften wie Liebe, Frieden, Glück und Wahrheit konzentrieren.
Der Yoga-Guru vom Weihnachtsmann nannte es die fünf Grundsätze Shanti (Frieden), Prema (Liebe), Dharma (richtiges Tun), Sathya (Wahrhaftigkeit) und Ahimsa (Gewaltlosigkeit, erleuchtetes Sein). Jesus hatte in seiner Bergpredigt gelehrt, dass innere Armut (Demut, Bescheidenheit), Friedfertigkeit, Barmherzigkeit, der Hunger nach Gott (nach Erleuchtung, nach einem Leben in Gott) und beständige innere Reinigung (des Herzens) der Weg zu einem glücklichen Leben (Seligkeit) sind. Buddha empfahl es richtig zu denken, richtig zu handeln und richtig zu meditieren. Er riet zu den vier Eigenschaften Mitgefühl, Mitfreude, umfassende Liebe und Gleichmut (bei Leid).
Ohne konsequente Gedankenarbeit kann kein dauerhaftes inneres Glück entstehen. Swami Sivananda betonte deshalb die tägliche Selbstbesinnung. So kommt man zur Erleuchtung und zum dauerhaften inneren Glück. Am besten nimmt man sich jeden Morgen fünf Minuten Zeit, um über sich und sein Leben nachzudenken, seine Schwachstellen zu erkennen und seinen Geist spirituell auszurichten.
Wichtig für den Weg des inneren Glück ist aber auch die tägliche Meditation. Durch die Meditation entsteht innerer Frieden, der die Basis für ein beständiges Glück ist. Es gibt viele Techniken der Meditation. Jeder Mensch darf herausfinden, was für ihn persönlich am besten funktioniert. Das kann das einfache tägliche Sitzen sein, in dem man die Gedanken zur Ruhe kommen läßt. Das kann die Kundalini-Meditation sein, in der man durch eine Vorbild-Visualisierung (Gottheiten-Yoga) verbunden mit einem Mantra die Kundalini-Energie aktiviert und dann im Glück verweilt.
Das kann das Lesen in einem spirituellen Buch sein. Das kann das Singen von Mantras sein. Das kann das tägliche Gehen oder Joggen sein, durch das man seine innere Kraft und Gesundheit stärkt. Das kann die Schüttelmeditation sein, durch die man Gefühle von Wut, Angst, Sucht und Trauer auflöst. Und das kann eine meditative Lebensweise sein, bei der man im Zustand der Ruhe und der Meditation durch das Leben geht.
Die Lieblingsübung des Weihnachtsmannes ist es seinen Mitmenschen Gutes zu tun. Der Weihnachtsmann ist auf seine Art ein Bodhisattva, der zu Weihnachten die Menschen an das erinnert, was wirklich wichtig ist im Leben. Und das ist nicht der äußere Konsum, sondern der innere Frieden, das Glück und die Liebe. Jeder Mensch kann Gutes tun. Jeder Mensch kann auf seine Art ein Weihnachtsmann oder ein Weihnachtsengel sein. Jeder Mensch kann durch den Weg der umfassenden Liebe ins Glück kommen. Dazu genügt es, einem Mitmenschen ein Lächeln oder ein gutes Wort zu schenken. Dazu genügt es einem Menschen einen kleinen Wunsch zu erfüllen. Dazu genügt es allen Wesen Licht zu senden und eine glückliche Welt zu wünschen: "Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben." Wir denken dieses Mantra so lange, bis Glück in uns entsteht.

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Kommentare

  • Vielen Dank für diese schöne Geschichte; diese werde ich demnächst meiner Yogagruppe vorlesen.
    Lg

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