Engagement im Yoga und Buddhismus

Dalai Lama: „Das Ziel unseres Lebens ist das Glück aller. Echtes Mitgefühl erzeugt ein spontanes Bedürfnis sich für das Wohl anderer einzusetzen.“

Ich bin ein Anhänger des engagierten Buddhismus. Die wichtigsten Vertreter des engagierten Buddhismus sind der Dalai Lama und der Zen-Meister Thich Nhat Hanh. Der engagierte Buddhismus tritt ein für eine Welt der Liebe, des Friedens und des Glücks. Er engagiert sich gegen den Krieg auf der Welt, gegen Hunger und Unterdrückung, für eine menschenwürdige Welt und für die Harmonie mit der Natur. Er ist für den Tierschutz, für Meinungsfreiheit und für Demokratie.

Das alles sind keine selbstverständlichen Dinge auf der Welt. Wir erleben millionenfaches Tierleid durch die industrielle Massentierhaltung. Gerade wurden auf den Färöer Inseln (gehören zu Dänemark) über 1400 Delphine in eine Bucht getrieben und brutal abgeschlachtet. Dagegen müssen wir als Buddhisten aufstehen. Buddha lehrt es alle Wesen wie die eigenen Kinder zu lieben.

Durch die menschengemachte Klimakatastrophe gibt es weltweit viele Brände, Wüsten und Überschwemmungen. Der Hunger auf der Welt breitet sich aus. Es werden Millionen Menschen sterben. Es ist unsere Aufgabe als Buddhisten etwas dagegen zu tun, soweit es uns möglich ist.

Eine große Frage unter Buddhisten ist es, inwieweit wir uns politisch engagieren dürfen oder sollen. Ich bin für eine gewisse Distanz zur Tagespolitik. Wir sollten uns nicht in die politischen Egokämpfe verstricken. Andererseits bestimmt die Politik das Schicksal der Welt und unser eigenes Schicksal. Es ist deshalb gut sich politisch zu informieren und sich im Rahmen seiner Möglichkeiten und Interessen politisch zu engagieren. Dabei sollten wir aber immer die buddhistischen Grundsätze Liebe, Frieden, Wahrhaftigkeit und Gewaltlosigkeit beachten.

Besonders gefordert sind wir, wenn es unter Buddhisten zu politischen Diskussionen kommt. Politische Diskussionen sind ein gutes Übungsgebiet für das buddhistische Geistestraining. Hier können wir gut die vier Eigenschaften liebende Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gelassenheit üben. Natürlich gibt es immer wieder wie in allen Religionen auch im Buddhismus Menschen, die vom Weg abkommen. Sie töten ihre Mitmenschen, Andersdenkende und sogar ihre eigenen Brüder. Das war früher in Tibet bei den Kriegen zwischen den Klöstern so und ist derzeit in Myanmar zu beobachten. Nur ein kleiner Schritt zum realen Krieg ist es, wenn sich Buddhisten gegenseitig hassen, beleidigen und verbal bekämpfen. Das können wir leider gut in Deutschland beobachten. Hier spaltet sich die buddhistische Szene in die Linken, die Rechten und die Unpolitischen. Wenn wir für eine Welt der Liebe und des Friedens sind, müssen wir es lernen auch friedvoll miteinander umzugehen.

Der erste Schritt zu einer Welt der Liebe, des Friedens und des Glücks ist es in uns selbst Liebe, Frieden und Glück zu erzeugen. Dazu dient das Training der vier Brahmaviharas. Dazu gibt es die Metta-Meditation (liebende Güte zu sich und zu allen Wesen). Dazu gibt es insbesondere den Weg des Mahayana Buddhismus. Im Mahayana Buddhismus stellen wir die Liebe an die erste Stelle. Der zweite Schritt zu einer Welt der Liebe, des Friedens und des Glücks ist es nicht nur in sich selbst Liebe, Frieden und Glück zu erzeugen, sondern auch seine Umwelt ins Licht zu bringen. Ein Erleuchteter strahlt Liebe, Frieden und Glück aus. Bereits durch seine Ausstrahlung werden die Menschen um ihn herum friedlich und liebevoll. Aber manchmal muss auch ein Erleuchteter kraftvoll handeln, damit sich positive Veränderungen in der Welt durchsetzen. Ein engagierter Buddhist lebt grundsätzlich im Gleichgewicht von innerem Frieden und äußerem Handeln. Er spürt genau wie viel er handeln kann, damit er seinen inneren Frieden nicht verliert. Und er erkennt auch genau, was die Welt und seine Mitmenschen brauchen, damit es ihnen gut geht.

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