Ekoham – ich bin eins

Eka heißt eins, Aham heißt „ich bin“, Ekoham – ich bin eins. Das ist letztlich ein Ausdruck der Non-Dualität, Advaita. Advaita heißt Non-Dualität. „Aham Brahmasmi. Ich bin Brahman. Sarvam Kalvidam Brahman. Es gibt nur Brahman. Alles ist wahrhaftig Brahman. Brahma Satyam. Brahman allein ist wirklich.“ Alles das sind verschiedene Ausdrücke für Ekoham – ich bin eins. Ich bin eins heißt nicht, ich bin eins und du bist jemand anderes, sondern Ekoham – es gibt nur eine einzige Wirklichkeit und die bin ich. Und nicht nur ich als Ego, sondern ich als kosmisches „Ich bin“. Nicht du als Person sagst „Ekoham“, sondern im Grunde genommen, das Göttliche sagt, „Ekoham“. Eigentlich sagt es nur: „Aham. Ich bin.“ Es ist, das heißt Sat, es ist bewusst – Chid, und es ist FreudeAnanda. Ekoham – ich bin eins. Dieses Ekoham kann auch heißen, ich bin eins, auch im Verhältnis, wenn du merkst, es gibt Vergnügen und es gibt Schmerz und es gibt Aktivität und es gibt Passivität und es gibt Enthusiasmus und es gibt Machtlosigkeit oder Ohnmacht. Du magst zwischen all diesen Gemütszuständen schwanken, aber du kannst sagen: „Ekoham – ich bin eins.

Gemütszustände kommen und gehen, ich bin nicht davon beeinflusst, ich bleibe weiter eins.“ Auf einer oberflächlichen Ebene magst du in Auseinandersetzungen treten mit anderen. Du kannst aber sagen: „Ekoham. Ich bin eins.“ Du könntest auch sagen: „Wir sind eins.“ Tief im Inneren bist du eins mit allen Wesen. Tief im Inneren ist dein Herz verbunden mit den Herzen aller und ist dein Bewusstsein eins mit allen. Ekoham – ich bin eins. Es gibt auch im Rig Veda so eine Aussage, dass das göttliche Wesen am Anfang gewusst hat, „Ekoham – ich bin eins“ und dann gesagt hat: „Möge ich zwei sein.“ Und es hat dann aus sich selbst heraus dieses Universum projiziert, indem es das Universum geträumt hat. So erscheint es so, es gibt das höchste Wesen und es gibt die Welt, so gibt es Dualität. Und dann gibt es innerhalb dieser Welt alle möglichen Einzelseelen, z.B. Menschen, die denken: „Ich bin auch wieder jemand Separates.“ Und die Einzelwesen entdecken, dass sie so viele verschiedene Talente und Fähigkeiten haben. Goethes Faust sagt ja nicht umsonst: „Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust.“ Und als Teenager, als ich das gelesen habe, habe ich gedacht: „Der hat es gut, nur zwei.“ In mir habe ich noch sehr viel mehr entdeckt. Aber, Ekoham, du kannst dir sagen: „Du bist eins, ich bin eins. Alle Gemütszustände, alle Talente und Fähigkeiten, das bin ich nicht wirklich.“ Und auch, du bist nicht unterschiedlich von deinen Mitmenschen, du bist auch nicht unterschiedlich von Welt und auch nicht unterschiedlich von Gott. Letztlich, das höchste Wesen manifestiert sich als die Welt, als Einzelseele und bleibt dennoch Ekoham – ich bin eins. In diesem Sinne, das höchste Wesen, man kann es Gott nennen, hat die Welt geschaffen und die Einzelseelen geschaffen, es hat sie aus sich selbst heraus geschaffen und es bleibt weiter diese Einzelseelen. Nicht umsonst sagen alle Religionen, Gott ist allmächtig, allgegenwärtig. Wenn er allgegenwärtig ist, ist er überall, also ist er Eka, eins. Mache dir das bewusst, spüre es, erfahre es. Ekoham – ich bin eins.

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