Einige Reflektionen ueber das "ich"...

Ich fand mich zum Wochenanfang von einigen Beitraegen ueber Sterbehilfe stark inspiriert, da kam mir, beim ueber dieses fuer Alle und Jeden unumgaengliche Phaenomen reflektieren, ein Sinnspruch von Nagarjuna in den Sinn:

"So wie es heisst, dass das Bild unseres Gesichts im Spiegel von dem Spiegel, d.h. der Reinheit der Reflektion, also den Qualitaeten des Spiegels abhaengt, und nicht wahrhaft existiert, auf diese Weise existiert auch das "Ich" abhaengig von Anhaeufungen von Erinnerungen, vergangenen, wie auch gegenwaertigen und den Hoffnungen auf Zukuenftiges, und wie das Bild im Spiegel, existiert dieses "ich" in Wirklichkeit nicht, es spiegelt sich nur scheinbar; waehrend der Interaktion des Denkens, des "bildlichen Handelns mit Erinnerungen von Namen und Formen", ausschliesslich innerhalb der ureigenen Wahrnehmungen, wieder.

Wenn wir darueber meditieren das der Geist nichts anderes als ein Spiegel ist, der die Sinneseindruecke und die daraus entstandenen gedanklichen Bildsequenzen, die in erster Linie nur wiederspiegelt, das wahrnehmende Bewusstsein, das Denken diese Bildsequenzen dann zu interpretieren beginnt, sich, "sein" Tun und Handeln quasi "im Spiegel betrachtet", diesen dann bestimmende Qualitaeten zuordnet und so in "Erscheinung" tritt und eine, oft rein gefuehlsmaessig negative oder positive, anziehende oder abstossende "Verbindung" hergestellt wird, kommen wir der ganzen Angelegenheit, mit einer gewissen Tiefe, schon recht nahe.....

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Kommentare

  • @miramun:

    miramn, schoene Reflektionen, nur wer oder was ist das was da sieht, das Auge, der Sehsinn, die Funktion des sehens, die kognitiven Faehigkeiten, wer "sieht" da, wer oder was nimmt wahr, wer oder was sagt/denkt: "Aha, das ist ein Spiegel und damit verhaelt sich das so uns so"?

    Und wer oder was ist der Zeuge von dem Prozess, das Hirn, der Kopfinhalt?

  • In unserem Leben nehmen die Dinge meist einfach ihren Lauf. Aber aus dieser Situation gibt es einen Ausweg: Die zwei Gesichter der Realitaet. Seit alters her haben Denker und Philosophen, aus verschiedensten Kulturen, zu voellig unterschiedlichen Zeitpunkten, immer wieder die Vermutung ausgesprochen, dass wir in einer spiegelartigen Illusion unserer Sinne gefangen sind.

    Heute ist bekannt und wird als Tatsache verstanden das ein Kind bis etwa zur Vollendung seines ersten Lebensjahres nur in der Gegenwart lebt, keine Vergangenheit und keine Zukunft kennt, und bis etwa zum 3. Lebensjahr sofort vergeben und vergessen kann, Gaben die mit dem allmaehlich konditionierenden Anpassungsprozess, der haeufig faelschlicherweise als "Lernprozess" bezeichnet wird, verloren gehen.

    In diesem Sinne gleicht unsere Weltsicht einem gigantischen dualen Spiegel. Auf dessen einen Seite befindet sich das materielle Universum, und zu dessen anderer Seite erstreckt sich der metaphysische Variantenraum der Wahrnehmung und den daraus gezogenen Schluessen.

    Dort ist alles aufgezeichnet, was war, was ist und was sein wird; von dort kommen zu uns Traeume, Hellsicht, intuitives Wissen und Erleuchtung. Von dem was wir mit unseren Sinnen in diesem Spiegel wahrnehmen, voellig bezaubert, halten wir das Spiegelbild faelschlicherweise fuer Realitaet.

    Doch wir brauchen in diesem Spiegeltraum nur aufzuwachen, zu er-wachen, und ringsum wird sich Unglaubliches ereignen!

  • Erst dann zu leben, wenn man es vermeintlich (finanziell) "geschafft" hat, ist mit einiger Wahrscheinlichkeit ein grosser Irrtum, ja vielleicht der gigantischste, unserer so auf Sicherheiten besonnene Industrie - und Leistungsgesellschaft, die sich in ihrer ueberheblich-arroganten Selbstherrlichkeit gern als Leitkultur versteht; ist in meinen Augen diese, vor Ge-und Verboten, vor Gesetzen strotzende, aber mit raffgierigen, unethischen, wie morallosen Wegelagerern, im weissen Kragen und glatt gestriegelten Fassaden, mit auf Hochglanz polierten Luxuslimousinen, den Chrom und Glasspalaesten, angefuellte Unkultur, eher eine ausgewachsene Leidkultur.

    Man kann nicht mit vierzig, fuenfzig oder gar nach der Pensionierung, im Rentenalter, vielleicht vergreist, auf einmal ein ganz anderer Mensch sein.

    Folglich ist das Leben so zu organisieren, daß Mensch seine Traeume konkret und immer in der Gegenwart lebt, vielleicht schafft man es ja nie, nur das weiss man erst dann, am Ende der irdischen Reise, dann ist es zu spaet um Reperaturen oder auch nur kleinste Korrekturen vorzunehmen, um eventuell auf dieses Raetsel eines Tages eine fragwuerdige oder gar enttaeuschende Antwort zu erhalten, ist mir das gegenwaertige Leben immer schon zu wertvoll erschienen!

    Drum versuche stehts, moeglichst mit jedem Atemzug, im Hier und Jetzt gegenwaertig und darueber gewahr zu sein!

    - ॐ -

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  • "Der Überwinder lehrte, dass visuelle Eindrücke, Laute u.s.w. weder wahr noch falsch seien. Wenn eines existiert, weil es sein Gegenteil gibt, hat beides keine wirkliche Existenz. Letztlich steht die Welt also jenseits von wahr und falsch."

    - Nagarjuna -

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