Ein Yogi geht zum Zahnarzt, Teil 2

Am Montag war ich bei meiner neuen Zahnärztin. Sie kommt gerade von der Uni und arbeitet seit zwei Jahren in der Gemeinschaftspraxis. Sie hat eine zarte und liebevolle Energie. Aber sie kann auch sehr bestimmt sein. Sie hat meine Zähne betrachtet, sie für nicht gut befunden und sofort ein umfangreiches Programm entwickelt. Dienstag musste ich zur Zahnreinigung. Am nächsten Mittwoch gehe ich zum Kieferchirurgen, um drei Eckzähne ziehen zu lassen. Die Zahnärztin meinte, dass ein Eckzahn kompliziert zu ziehen sei. Sie hat kein Problem damit das an einen fachkundigen Kollegen abzugeben. Und danach sehen wir weiter. Sie will vier Vorderzähne überkronen. Das wird teuer, aber Barbara freut das. Dann werde ich endlich schöne Zähne haben. Dann wird aus mir ein schöner Mann. Aber ich kenne Barbara. Sie ist letztlich nie zufrieden. Ihr fällt bestimmt etwas Neues ein, was es an mir zu verbessern gibt.
Die Zahnreinigung habe ich schon hinter mir. Dafür gibt es in der Zahnarztklinik eine spezielle Abteilung. Eine ältere Angestellte, Typ strenge Lehrerin, arbeite eine dreiviertel Stunde sehr gründlich an meinen Zähnen herum. Das löste bei mir einen heftigen spirituellen Reinigungsprozess aus. Eine Nacht konnte ich nicht schlafen und erst jetzt nach drei Tagen hat sich das beruhigt. In den Zähnen saßen aus meiner Sicht viele Verspannungen aus früheren Leben. Das hat sich jetzt gelöst. So sehe und spüre ich das. Insofern war die Zahnreinigung ein wichtiger spiritueller Schritt, obwohl sie etwas unangenehm war. Aber ich hatte so etwas noch nie gemacht. Deshalb entstand daraus wohl der starke spirituelle Effekt. Es gibt im Yoga die Reinigungsübungen, Kriyas genannt, die auch auf der energetischen Ebene wirken. Es gibt die Nasenspülung und die Magenreinigung. Von einer Zahnreinigung habe ich noch nichts gehört. Das ist wohl erst heute mit den modernen Instrumenten möglich.
Vor dem nächsten Mittwoch graut mir etwas. Zum Glück traf ich eine nette Nachbarin, die mir erzählte, dass der Kieferchirurg sehr gut sei. Er hätte bei ihren Kinder auch einige Zähne gezogen. Das ging sehr schnell und schmerzlos. Ich sollte nur danach einige Tage Antibiotika nehmen, damit sich der Mund nicht entzündet. Das ist aus meiner Sicht eine gute Idee, obwohl ich Anitibiotika eher vermeide. Jedenfalls hat mich das Gespräch mit der Nachbarin sehr beruhigt. Wenn ihre Kinder das schaffen, schaffe ich das auch. Schwierig wird nur die Zeit danach, wenn ich nur Suppe essen kann. Eine andere Nachbarin hat mir das berichtet. Es ist schön, wenn man so viele Nachbarinnen hat, die sich gut um einen kümmern und einen aufmuntern. Auch Barbara muntert mich auf. Sie will mir beistehen und mich zum Kieferchirurgen fahren.
Wir werden sehen, was die nächsten Wochen bringen. Ich sehe alles äußere Geschehen als einen spirituellen Weg. Es dient dazu spirituelle Eigenschaften wie Gleichmut, Weisheit, Kraft, Liebe und Mitgefühl zu entwickeln. Wenn man das Äußere auf die richtige Weise lebt, bringt es einen spirituell voran. Das Bild zeigt mich vor dem Zahnarzt. Bald werden meine Zähne schöner sein.

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