Ein Tag der Besinnung

In meinem Leben gab es in der letzten Zeit viel Chaos. Heute komme ich wieder zur Besinnung. Ich besinne mich auf mich und meinen Weg. Was ist im Moment mein Weg? Der tiefere Sinn des Lebens ist es glücklich zu sein. Das Hauptglück findet ein Mensch in sich selbst. Das eigene innere Glück bestimmt hauptsächlich, wie glücklich ein Mensch in seinem Leben wird. Wie kann man das eigene innere Glück entwickeln? Wie kommt man in ein glückliches Leben?

Hinweise darauf bietet der Weg der Erleuchtung. Erleuchtung ist höchstes inneres Glück. Erleuchtung ist ein Leben im Glück, im inneren Frieden und in der Liebe. Aus dem Weg der Erleuchtung können wir viel über den Weg des inneren Glücks lernen. Gestern sah ich mit Barbara einen Film mit Julia Robertson, wie sie nach einer gescheiterten Beziehung den Weg zu sich selbst sucht. Zuerst reiste sie nach Italien und probierte es mit dem Weg der äußeren Genüsse. Es ist wichtig, dass man den Weg des äußeren Glücks ausreichend ausprobiert, um zu erkennen, dass das man das Glück hauptsächlich in sich selbst suchen muss.

Dann reiste Julia Robertson nach Indien in einen Ashram. Dort lernte sie zu meditieren und hatte viele gute Gespräche. Jetzt hätte der Film zu tiefen Einsichten kommen müssen. Aber so etwas wollen die meisten Zuschauer wohl nicht sehen. Der Film endete deshalb damit, dass der Traummann auftaucht und sie glücklich macht. Meine Traumfrau habe ich bereits. Wir führen eine gute Beziehung. Trotzdem ist mir klar, dass ich das Glück hauptsächlich in mir selbst haben muss. Wenn ich das Glück in mir selbst habe, dann bin ich in der Lage positiv zu denken und eine positive Beziehung zu führen.

Wie entwickelt man das Glück in sich selbst? Dazu gibt es die fünf Schritte der Erleuchtung. Der erste Schritt ist der Schritt der inneren Reinigung. Solange wir durch Lebensstress und innere Verspannungen blockiert werden, kann sich unsere innere Glücksenergie nicht entfalten. Wir müssen also den inneren Stress und die inneren Verspannungen auflösen. Dafür gibt es viele Methoden wie das gründliche Nachdenken über sich selbst, das Lesen in Weisheitsbüchern, Spazieren gehen, Yoga, Meditation, Mantra singen, beten, die Überwindung negativer Gedanken und die positive Ausrichtung des Geistes. Bereits dadurch kann etwas inneres Glück entstehen.

Der zweite Schritt ist die Abgeschiedenheit von weltlichen Energie und das Leben in der Ruhe. Selbst wenn wir uns innerlich gereinigt haben und unsere Lebensenergie wieder erwacht, ziehen uns das weltliche Leben und unsere Mitmenschen unsere Energie wieder ab. Wir müssen die Energie sammeln und in uns zur Ruhe kommen, bevor wir in eine höhere Ebene des Glücks aufsteigen können. Im tibetischen Buddhismus zieht man sich nach der Phase der inneren Reinigung durch die vorbereitenden Übungen grundsätzlich für drei Jahre als Yogi in ein Leben in der Ruhe zurück. Buddha zog sich für sechs Jahre in die Abgeschiedenheit zurück, bevor er zur Erleuchtung durchbrach. Im indischen Yoga gelten zwölf Jahre als angemessene Zeit. Für mich genügt es aber immer mal wieder für einige Zeit zu mir selbst zu finden.

Der dritte Schritt besteht darin das Bewusstsein und seine Energie spirituell auszurichten. Wenn wir durch die innere Reinigung und durch ausreichend Ruhe und Zeit für uns selbst in einer guten Energie sind, dann muss diese Energie so ausgerichtet werden, dass die Chakren aktiviert werden, die Kundalini-Energie erwacht und es zu einem Durchbruch ins große innere Glück kommt. Dazu wird im indischen Yoga und im tibetischen Buddhismus der Gottheiten-Yoga praktiziert. Wir verbinden uns mit einer Gottheit, einem passenden spirituellen Vorbild. Wir können das Vorbild als Gegenüber sehen und zu ihm beten. Oder wir sehen uns selbst in der Gottheit und bringen uns mit einem Mantra in die Energie der Gottheit. Zum Beispiel mit dem Mantra „Shivo Ham“ (Ich bin Shiva) oder „Tat Twam Asi“ (Ich bin das. Ich bin in allem. Ich bin die Erleuchtung. Ich verbinde mich mit meiner Erleuchtungsnatur). Im tibetischen Buddhismus verwendet man zum Beispiel Vajrasattva als Vorbild und denkt das Mantra „Om Vajrasattva Hum“ (Ich bin Vajrasattva, ein erleuchteter Bodhisattva). Wichtig ist es ein spirituelles Vorbild zu finden, dass einen in eine gute Energie bringt, wenn man es anruft oder sich mit ihm identifiziert.

Ich habe viele Vorbilder wie Buddha, Jesus, Shiva, Lakshmi und Ganesha, durch die ich in spirituelle Eigenschaften wie innere Ruhe, Liebe, Kraft, Klarheit und Glück kommen und meine Erleuchtungsenergie erwecken kann. Aber manchmal genügt es auch mich auf bestimmte Chakren zu konzentrieren, meinen Mitmenschen Licht zu senden oder einfach nur in einer bestimmten Meditationshaltung zu sitzen. Letztlich probiere ich kreativ aus, wie ich in dem jeweiligen Moment meine innere Glücksenergie aktivieren und in eine gute Ausrichtung bringen kann.

Der vierte Schritt ist der Schritt der umfassenden Liebe. Wenn wir durch die ersten drei Schritte ins erleuchtete Sein gekommen sind und im inneren Glück ruhen, dass können wir dieses Glück vertiefen, verstärken und stabilisieren, wenn wir vom erleuchteten Sein in die Dimension der Liebe fortschreiten. Wir vergessen uns selbst und wirken für das Glück unsere Mitmenschen. Wir verbinden uns in Liebe mit unseren Mitmenschen und kommen dadurch in eine höhere Glücksdimension. Im Yoga heißt es, dass ein erleuchteter Mensch hundert mal so glücklich wie ein nicht Erleuchteter ist, ein Karma-Yogi (Bodhisattva) auf dem Weg der Liebe ist aber noch hundert mal glücklicher als ein normaler Erleuchteter. Die Liebe macht das Leben erst wirklich schön. Dazu muss die Liebe aber aus dem eigenen inneren Glück und nicht aus der Sucht heraus gelebt werden. Das verwechseln viele Menschen. In die Liebe komme ich, indem ich meine persönliche Aufgabe der Liebe finde, meinen Mitmenschen etwas Gutes tue und allen Wesen und der ganzen Welt Licht sende.

Der fünfte Schritt ist es herauszufinden, was man gerade braucht und was einem hilft. Der spirituelle Weg ist individuell. Jeder hat seinen eigenen Weg ins Licht. Wir brauchen Weisheit und ein gutes inneres Gespür, um unseren Weg zu finden. Für mich ist es die Verbindung von erleuchtetem Sein mit dem Weg der Liebe. Und ich bevorzuge einen mittleren Weg, auf dem auch weltliche Bedürfnisse ausreichend gelebt werden. Aber ich hatte auch Phasen der strengen Askese und des totalen Auslebens weltlicher Genüsse. Alles hat seine Zeit. Mit gutem inneren Gespür macht man im richtigen Moment das Richtige.

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