Ein genialer Text, das Bhairava Tantra

 Ein genialer Text, das Bhairava Tantra

Es war einmal ein Yogi namens Ravi, der davon träumte, das Bhairava-Tantra zu verwirklichen. Das Bhairava-Tantra war eine alte tantrische Praxis, die es den Menschen ermöglichte, die Essenz des Göttlichen in sich selbst zu erkennen und in Ekstase und Einheit zu leben.

Ravi war ein neugieriger und mutiger Geist. Schon als Kind hatte er ein tiefes Interesse an spirituellen Praktiken und eine unersättliche Sehnsucht nach Erleuchtung. Er las Bücher über Tantra und suchte nach einem Lehrer, der ihn in die Geheimnisse des Bhairava-Tantra einweihen könnte.

Eines Tages hörte Ravi von einem weisen Sadhu, der angeblich das Bhairava-Tantra vollkommen verwirklicht hatte. Er beschloss, zu dem abgelegenen Berg, auf dem der Sadhu lebte, zu reisen, um von ihm zu lernen. Die Reise war lang und beschwerlich, aber Ravi gab nicht auf. Als er endlich den Gipfel des Berges erreichte, fand er den Sadhu in tiefer Meditation unter einem alten Baum sitzend.

Respektvoll näherte sich Ravi dem Sadhu und berührte seine Füße als Zeichen der Ehrerbietung. Der Sadhu öffnete langsam seine Augen und lächelte Ravi an. „Was führt dich zu mir, mein Sohn?“, fragte der Sadhu mit einer sanften Stimme. „Großer Meister, ich bin hier, um das Bhairava-Tantra zu verwirklichen“, antwortete Ravi voller Ehrfurcht. „Bitte lehre mich die Geheimnisse dieser Praxis.“

Der Sadhu lächelte erneut und nickte verständnisvoll. „Das Bhairava-Tantra ist ein Weg zur Erleuchtung, der durch die Vereinigung von Shiva und Shakti, der männlichen und weiblichen Aspekte des Göttlichen, erreicht wird“, erklärte der Sadhu. „Doch die wahre Essenz des Tantra liegt nicht nur in äußeren Praktiken, sondern vor allem in der inneren Verwandlung.“

Der Sadhu erkannte die Entschlossenheit und Hingabe des Yogis und beschloss, ihn als Schüler anzunehmen. Tag für Tag unterrichtete er Ravi in den Geheimnissen des Bhairava-Tantra. Sie praktizierten Meditation, Atemtechniken und tantrische Rituale, um die Energiezentren im Körper zu aktivieren und die innere Einheit zu erfahren.

Eines Tages saß Ravi still auf einem Felsen und meditierte über das, was ihm der Sadhu gelehrt hatte. Während er in tiefer Versenkung war, spürte er plötzlich eine tiefe Stille in sich. In diesem Moment durchdrang ihn ein unermessliches Glück und er fühlte sich mit allem um sich herum verbunden. Ravi hatte den Zustand der Erleuchtung erreicht. Er war am Ziel und lebte im Ziel.

Das Bhairava Tantra lehrt verschiedene Methoden der Meditation. Diese Techniken umfassen unter anderem Atemkontrolle, Konzentration auf Körperempfindungen, Visualisierungen, Mantras, das Erkennen der eigenen Essenz jenseits des Denkens und vieles mehr. Das Bhairava Tantra betont die direkte Erfahrung des Göttlichen und ermutigt die Praktizierenden, ihre eigene innere Weisheit und Intuition zu kultivieren. Hier sind einige Verse aus dem Bhairava Tantra:

  1. Konzentriere dich auf den Atem und erkenne die Quelle des Lebens in dir.
  2. Lasse deinen Geist von äußeren Objekten ab und erfahre die innere Stille.
  3. Beobachte die Empfindungen deines Körpers und erkenne ihre Vergänglichkeit. Erfahre dich als das unveränderliche Bewusstsein, das hinter ihnen liegt.
  4. Stelle dir vor, dass dein Körper ein leuchtendes Energiefeld ist und verschmelze mit diesem Licht, um die Grenzen des Selbst zu überwinden.
  5. Wiederhole ein heiliges Mantra und lasse dich ins Licht führen.
  6. Visualisiere ein heiliges Bild (Buddha, Shiva, Mandala) und erkenne die Erleuchtung in allem.
  7. Spüre die Energiezentren in deinem Körper, die Chakren, und bringe sie in Einklang. Erfahre die Kundalini-Energie, die von der Basis deiner Wirbelsäule aufsteigt.
  8. Lasse deinen Geist von Gedanken befreit sein. Lebe in der Ruhe.
  9. Nimm wahr, dass du nicht der Körper und der Geist bist, sondern das zeitlose Bewusstsein, das alles durchdringt. Erkenne deine wahre Natur als das erleuchtete Sein.
  10. Man kann sein Leben aufgeben, aber die Erleuchtung darf man nie aufgeben.
  11. Wer den Namen Shivas (Buddhas) beständig wiederholt, wird zu Shiva (Buddha).
  12. Wer seinen Geist auf den äußeren Raum konzentriert, gelangt in ein Einheitsbewusstsein.
  13. Der Weg der Erleuchtung ist der Weg der Mitte zwischen Anhaftung und Ablehnung.
  14. In Wirklichkeit gibt es weder Reinheit noch Unreinheit. Gott ist in allem.
  15. Wenn das innere Glück erwacht, gelangt der Yogi in eine glückselige Trägheit. Er kann weder denken noch handeln.
  16. Durch meditatives Gehen, Tanzen oder Bewegen kommt man ins Glück.
  17. Shiva (Buddha, Gott) ist allgegenwärtig, allwissend und allmächtig. Wenn der Yogi diese Eigenschaften in sich spürt und sich damit identifiziert, wird er zu Shiva (Buddha, Gott).
  18. Wenn der Yogi sich mit allen Wesen identifiziert, gelangt er in die Einheit. Das ist der Weg der umfassenden Liebe.
  19. Wenn man die Identifizierung mit dem Körper aufgibt und in der Einheit verweilt, entsteht Glück.
  20. Man soll Gleichmut bewahren gegenüber Freunden und Feinden, gegenüber Freude und Leid. Man soll auf keinerlei Weise Anhänglichkeit oder Hass empfinden. Dann entfaltet sich Brahman in der Mitte.
  21. Wo immer der Geist seine Erfüllung findet, darauf sollte man sich konzentrieren. Wenn man das tut, was einen begeistert, gelangt man ins Glück.
  22. Wenn ein Yogi eins wird mit weltlichem Genuss, Musik, Malerei und schönem Essen, gelangt er ins Licht.
  23. Wenn man auf die Fülle meditiert, entsteht inneres Glück. Wen man in der Göttin Kundalini ruht und ihrer Energie nachgeht, nimmt man am Ritus der großen Seligkeit teil. Wenn man mit dieser Göttin vereinigt ist, erlangt man den höchsten Bhairava.
  24. Gott und seine Energie (der Heilige Geist) sind untrennbar verbunden. Man erkennt Shiva durch seine Energie.
  25. Die Wirklichkeit ist immer vollkommen. Wenn man das erkennt, wird man voll Freude.
  26. Die äußere Welt ist substanzlos wie ein Traum. Wenn man das erkennt, ruht man im inneren Glück.
  27. Alle Erfahrungen von Freude und Leid entstehen durch die Verbindung mit den Sinnesorganen. Wenn man das erkannt hat und die Sinne losläßt, ruht man in sich und ist in Gott gegründet.
  28. Wahre Übung ist es, sich immer wieder die Erleuchtung zu vergegenwärtigen.
  29. Wenn man fest im spirituellen Weg ist, wird man von Tag zu Tag fortschreiten, bis man im Zustand der Erfüllung ist.
  30. Man soll das Wissen nicht beliebig weitergeben, weder an einen Bösen, noch an einen, der keine Liebe zum Guru besitzt. Man soll es nur an geistige Helden und großmütige Seelen weitergeben, und an die, die den Guru und sein Wissen verehren.

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