Die zehn Dämonen auf dem spirituellen Weg

Die zehn Dämonen auf dem spirituellen Weg

(von Padmasambhava, dem Begründer des tibetischen Buddhismus)

  1. Du hast den spirituellen Weg als Wahrheit für dich erkannt. Du strebst nach innerem Frieden, Liebe, Glück und Erleuchtung. Herzlichen Glückwunsch. Doch leider werden jetzt viele Dämonen auftauchen, die dich von deinem Weg abbringen wollen. Wenn du dich jedoch mit fester Absicht deinen Übungen widmest, kann dich kein Hindernis und kein Dämon in deiner spirituellen Praxis nachhaltig stören.
  2. Zuerst taucht der Dämon des Zweifels auf. Du zweifelst am spirituellen Weg, an dir und an deinem Sieg. Du bist dir nicht sicher, ob es besser ist dem äußeren oder dem inneren Glück zu folgen. Du zweifelst an deinen Fähigkeiten, konsequent den spirituellen Weg bis zum Sieg zu gehen. Denke gründlich nach und folge dann dem Weg deiner Wahrheit.
  3. Danach taucht der Dämon der Wechselhaftigkeit auf. Mal praktizierst du deine spirituellen Übungen und mal nicht. Mal lebst du weltlich und mal spirituell. So wirst du nie wirklich spirituell voranschreiten.
  4. Dann kommt der Dämon der Faulheit. Du bist zu faul zum spirituellen Üben. Du verschiebst die Erleuchtung auf später. Jetzt brauchst du große Selbstdisziplin, um auf deinem Weg zu bleiben.
  5. Hast du endlich zu deiner täglichen spirituellen Praxis gefunden und gehst eisern deinen Weg, entsteht Stolz in dir. Du findest dich besser als deine Mitmenschen. Stolz hindert dich aber an der Erleuchtung, weil du dich dadurch über deine Mitmenschen erhebst. Du erkennst nicht, dass alle Menschen eins sind.
  6. Wenn du in der Meditation Fortschritte gemacht hast, tauchen plötzlich besondere spirituellen Fähigkeiten auf. Sie können dein Ego vergrößern. Übe Bescheidenheit und Demut. Stelle deine Fähigkeiten in den Dienst der Menschheit. Erkenne, dass sie nichts Besonderes sind und du dadurch nicht etwas Besonderes bist.
  7. Wenn du noch weiter fortschreitest, wird sich dein Ego (dein Ich-Bewusstsein) auflösen und du gelangst in die große Leere (ins Nirwana). Für dich ist nichts mehr wichtig. Jetzt ist es Zeit das große Mitgefühl zu entwickeln und deinen Mitmenschen auf dem spirituellen Weg zu helfen. Stelle nicht mehr dich, sondern deine Mitmenschen in das Zentrum deines Lebens.
  8. Du wirst plötzlich sehr feinfühlig sein und dich durch die weltlichen Energien deiner Mitmenschen belästigt fühlen. Hier hilft es dir Gleichmut zu entwickeln und das Glück deiner Mitmenschen wichtiger als dein eigenes zu nehmen. Sorge aber auch ausreichend für dich selbst und überfordere dich nicht.
  9. Bist du ins erleuchtete Sein gelangt möchtest du nur noch deinen spontanen Impulsen folgen und dich nicht mehr an die gesellschaftlichen Regeln halten. Erkenne, dass du Teil der Gesellschaft bist und dass es deine Aufgabe ist deinen Mitwesen zu helfen. Dafür ist es wichtig, dass du die allgemeinen Regeln des Zusammenlebens akzeptierst.
  10. Wenn du jetzt immer noch Leid ablehnst, bist du noch nicht wirklich am Ziel. Ein Buddha steht über Freude und Leid. Er heißt alles willkommen und läßt es gehen, wie es will. Er hat die Dualität überwunden und ruht im Licht. Er wirkt aus Liebe für das Glück seiner Mitwesen.
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