Als ich vor etlichen Jahren einem meiner Lehrer von meiner starken Sehnsucht berichtete, die Welt verbessern zu wollen, lächelte er. Er schaute mich an und sagte: „Du willst die Welt retten? Gut. Dann tu der Welt einen Gefallen und rette dich.“ Autsch.
Die Welt, die du siehst, ist eine Leinwand. Du kannst die Welt nicht verändern, bevor du nicht den entdeckst, der sie erschafft. Ein ängstlicher Geist sieht eine Welt voller Gefahren und Fallen. Ein wütender Geist erschafft Gegner zum Angreifen. Ein sich hassender Geist wittert überall Ablehnung. Ein freundlicher Geist findet überall Schönheit und Unschuld.
Die Beziehungen, die du tagtäglich erlebst, existieren so nicht. Sie sind eine Projektion deines Denkens.
„Aber der Stein auf dem Weg ist doch echt! Ich bin heute Morgen mit dem Fuß dagegen gerannt. So fühlt sich keine Illusion an!“
Der Stein liegt auf dem Weg. Ja. Doch seine Bedeutung für dich liegt in dir. Wann immer du mit "den anderen" haderst, hast du dich auf der Leinwand verirrt. Du kannst das gerne weiter tun. Aber so wird sich nichts ändern.
Die Welt ist ein Spiegelkabinett. Finde den Projektor und es wird einfach und still.
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Aus "Liebe Radikal", Veit Lindau
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