Die tägliche spirituelle Ausrichtung

Das Wichtigste auf dem spirituellen Weg ist die tägliche spirituelle Ausrichtung. Wir nehmen uns jeden Tag einige Minuten Zeit, um unseren Geist spirituell auszurichten. Wo sind wir gerade? Welche Gefühle und Gedanken sind in uns? Was ist unser Ziel? Was ist unsere Situation? Was ist unser Weg? Welche spirituellen Techniken brauchen wir heute?

Ich habe sieben spirituelle Techniken, die ich jeden Tag praktiziere. 1. Die tägliche Selbstbesinnung 2. Die tägliche Verbindung mit meinem spirituellen Vorbild (Buddha, meinem erleuchteten Meister) durch eine Visualisierung, ein Mantra oder das Lesen in einem Buch. 3. Die tägliche Meditation im Liegen oder Sitzen. 4. Der tägliche Sport (Yoga, Gehen, Radfahren). 5. Die tägliche Ausrichtung auf die Liebe (allen Wesen Licht senden, eine glückliche Welt wünschen, eine gute Tat tun). 6. Die tägliche spirituelle Ausrichtung der Gedanken (ein positiver Tagesvorsatz, ein positiver Gedanke, ein Gedanke der Weisheit). 7. Das Leben genießen.

Es ist auf dem spirituellen Weg auch wichtig, das Leben ausreichend zu genießen. Buddha lehrte den mittleren spirituellen Weg. Selbstdisziplin ist auf dem spirituellen Weg das entscheidende Element, das dich zum spirituellen Erfolg bringt. Aber zu viel Selbstdisziplin bewirkt innere Verhärtung und verspannt dich innerlich. Wenn du zu angespannt praktizierst, dann findet keine innere Lösung und keine Erleuchtung statt. Du kannst zwar eine gewisse geistige Totenstille erzeugen, aber es entwickelt sich kein inneres Glück. Für das innere Glück muss die Energie frei fließen können. Deshalb ist es wichtig auf dem spirituellen Weg auch auf ausreichende innere Entspannung, Lockerheit und Lebensgenuss zu achten.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Dalai Lama. Er geht seinen spirituellen Weg voller Selbstdisziplin. Er meditiert jeden Tag viele Stunden und praktiziert seine spirituellen Rituale. Er arbeitet jeden Tag für eine glückliche Welt und hält viele Vorträge. Aber er lacht auch gerne. Er genießt auch sein Leben. Er geht lachend durch das Leben. Deshalb lieben ihn die Menschen. 

Buddha selbst hat eher in der Ruhe gelebt. Er verweilte beständig im erleuchteten Sein. Er lehrte es beim Sitzen, Gehen, Stehen und Liegen zu meditieren. Aber einmal hielt er auch eine Blume hoch. Die Blume ist ein Symbol für das Schöne auf der Welt. Ein Erleuchteter sieht auch das Schöne auf der Welt. Durch sein inneres Glück konzentriert sich sein Geist automatisch auf das Gute und Schöne in der Welt.

Wir können zur Erleuchtung gelangen, indem wir eine positive Weltsicht üben. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Wir können es üben die Welt als Reines Land zu sehen. Alles ist richtig so wie es ist. Diese Sichtweise führt uns zum inneren Frieden. Wir sind im Einklang mit uns und der Welt.

Eine Steigerungsform ist die Paradiessicht der Welt. Wenn wir unsere Welt als Paradies sehen können, dann entsteht in uns Glück. Dazu müssen wir unsere Gedanken positiv ausrichten. Wir müssen einen positiven Gedanken finden, der uns ins Glück bringt. Wir können überlegen, wofür wir dankbar sind. Wir können uns auf die positiven Dinge in unserem Leben konzentrieren. Wir können unseren Geist auf das Wesentliche ausrichten.

Das Wesentliche im Leben sind der spirituelle Weg und das spirituelle Ziel. Alles andere ist aus der Sicht der Erleuchtung letztlich unwichtig. Alles andere hat nur den Zweck uns beim spirituellen Üben zu helfen. Wir können an allen Situationen des Lebens üben zur Erleuchtung zu kommen. 

Die höchste Form ist die Erleuchtungssicht. In der Erleuchtung nehmen wir die Dinge dann so, wie sie sind. Wir haben kein Ego mehr. Wir haben eine egolose Sicht. Alles ist wie es ist. Es gibt keine Bewertung von richtig und falsch mehr. Wir ruhen im erleuchteten Sein. Wir empfinden die Welt als Nirwana, als eine Mischung aus Leerheit und Fülle. Die Nirwana-Sicht ist das höchste Glück. In uns ist Glück und dadurch nehmen wir das Leben als glücklich war. Und dieses Glück beruht darauf, dass wir kein Ego mehr haben und dadurch im tiefen Frieden leben. Innerer Frieden und inneres Glück hängen zusammen. Im Yoga spricht man vom Sat-Chid-Ananda, vom erleuchteten Sein, vom Einheitsbewusstsein (Gottesbewusstsein, Paradiessicht, Nirwana-Sicht) und Glückseligkeit. 

Welche Form der Geistesausrichtung wir wählen, hängt von unserem momentanen Zustand ab. Wir spüren, was und gerade hilft und gut tut. In die Erleuchtungssicht zu gelangen, ist manchmal schwierig. Dann praktizeren wir die Paradiessicht oder zumindest die Reine-Land-Sicht. Wenn uns das nicht möglich ist, dann kann es auch gut sein die negativen Gedanken und Gefühle zu betrachten, sie auszuleben und hindurchzugehen. Irgendwann sind wir dann wieder zu einer positiven Weltsicht fähig. Wichtig ist es aber immer sich jeden Tag im Rahmen unserer Möglichkeiten spirituell auszurichten. Notfalls beten wir zu den Buddhas und Bodhisattvas um Führung uns Hilfe. Dann wird zur richtigen Zeit immer Hilfe kommen. Wir werden auf unserem spirituellen Weg geführt und ins Licht wachsen. Wir müssen nur konsequent auf die Stimme unserer inneren Weisheit hören und ihr folgen. 

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein