Die heilende Beziehung und Yoga

Die meisten Menschen in der heutigen Zeit sind psychisch stark belastet. Sie leiden unter persönlichen Problemen und unter Streß im Beruf. Grundsätzlich ist es der Hauptweg sich selbst zu heilen. Man sollte im Rahmen seiner Möglichkeiten selbst dafür sorgen, dass es einem gut geht. Dann kann man auch seinem Partner gut auf dem Weg der Heilung helfen.

Der Grundweg der Heilung und der Gesundheit ist eine gesunde Lebensweise. Die meisten Krankheiten können vermieden oder geheilt werden, wenn wir nach den fünf Grundsätzen der Gesundheit leben. Wir sollten uns gesund ernähren (viel Rohkost), Schadstoffe vermeiden (Alkohol, Zigaretten, Drogen, zu viel Zucker, zu viel Fleisch), uns regelmäßig bewegen (Sport, Yoga, Joggen, Gehen, Schwimmen), uns ausreichend entspannen (genug schlafen, Pausen, aus der Ruhe heraus leben) und positiv denken (negative Gedanken vermeiden). Bei Krankheiten ist es natürlich auch gut zum Arzt oder Heilpraktiker zu gehen und sich beraten zu lassen.

Wichtig ist nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit. Etwa ein Drittel der Menschen leidet unter Ängsten, Süchten, Aggressionen und Depressionen. Viele psychische Erkrankungen entstehen durch den Leistungsdruck und durch die soziale Kälte in der westlichen Gesellschaft. Hier kann gerade eine liebevolle Beziehung ein wichtiger Ort der Heilung und Gesunderhaltung sein.

Heilung in einer Beziehung entsteht dadurch, dass man liebevoll und positiv miteinander umgeht. Wir müssen ein positives System bilden. Geht es einem Partner schlecht, hilft ihm der andere Partner. Die Atmosphäre ist von Liebe und Verständnis getragen. Wir hören zu. Wir umarmen den Partner. Wir tragen ihn emotional mit. Wir lenken seine Gedanken auf das Positive im Leben.

In jedem Leben gibt es Freude und Leid. Es gibt positive und negative Dinge. Geteilte Freude ist doppelte Freude und geteiltes Leid ist halbes Leid. Wir versinken nicht im Leid, egal wie schlimm es ist. Es gibt immer positive Aspekte in jedem Leben. Der wichtigste positive Aspekt ist, dass man sich durch den spirituellen Weg innerlich über jedes äußere Leid erheben kann. Es ist nur eine Frage der Gedanken und der Energie.

Wir können selbstschädigende Gedanken stoppen und unsere Gedanken auf das Positive lenken. Positive Gedanken stärken unsere Energie und heilen uns innerlich. Eine einfache Übung besteht darin jeden Tag die positiven Dinge im Leben aufzuzählen. Wir können auch jeden Tag ein Glückstagebuch führen. So überwindet man Depressionen, Aggressionen und Ängste. Bei großen Problemen hilft ein Mantra, ein spirituelles Buch, ein spiritueller Film oder das Gespräch mit einem spirituellen Menschen. Wir können zu Gott oder einem erleuchteten Meister um Hilfe bitten. Wir hören dann auf die Stimme der eigenen Weisheit. Sie sagt uns was in unserer Situation zu tun und zu lassen ist.

Es gibt spezielle Energieübungen, durch die wir unsere Glücksenergie aufbauen können. Zu nennen ist hier der ganze Bereich des Kundalini-Yoga, des Vorbild-Yoga und des Tantra-Yoga. Sex erzeugt Glücksenergie und kann uns energetisch heilen. Zu Recht heißt es, dass Sex viele Probleme löst. Wenn wir spirituell fortgeschritten sind, können wir uns durch Sex in eine höhere Bewusstseinsebene erheben. In der Erleuchtung sind wir in einer Dimension über den Problemen. Es gibt das Leid zwar noch, aber es berührt uns innerlich nicht mehr so stark. Wir haben es integriert. Wir leben in einer Glücksdimension, in der wir gut mit allen Erscheinungen des äußeren Lebens fließen können. Unsere Konzentration liegt auf der Glücksenergie (in der erleuchteten Präsenz, im anhaftungslosen Sein) und nicht auf den weltlichen Energien.

Ich erhebe mich in eine Glücksdimension oft durch die Meditation, das Spazierengehen, durch Atemübungen und durch das Singen spiritueller Lieder. Alles das können wir auch mit einem Partner machen. Wir können unserem Partner von unserer Energie etwas abgeben und uns durch gemeinsame spirituelle Übungen ins Licht erheben. Grundsätzlich wird das ein längerer Weg der spirituellen Heilung sein. Erleuchtung kommt meistens nicht von heute auf morgen, sondern will über viele Jahre langsam entwickelt werden.

Im Yoga heißt es, dass durch Yoga alle Krankheiten verschwinden. Bei mir war das tatsächlich im Laufe der Jahre der Fall. Es ist wunderbar, wenn zwei Partner gemeinsam den spirituellen Weg in die Heilung und ins Licht beschreiten können. Das ist oft nicht einfach, weil die Menschen unterschiedliche geistige Orientierungen haben. Und dann spielt das Ego oft auch noch eine große Rolle. Sex ging in meinen Beziehungen als spiritueller Weg immer. Mit dem gemeinsamen positiven Denken wurde es schon schwieriger. Gemeinsame Spaziergänge waren möglich, eine gemeinsame Meditation selten und das gemeinsame Praktizieren eines spirituellen Weges noch schwieriger.

Christen haben hier einen Vorteil. Sie können gemeinsam beten, gemeinsam die Bibel lesen, gemeinsam singen und gemeinsam den Gottesdienst besuchen. Eine christliche Bekannte von mir erhält durch den gemeinsamen Glauben viel Halt in ihrer Beziehung. Da ich als undogmatischer spiritueller Mann meistens auf undogmatische Frauen treffe, muss ich mich in einer Beziehung sensibel vorantasten. Ich muss heraus finden, was geht und was nicht geht. Wichtig ist es, dass der gemeinsame Weg ins Licht führt, dass die Liebe, der Frieden und das Glück immer größer werden, dass die Harmonie wächst.

Beziehungen können aus dem Ego oder aus der Weisheit heraus gelebt werden. In einer Egobeziehung stellt jeder Partner seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt und versucht vom Partner mehr zu bekommen als zu geben, oder zumindest genauso viel zu bekommen wie zu geben. In einer weisen Beziehung begreifen sich beide als ein Team, welches energetisch zusammenhängt und gemeinsam wächst.

Meine Freundin war am Anfang unserer Beziehung durch ihr bisheriges Leben sehr gestresst. Ich musste bei jedem Treffen ihre Stressenergie aushalten und durch meine positive Energie transformieren. Das dauerte jeweils etwa ein bis zwei Stunden. Nach einem halben Jahr wurde die Stressenergie weniger. Was blieb waren aber ihre inneren Stressgedanken, die jederzeit leicht aufflammen konnten. Der zweite Schritt bestand also darin, dass sie lernte an ihren Gedanken zu arbeiten und ich ihr dabei half. Der dritte Schritt war es gemeinsame spirituelle Rituale zu finden, durch die wir uns immer wieder in gute Energie erheben konnten. Das war vor allem das gemeinsame Gebet zu unserer erleuchteten Meisterin Mutter Meera, das Ziehen von Orakelkarten, das Singen spiritueller Lieder und der tantrische Sex. Wir haben oft auch über die Spiritualität gesprochen und versuchen eine gemeinsame Aufgabe zu finden.

Manchmal streiten wir uns auch. Es ist dann oft schwierig herauszufinden, wodurch der Streit entstanden ist und wie er aufzulösen ist. Normalerweise geht es immer um irgendwelche Egostrukturen. Wenn wir beide in guter Energie sind, ist es leicht eine gute Beziehung zu führen. Wenn einer schlecht und der andere gut drauf ist, sind die Probleme meistens lösbar. Schwierig wird es, wenn beide in einer schlechten Energie sind. Dann ist es höchste Kunst, sich wieder aus dem Sumpf heraus zu ziehen. Letztlich haben wir erkannt, dass unsere Probleme so groß sind, dass wir sie nicht alleine lösen können. Wir haben uns Gott und der Führung durch das Leben (unsere erleuchtete Meisterin) überlassen. Und das Leben hat uns immer weiter geführt. Die Beziehung wird harmonischer und heilsamer.

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