Die Geschichte von Laotse

Es wird erzählt, dass Laotse einst als hoher Beamter am Hof des Kaisers von China diente. Obwohl er äußerlich erfolgreich war, fühlte er sich innerlich leer und unerfüllt. Er sehnte sich nach einem tieferen Sinn im Leben und nach einer Verbindung zum Dao, dem universellen Weg.

Eines Tages beschloss Laotse, den Hof des Kaisers zu verlassen und sich auf eine spirituelle Reise zu begeben. Er zog sich in die Berge zurück, um in Stille und Einsamkeit zu meditieren und über den Sinn seines Lebens nachzudenken. Dort praktizierte er Qigong, Tai Chi und Meditation, um seinen Geist zu beruhigen und sein Qi zu harmonisieren.

Laotse dachte gründlich über sich und das Leben nach. Welche Erfahrungen hatte er in seinem Leben gemacht? Was war sein wirkliches Ziel? Er erkannte, dass sein wirkliches Ziel der Zustand des dauerhaften inneren Glücks war. Wie konnte er das innere Glück verwirklichen? Der Schlüssel dazu war der Weg der inneren Reinigung. Wenn er die Verspannungen und Energieblockaden im seinem Körper und in seinem Geist auflöste, dann würde von alleine inneres Glück entstehen. Diese Wissen hatte er aus den vielen Büchern, die er in seiner Zeit als kaiserlicher Bibliothekar gelesen hatte.

Er machte sich konsequent an die Umsetzung seines spirituellen Wissens. Er lebte nach einem konsequenten spirituellen Tagesplan. Er meditierte jeden Tag viele Stunden, ging in der Natur spazieren, las in den Schriften der erleuchteten Weisen und achtete auf seine Gedanken. Er wusste, dass der Hauptstress eines Menschen aus seinen Gedanken kommt. Wenn man Stressgedanken vermeidet und falsche Gedankenmuster auflöst, dann entsteht von alleine innerer Frieden und Glück. Laotse übte intensiv die Eigenschaften Demut, Weisheit, Selbstdisziplin und inneren Frieden. Er übte es nicht an äußeren Genüssen anzuhaften und gleichmütig bei Leid zu sein. Er hörte genau auf seine innere Stimme und tat jeweils im richtigen Moment das, was ihn spirituell voran brachte. Er balancierte auf dem schmalen Grat der Richtigkeit zwischen zu viel und zu wenig Anstrengung. So lösten sich seine inneren Verspannungen im Laufe der Zeit auf.

Während seiner Zeit in den Bergen begegnete Laotse vielen Menschen und Tieren, die Hilfe brauchten. Mit Mitgefühl und umfassender Liebe behandelte er alle Wesen als seine eigenen Kinder und half ihnen, wo er konnte. Durch diese Erfahrungen erkannte er die Verbundenheit aller Dinge im Universum und öffnete sein Herz für die Liebe zu allen Wesen. Er sah in allen Wesen sich selbst.

Schließlich gelangte Laotse zur Erleuchtung, als er das Prinzip des Wu Wei verstand - das Leben in de Ruhe, im radikalen Nichtstun und dem Handeln im Einklang mit dem natürlichen Fluss des Lebens, ohne Widerstand oder Zwang. Das Geheimnis des Wu Wei besteht darin, so stark in der Ruhe zu leben, dass sich die Lebensenergie nach innen wendet. Sie löst dann weitgehend von alleine alle inneren Verspannungen auf, öffnet die Energiebahnen und bringt den Menschen dadurch zur Erleuchtung. Und hält ihn vor allem dauerhaft in der Erleuchtung.

Laotse lebte ein einfaches, spontanes und glückliches erleuchtetes Leben. Er praktizierte das erleuchtete Sein verbunden mit dem Weg der umfassenden Liebe. Als sein Leben zu Ende war, verschwand er einfach im Nichts. Er hinterließ uns sein Wissen, damit wir auch unseren Weg finden können.

 

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