Die Fahrt mit der Draisine

Am Sonntag hatte Barbaras Freundin Caro Geburtstag. Sie wurde 60 Jahre jung. Caro lud alle ihre Freunde in den Erlebnispark Ratzeburg ein. Dort befinden sich auf einem großen Grundstück viele alte Eisenbahnwagen. Als Höhepunkt des Festes war eine Fahrt mit der Draisine vorgesehen.

Eine Draisine ist eine kleine Kutsche, die auf Schienen fährt und von Muskelkraft betrieben wird. In der Mitte der Draisine befindet sich eine Art Schaukel, die von beiden Seiten heruntergedrückt wird und dann ein Schwungrad in Gang setzt. Früher verkehrte zwischen Schmilau und Hollenbek noch eine reguläre Eisenbahn. Die Strecke ist jetzt stillgelegt und kann zum Freizeitvergnügen befahren werden. 

Das hörte sich alles spannend an. Die Strecke betrug hin und zurück 18 km. Wir waren schon nach der Hinfahrt völlig erschöpft. Zum Glück gab es dann eine große Pause mit Eis und Kaffee. Und einem Pfeil und Bogen Wettschießen. Wer gewann? Natürlich ich. Allerdings nur den dritten Platz. Aber gegen eine große Konkurrenz. Der erste Schuss traf genau ins Schwarze. Barbara war begeistert. Endlich war ich ihr Held. Sie versuchte auch die Zielscheibe auf eine Entfernung von 20 Metern zu treffen. Aber leider erreichte nur ein Pfeil von acht das Ziel. Und das auch nur, weil ich sie gut beraten und trainiert hatte. 

Jedenfalls hatten wir viel Spaß. Ich bekam für meinen Sieg als Belohnung ein Eis, das ich einem kleinen Jungen schenkte, der sich darüber sehr freute. So hatte ich doppelte Freude. 

Die Rückfahrt mit der Draisine begann gutgelaunt und beschwingt. Zum Glück ging es jetzt bergab. Barbara dufte Schrankenwärterin spielen und bei den drei Bahnübergängen die Autos stoppen. Das gefiel ihr sehr gut. Endlich hörten alle auf ihr Kommando. Im nächsten Leben wird sie Verkehrspolizistin. Ich brachte es nur bis zum Bahnschrankenwärteringehilfen. Ich bekam eine gelbe Warnweste und durfte die Bahnschranken hoch und runter machen. 

Die Fahrt dauerte insgesamt vier Stunden. Dadurch lernten sich die Gäste alle gut kennen. Wir waren fünfzehn Personen, davon einige Singles und viele Paare. Die meisten Gäste arbeiteten im Pflegebereich und hatte sich deshalb viel zu erzählen. Von der Überlastung während der Coronazeit, der zu geringen Bezahlung und dem großen Mangel an Pflegekräften. Barbara und ich kamen wie aus einer anderen Welt. Wir hatten nicht viel mitzureden. Das störte mich aber nicht. Ich fand es spannend in eine andere Welt einzutreten. Ich überlegte, ob ich die Menschen mit meinen Themen wie Buddhismus und Yoga inspirieren sollte. Aber so etwas interessierte sie nicht wirklich. Also blieb ich ein dezenter Zuhörer im Hintergrund, der immerhin mit seiner Muskelkraft zum Draisinefahren gut war. Und außerdem natürlich ein Held im Bogenschießen. 

Der Tag endete mit einem großes Festessen in einem nahegelegenen Gasthof. Und mit viel Alkohol. Wobei sich die Frage stellte, ob ein Yogi Alkohol trinkt. Ich bestellte mir jedenfalls einen grünen Tee, was etwas belächelt wurde. Dafür trank Barbara aber viel Rotwein. Sie liebt Rotwein und ist eine Rotweintrinkerin. Allerdings in Maßen, so dass wir noch gut mit den Auto nach Hause kamen. Wo schon der Hund wartete und uns glücklich begrüßte.9088392084?profile=RESIZE_584x

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