Die Arbeit mit Orakeln

Im tibetischen Buddhismus glaubt man an erleuchtete Wesen in höheren Dimensionen. Und man glaubt an Orakel und arbeitet traditionell viel mit Orakeln. Auch der Dalai Lama glaubt an Orakel. Das wichtigste Orakel in Tibet ist das Nechung-Orakel. Das Nechung-Orakel ist das tibetische Staatsorakel. Es besteht aus einem Geistwesen, dass durch einen mit höheren spirituellen Fähigkeiten ausgestatteten Mönch spricht. Es ist also eine Art tibetisches Channeling. Das Staatsorakel wird in einer feierlichen Zeremonie bei wichtigen religiösen und politischen Entscheidungen befragt.

Der Dalai Lama ist zwar wissenschaftlich orientiert, aber er hat mit dem Orakel gute Erfahrungen gemacht. Seiner Meinung nach war die Aussage des Orakels immer zutreffend. Das Orakel riet ihm zum Beispiel 1959 zu seiner Flucht aus Tibet und hat ihm die genaue Fluchtroute gesagt. Der Dalai Lama schlägt vor, dass die Wirksamkeit von Orakeln wissenschaftlich untersucht wird. Allerdings meint er, dass die Gültigkeit der Aussagen wissenschaftlich schwer auf überzeugende Weise zu bestätigen oder zu widerlegen wäre. So bleibt uns nur der Weg für uns persönlich herauszufinden, ob die Arbeit mit Orakeln für uns hilfreich ist oder nicht.

Ich persönlich bin auch eher wissenschaftlich orientiert. Und ich arbeite mit Orakeln. Früher war ich ein Atheist und habe Orakel als esoterischen Unsinn abgelehnt. Aber dann erschien mir in Träumen mein Meister Sai Baba und führte ich mich auf den Orakelweg. Ich habe Kommentare zu vielen Orakeln wie dem Tarot und dem I-Ging geschrieben. Ich habe sogar ein eigenes Buddha-Orakel und ein Yoga-Orakel entwickelt. Meine Orakel sind für viele Menschen hilfreich. Sie sind im Internetbuchhandel bei den Ebooks gut gelistet.

Ich persönlich bin bei den Orakeln ganz undogmatisch vorgegangen. Ich habe mir die wichtigsten spirituellen Eigenschaften wie Liebe, Frieden, Weisheit und Kraft überlegt und dazu hilfreiche Sätze aufgeschrieben. Dann habe ich daraus Orakelkarten gemacht und jeden Tag eine Orakelkarte gezogen. Ich habe festgestellt, dass ich in bestimmten Situationen immer bestimmte Karten gezogen habe. Wie das geschehen konnte, ist mir unklar. Möglicherweise wirken höhere spirituelle Kräfte oder es ist ein beständiger Zufall. Es ist mir letztlich auch ziemlich egal, wie es sich erklären läßt. Wichtig ist, dass es für mich hilfreich ist. Orakel helfen mir in psychisch schwierigen Situationen. Sie bauen mich innerlich auf und geben mir eine Perspektive. Sie zeigen mir, dass keine Situation hoffnungslos ist. Es gibt immer Hoffnung. Es gibt immer einen Weg.

Bei realen äußeren Situationen bin ich sehr vorsichtig mit Orakeln. Ich glaube hier eher an die eigene Weisheit. Orakel können einem aber helfen auf bestimmte Gedanken zu kommen, auf die man vorher nicht gekommen wäre.

In meinen Gruppen habe ich getestet, wie oft die Orakel hinkommen. Grundsätzlich ergab sich eine Trefferquote von 90 %. Und das ist gut so. Zu 10 % können die Orakel falsch liegen. Die Orakel ersparen uns also nicht das eigene Nachdenken und die eigene Entscheidung. Warum die Trefferquote bei 90 % und nicht bei 50 % liegt, könnte daran liegen, dass die Orakelsätze so formuliert sind, dass sie auf viele Situationen passen.

In Deutschland gibt es eine große Channeling-Szene. Sogar meine Freundin ist eine Anhängerin von Channelings. Ich bin bei Channelings extrem skeptisch. Entweder ist es völliger Unsinn. Das wäre die heutige wissenschaftliche Sicht. Oder es gibt tatsächlich Geister aus dem Jenseits, die durch bestimmte Menschen Botschaften an ihre Mitmenschen geben. Dann stellt sich noch die Frage, ob es sich um gute oder um böse Geister handelt. Das ist für uns unerleuchtete Menschen sehr schwer zu entscheiden. Und es kann auch sein, dass wir als menschlicher Kanal unrein sind und statt der Meinung des Geistes vorwiegend unsere eigene Meinung aus unserem Unterbewusstsein spricht.

Wikipedia: Das Nechung-Orakel ist das offizielle Staatsorakel von Tibet und eines von mehreren Orakeln im alten Tibet. Sein Medium residierte im Nechung-Kloster, dessen Abt es war und von dem der Name abgeleitet wurde. Nach der Exilierung der tibetischen Regierung wurde dieses Kloster in Dharamsala in Indien, in der Nähe der Residenz des heutigen Dalai Lama, neu erschaffen. Das dort residierende Medium hat den Rang eines Vizeministers inne. Der Dalai Lama konsultiert es am tibetischen Neujahrsfest.

Bereits 1947 prophezeite das Nechung-Orakel die Unruhen rund um die Machtübernahme des kommunistischen Regimes und riet dem 14. Dalai Lama im Jahr 1959 zur Ausreise aus China. Die Praxis des Orakels stammt aus den alten religiösen Traditionen Tibets, etwa dem Bön oder den Nyingmapa. Nach buddhistischer Auffassung überträgt eine Gottheit ihr Bewusstsein beim Phowa, einem der sechs Yogas von Nāropa, in einen kuten, die physische Basis. Die Besessenheit ist eine harte Erfahrung, welche eine Phase der Rekonvaleszenz nach sich zieht.

Zitat Deutschlandfunk: Seit jeher versuchen Menschen herauszufinden, wie ihre Zukunft aussehen wird. Sie suchen Hellseher auf, verwenden Tarot-Karten oder befragen Orakel. Orakel gab es in großer Zahl schon in der Antike. Das bekannteste war das Orakel von Delphi. Auch heute noch werden bei wichtigen Entscheidungen Orakel befragt: etwa im tibetischen Buddhismus. Wenn das Staatsorakel befragt wird, ist das für Tibeter ein ganz besonderes Ereignis. Im indischen Exil, in der Bergstadt Dharamsala, stimmen tibetische Mönche das Medium ein, indem sie Langhörner blasen und Gebete sprechen. Ein Mönch ist auserwählt worden, um als Medium des Orakels zu dienen. Er trägt ein langes, farbiges Gewand. Sobald er in Trance gerät, wird er eine Botschaft des tibetischen Schutzgottes Pehar Gyatso wiedergeben. Was dem Staatsorakel dabei über die Lippen kommt, sind Laute einer Sakralsprache, die nur einige wenige Gelehrte dechiffrieren können.

1959 marschierten die Chinesen in Lhasa ein. Es ging darum, ob der Dalai Lama in Tibet bleiben oder nach Indien fliehen sollte. Das Nechung-Orakel wurde um Rat gebeten. In Trance forderte das Medium den Dalai Lama damals eindringlich dazu auf, sofort das Land zu verlassen. Es beschrieb sogar den Fluchtweg nach Indien.

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