Der Weihnachtseinkauf

Weihnachten steht vor der Tür. Schnell noch in den Biomarkt einkaufen. Meine Freundin frönt ihrer Kaufsucht und schon ist der Einkaufswagen zum Überlaufen voll. An der Kasse legen wir die eingekauften Schätze auf das Fließband. Schokolade für den Weihnachtsmann. Dazu die Zimtsterne, die er so liebt. Eine Spinatpizza für die Weihnachtsfrau. Brot, Butter, Käse. Mehl, Zucker und Zimt für die Weihnachtskekse. Obst für die Gesundheit. Und Kerzen für das Weihnachtslicht.

Das Fließband ist voll. Da kommt eine gestresste junge Frau mit einem Brot. Barbara mit ihrem großen Herzen läßt sie vor uns an die Kasse. Darüber ist die junge Frau sehr glücklich und bedankt sich vielmals. Auch ein alter Mann kommt mit einem kleinen Einkauf und möchte schnell an die Kasse. Aber irgendwo muss Schluss sein. Auch der Großmut hat seine Grenzen. Der alte Mann muss warten.

Da erbarmt sich der Weihnachtsmann. Gerade ist sein Rabattmarkenheft durch den Großeinkauf voll geworden. Eine letzte Marke zum Einkleben fehlt. Die schenkt ihm der nette junge Mann an der Kasse. Ein Ausländer, vermutlich ein Flüchtling aus Syrien. Wir kommen uns vor wie im Stall von Bethlehem. Flüchtlinge, Ausländer, arme Frauen und Männer, die Engel und das Christkind.

Das Christkind bzw. der Weihnachtsmann bin ich jetzt. Ich schenke großzügig mein volles Rabattmarkenheft dem alten Mann. Der freut sich riesig. Für das Heft gibt es flauschige Kuscheltiere mit großen Augen. Meine Freundin findet diese Kuscheltiere total hässlich. Deshalb darf ich mir keins davon mit nehmen. Aber der alte Mann hat keinen zum Kuscheln und holt sich deshalb voller Weihnachtsfreude eine kleine Weihnachtshäsin aus dem Stapel. Ich spüre sein Glück noch auf dem Nachhauseweg.

So wurden beim Weihnachtseinkauf viele Menschen gleichzeitig glücklich. Der alte Mann mit dem Kuscheltier, die gestresste junge Frau mit dem Zeitgeschenk, der Flüchtling an der Kasse, weil er Teil der Glücksgesellschaft sein durfte, die Freundin vom Weihnachtsmann, weil sie ihren Kaufrausch ausleben durfte, und der Weihnachtmann selbst, weil er das Glück aller Menschen in seinem Herzen spürte.

Zuhause beim Weihnachtsmann ging das Glück weiter. Zuerst kam das glückliche Auspacken. Dann kam das glückliche Kuscheln. Dann kam das glückliche Essen. Dann kam ein glücklicher Spaziergang durch den Winterwald mit dem Hund. Dadurch wurde auch der Hund glücklich. Und anschließend das glückliche Gruppenkuscheln vor dem Fernseher, das insbesondere der Hund so liebt. Alle sitzen auf einer dicken Wolldecke auf dem Fußboden, gemütlich an die Wand gelehnt, und der Hund liegt glücklich in der Mitte, wird gekrault und genießt sein Leben. Möge Weihnachten für alle Menschen und Hunde eine glückliche Zeit sein.

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