Der Umzug in den Wald

Heute ist der Tag des Umzugs. Das Tarot sagt: „Die große Wandlung steht unter einem guten Stern. Aber es wird ein schwieriger Weg.“ Das I Ging erklärt: „Die Liebe. Negative Energien bedrohen dein inneres Glück. Ein weltlicher Mensch versucht dich in die weltlichen Kämpfe, Süchte und Ängste zu ziehen. Aber der Meister der Liebe (Bodhisattva) tanzt geschickt mit dem Leben. Er bleibt im Licht und in der Liebe. Gelingen.“

Ich habe gut geschlafen und bleibe noch bis heute Mittag in meinem alten Zimmer. Ich checke die Nachrichten im Internet, ziehe eine Orakelkarte und sehe kurz nach, ob in meinen Internetgruppen alles in Ordnung. Ich muss mir noch eine Tagesbotschaft für meine Freunde überlegen. Die Tagesbotschaft lautet: „Was sind deine Fehler? Konzentriere ich auf deine Fehler und nicht auf die Fehler der anderen.“ Meiner Fehler bin ich mir sehr bewusst. Ich bin unerleuchtet. Das ist mein Hauptfehler. Christlich gesehen ist das die größte Sünde. Dadurch fällt man aus dem Paradies, aus dem Licht, aus dem Leben in Gott heraus. Ansonsten bin ich auch noch klein, schwach, mickrig und ängstlich. Ich bestehe letztlich nur aus Fehlern. Aber ich arbeite daran.

Danach gehe ich im Wald spazieren. Das ist für mich immer die Zeit der Transformation. Ich bereinige meine Energien durch Mantras verbunden mit Feueratmung. Nach etwa fünfzehn Minuten bin ich im Frieden, in der Einheit und im Glück. Meistens treffe ich einige Nachbarn und klöne etwas mit ihnen. Der Wald ist auch ein großer Kommunikationstreff. Eine Nachbarin radelt jeden Tag mit ihrem kleinen Hund durch den Wald. Sie ist sehr kontaktfreudig, redet mit jedem, kennt jeden und weiß alles. Durch sie bekomme ich die neusten Nachbarschaftsnachrichten. Barbara ist viel kontaktfreudiger als ich. Sie wird sich schnell in den Waldkreis integrieren. Sie wird es lieben. Ich freue mich eher, wenn ich nicht so viele Menschen treffe. Nach jedem Kontakt muss ich immer wieder meine Energien regulieren. Darin habe ich aber inzwischen schon viel Übung.

Jedenfalls wird heute ein spannender Tag. Barbara hat die letzten Tage regelmäßig ihre Sachen vorbeigebracht und eingeräumt. Es wird langsam voll im Haus. Als konsumfreudige Frau besitzt sie viel Zeug zum Anziehen, Heute kommt sie am Nachmittag und bringt alles noch Notwendige zum Überleben in der Natur mit einem wilder Yogi mit, den sie aber schon weitgehend gezähmt hat. Sie ist ziemlich aufgeregt. Es ist für sie ein großer Schritt ihr altes Zuhause aufzugeben. Allerdings kommt morgen schon ihre Freundin zu Besuch und inspiziert das neue Heim.

Ich bin innerlich relativ gelassen und gespannt auf mein neues Leben. Es ist jedenfalls ganz anders in einer Blockhütte als in einem Steinhaus zu leben. Das berichtete auch gerade eine Frau im Fernsehen, die ein halbes Jahr in einer Blockhütte in der Wildnis Kanadas gelebt hat. Sie meinte, dass sie eins mit der Natur war. In der Nacht kamen die Wölfe, Bären und Elche zu Besuch und umkreisten neugierig ihre Hütte. Bei mir sind es nur die Füchse, die Rehe und die Vögel. Aber ich spüre die starke Energie der Bäume. Von der Wissenschaft ist das erforscht worden. Danach sind es die Aerosole der Bäume, die bei den Menschen Frieden und Harmonie bewirken. Daraus ist in Japan die Bewegung Waldbaden entstanden. Ich praktiziere also in Zukunft jede Nacht Waldbaden. Mal sehen, wie sich das auf mich auswirkt. Und auch auf Barbara wird sich das Leben in der Natur auswirken. Vielleicht wird sie dadurch auch etwas friedlicher. Jedenfalls kann sie hier deutlich besser schlafen als in ihrer Mobilheimsiedlung.

 

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