Der Totengott Yama

Anando fragt den Totengott Yama, was der Tod ihn lehren soll?

In einem kleinen Dorf in Indien lebte ein Mann namens Anando, der von tiefer Angst vor dem Tod erfüllt war. Jede Nacht quälten ihn Albträume von der Dunkelheit des Todes und dem Unbekannten jenseits des Lebens. Er konnte nicht verstehen, warum der Tod so unerbittlich und unvermeidlich schien.

Eines Tages beschloss Anando, den Totengott Yama aufzusuchen, der in der hinduistischen Mythologie als der Herrscher über den Tod und das Jenseits gilt. Er hoffte, Antworten auf seine Fragen zu finden und Erleuchtung über die Natur des Todes zu erlangen.

Mit klopfendem Herzen begab sich Anando auf den Weg zu Yamas Reich, das als dunkle Unterwelt bekannt ist. Als er vor dem Palast des Totengottes stand, wurde er von einer unheimlichen Atmosphäre umgeben, die seine Angst nur verstärkte. Mutig trat Anando vor Yama und wagte es, seine Frage zu stellen: „Oh, großer Yama, Herrscher über den Tod, warum müssen wir sterben? Was soll uns der Tod lehren?“

Yama, der auf seinem königlichen Thron saß, betrachtete ihn mit ruhigem Blick und sprach mit tiefer Stimme: „Mein Kind, der Tod ist keine Strafe, sondern ein Teil des ewigen Kreislaufs des Lebens. Er erinnert uns daran, dass alles vergänglich ist und dass Veränderung unausweichlich ist.“

„Der Tod lehrt uns die Kostbarkeit des Lebens und die Wertschätzung für jeden Moment, den wir haben. Er erinnert uns daran, dass unsere Zeit begrenzt ist und dass wir sie nutzen sollten, um Gutes zu tun und bedeutsame Beziehungen zu pflegen.“

„Fürchte dich nicht vor dem Tod, sondern betrachte ihn als einen Freund, der uns an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert und uns dazu drängt, bewusster und bedeutungsvoller zu leben.“

Anando hörte Yamas Worte aufmerksam zu und spürte, wie sich seine Angst vor dem Tod allmählich auflöste. Er begriff, dass der Tod nicht das Ende war, sondern ein Übergang zu etwas Neuem, und dass er nur durch das Leben wirklich verstanden werden konnte.

Mit einem Gefühl der Erleichterung und Dankbarkeit verabschiedete sich Arjun von Yama und kehrte in sein Dorf zurück. Von nun an betrachtete er den Tod nicht mehr als Feind, sondern als einen Lehrer, der ihm half, das Leben in seiner ganzen Fülle zu schätzen und zu genießen.

Wer ist Yama und was tut er?

Yama ist eine bedeutende Figur in der hinduistischen Mythologie und wird als der Gott des Todes und der Unterwelt betrachtet. Sein Name bedeutet wörtlich „Zügel“ oder „Kontrolle“, was darauf hinweist, dass er die Macht hat, die Seelen der Verstorbenen zu führen und über ihr Schicksal zu entscheiden.

In der hinduistischen Tradition wird Yama oft als königlicher Herrscher dargestellt, der in einer prächtigen Unterweltresidenz lebt und von seinen Dienern und Boten umgeben ist. Es wird gesagt, dass er über die Reiche der Toten herrscht und die Seelen der Verstorbenen empfängt, wenn sie diese Welt verlassen.

Yama wird oft mit einem Seil oder einer Schlinge dargestellt, mit der er die Seelen der Verstorbenen einfängt und in die Unterwelt führt. Er ist verantwortlich für die Beurteilung der Taten der Menschen und entscheidet über ihr Schicksal nach dem Tod. Je nach den Taten eines Individuums im Leben kann Yama sie entweder in die höllischen Reiche schicken, um für ihre Sünden zu büßen, oder sie in die himmlischen Reiche führen, um dort belohnt zu werden.

Obwohl Yama oft mit dem Tod assoziiert wird, wird er nicht als böse oder feindselig betrachtet. Vielmehr wird er als eine unvermeidliche und notwendige Kraft im Kreislauf des Lebens und des Todes angesehen. Seine Rolle ist es, die Ordnung im Universum aufrechtzuerhalten und den Weg für die Reinkarnation und das spirituelle Wachstum der Seelen zu ebnen.

Darüber hinaus wird Yama manchmal auch als ein Lehrer und Führer betrachtet, der den Menschen Weisheit und Einsicht in die Vergänglichkeit des Lebens vermittelt. In einigen Geschichten wird er als weiser Ratgeber dargestellt, der den Menschen lehrt, das Leben in all seiner Fülle zu schätzen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Insgesamt symbolisiert Yama die universelle Wahrheit, dass der Tod ein integraler Bestandteil des Lebens ist und dass jeder Mensch sich irgendwann seinem unvermeidlichen Schicksal stellen muss. Seine Präsenz erinnert uns daran, die begrenzte Zeit, die uns gegeben ist, weise zu nutzen und unser Leben mit Bedeutung und Sinn zu erfüllen.

Anando möchte ins Licht aufsteigen

In Indien lebte ein Mann namens Anando, der sich oft Gedanken über das Leben nach dem Tod machte. Seine Neugier und sein Verlangen nach spiritueller Erfüllung führten ihn zu dem Entschluss, den Totengott Yama aufzusuchen und ihn um Rat zu fragen.

„O großer Yama, Herrscher über die Reiche des Todes und des Jenseits“, begann Anando zögerlich, „ich bitte um deine Weisheit. Was kann ich tun, um nach meinem Tod in die himmlischen Bereiche zu gelangen?“

Yama betrachtete Anando mit mildem Blick und antwortete: „Mein Sohn, das Paradies ist für diejenigen reserviert, die in ihrem Leben Gutes tun, Mitgefühl zeigen und nach spiritueller Erkenntnis streben. Wenn du den Weg der Liebe und der Wahrheit gehst, wirst du im Licht der himmlischen Bereiche aufgehen.“

Er gab Anando Lehren über die Bedeutung von Liebe, Mitgefühl und Wahrhaftigkeit im Leben. Er erklärte ihm, dass das Streben nach spirituellem Wachstum und die Verbindung mit dem Göttlichen den Weg zu den himmlischen Reichen erleichtern würden.

Tief bewegt von den Worten des Totengottes kehrte Anando in sein Dorf zurück und begann, die Lehren Yamas in seinem täglichen Leben zu befolgen. Er praktizierte Mitgefühl gegenüber allen Lebewesen, führte ein tugendhaftes Leben und widmete sich der spirituellen Praxis und dem Gebet.

Als Anando schließlich sein irdisches Leben beendete und sein Körper den Sterblichen zurückließ, stieg seine Seele auf in das strahlende Licht der himmlischen Bereiche. Dort wurde er von den Engeln und göttlichen Wesen empfangen und durfte für immer in ihrer ewigen Herrlichkeit verweilen. Durch die Weisheit und die Lehren des Totengottes Yama hatte Anando den Weg in die himmlischen Reiche gefunden und konnte nun in Frieden und Glückseligkeit weiterexistieren.

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