Der Tod meiner Ex-Freundin

Vor einiger Zeit ist meine frühere Freundin Martina gestorben. Sie war noch relativ jung, aber sie hat zu viel geraucht und dadurch Krebs bekommen. Im heiligen Wald bei mir habe ich ein symbolisches Grab für sie mit einem Holzstock, einer Kerze und ihrem Bild gebaut. Dort kann ich gut um sie trauern. Seit drei Monaten war ich nicht mehr dort. Das Bild war vom Wind verweht worden. Spaziergänger hatten es aufgesammelt und wieder am Grab befestigt. Sie hatten erkannt, dass hier eine schöne junge Frau sehr frühzeitig aus dem Leben gegangen ist. Es hat mich sehr berührt, dass die fremden Spaziergänger das Grab geehrt haben.  

Martina hatte einen schweren Tod, obwohl sie extra in ein Sterbehospiz gegangen ist. Vier Wochen vor ihrem Tod habe ich mit ihr telefoniert. Sie erklärte mir, dass sie so große Schmerzen und so wenig Kraft hätte, dass sie nicht mehr telefonieren wolle. Das habe ich akzeptiert. Obwohl ein Hospiz eigentlich das Sterben erleichtern sollte, hat Martina offensichtlich nicht genug Schmerzmittel bekommen. Ihr letzter Satz war: "Ich leide so." 

Ich hatte gehofft, dass ihr spiritueller Meister ihr einen leichten Tod beschehren würde. Aber vermutlich war das Leid beim Sterben Teil ihres spirituellen Weges. Auch am Leid kann man wachsen, weil es einen zwingt bestimmte Chakren zu aktivieren. Das hilft beim spiritiuellen Aufstieg nach dem Tod. Als ich meine Mutter einige Zeit vor ihrem Tod im Krankenhaus besucht habe, übertrug sich mir dort eine geheimnisvolle Energie. Ich war plötzlich auf mein Wurzelchakra und bestimmte Energiepunkte unter mir konzentriert. Alle Angst und alle Schmerzempfindlichkeit verschwanden. Man hätte mir das Bein abschneiden können. Es hätte mich nicht gestört. Diese Energie hätte ich Martina auch gewünscht. Vielleicht hat sie diese Stufe der Meditation ja auch nach unserem letzten Telefonat erreicht. 

Wie sie genau gestorben ist, weiß ich nicht. Aber vier Wochen nach unserem Telefongespräch hatte ich plötzlich den starken inneren Impuls Martina wieder anzurufen. Das Hospiz stellte mich zu ihrem Pfleger durch. Dort wurde mir mitgeteilt, dass Martina gerade gestorben ist. Das habe ich offensichtlich über die große Entfernung gespürt. Martina lebte in Karlsruhe und ich in Hamburg. 

Wenn ein Mensch gerade gestorben ist, ist sein Bewusstsein noch formbar. Es ergibt sich die große Möglichkeit ihm durch ein Mantra, ein Gebet oder eine Meditation beim Aufstieg ins Licht zu helfen. Diese Möglichkeit wurde mir durch meine innere Stimme gegeben. Ich nutzte die große Chance und sang sofort ein Mantra für Martina. Ich praktizierte eine großes Sterberitual, dessen Abschluss ihr kleines Grabmal in meinem heiligen Wald war. 

Als ich wieder zuhause war und ein Bild Martinas betrachtete, spürte ich plötzlich, dass wir eins waren. Unser Bewusstsein hatte sich verbunden. Wir trafen uns in einem erleuchteten Einheitsbewusstsein. Da wusste ich, dass meine Gebete von Erfolg gekrönt und Martina im Licht angekommen war. Viele Jahre nach diesem Ereignis war ich noch immer in einer großen Liebe mit Martina verbunden.  

Der Tod Martinas machte mir sehr deutlich, dass die Zeit des Lebens begrenzt ist. Wir sollten uns dieser Begrenztheit bewusst sein und unser Leben gut nutzen. Es gibt zwei große Wege zu einem glücklichen Leben. Man kann an seinem eigenen inneren Glück arbeiten oder sich für eine glückliche Welt engagieren. Beides macht uns glücklich. Meine Meister sagen: "Nutze deine Lebenszeit. Verschwende keine Minute deines Lebens. Die Zeit ist ein kostbares Geschenk." 

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