Der kleine Schmetterling

"Kleiner Schmetterling,"
fragte ich,
"was trägst du doch für schöne
Farben",
und wollte sanft über seine Flügel
streichen, denn begreifen heißt
glauben.

"Nicht doch",
rief er und flatterte ganz aufgeregt.
"Du musst wissen, das ist der Staub
der Träume, der Phantasie und der
Liebe. Nur mit ihm kann ich fliegen,
und ohne ihn muss ich sterben.
Doch wenn du ihn berührst,
wirst du die Träume wecken,
der Phantasie die Farben nehmen
und Liebe in Angst und schrecken
versetzten."

"Oh, das wusste ich nicht",
sagte ich und zog meine Hand zurück.
"Schade. Solchen Staub, den hätte ich
auch gerne."

"Hast du doch",
sagte der Schmetterling, und öffnete
seine Flügel.
Zwei grüne Augen blickten in die meinen.
"Was ich auf den Flügeln trage,
trägst du in deinem Herzen."

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