Der Dalai Lama und die Ameise

Der Dalai Lama besuchte eine große Friedenskonferenz in Frankreich. Alle redeten über die umfassende Liebe und den Weltfrieden. Wie konnte in dieser schweren Zeit, wo sich die Atommächte gegenseitig mit der totalen Vernichtung bedrohen, Frieden auf der Welt geschaffen werden? Da erblickte der Dalai Lama zu seinen Füßen eine klitzekleine Ameise. Sie hatte sich im großen Saal verlaufen und drohte von den Füßen der Gäste zertrampelt zu werden. Der Dalai Lama beugte sich liebevoll zu der Ameise herunter. Er hob sie zärtlich mit seinen Händen auf und trug sie nach draußen ins Freie. Dort segnete er sie. Glücklich krabbelte die Ameise davon. Sie war gerettet. So geht Weltfrieden. Wir beginnen dort, wo wir gerade sind. Wir helfen dem Wesen, dem wir gerade helfen können. Und wir verbinden diese Hilfe mit einem Mantra, mit dem wir allen Wesen Glück wünschen. Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben.

Ich habe heute auch schon eine gute Tat getan. Ich habe eine kleine Spinne in meinem Wohnzimmer entdeckt. Hilflos saß sie auf dem Fußboden und wusste nicht, wie sie diesem für sie lebensfeindlichen Raum entkommen konnte. Ich ergriff sie vorsichtig mit einem Taschentuch, um sie bei der Rettungsaktion nicht zu zerdrücken. Dann trug ich sie nach draußen in die grüne Natur, wo sie ihren Lebensweg auf ihre Art fortsetzen konnte. Ich segnete sie mit einem Mantra. Dadurch wurde mir heute die Einheit der Natur bewusst und eine kleine Ameise brachte mich in die Liebe und ins Glück.

Weltfrieden ist schwer zu erreichen. Es gibt zu viele aggressive Menschen. Wir sollten das tun, was wir können. Wir können uns global für den Frieden einsetzen. Aber meistens können wir als Einzelne global nicht viel bewirken. Die Dinge entwickeln sich, wie sie sich entwickeln wollen. Aber wir können immer an unseren Gedanken arbeiten und Frieden in uns schaffen. Und oft bietet sich in unserem Leben auch die Gelegenheit anderen Wesen zu helfen. Und sei es einer kleinen Ameise. In Wirklichkeit gibt es spirituell gesehen nicht groß und klein. Wir sind alle gleich. Wir sind alle kleine Wesen in einer unermesslich großen Natur. Wir hängen alle energetisch und physisch zusammen. Wir wollen alle leben. Wir streben alle nach Glück und Liebe. Wir möchten alle Leid vermeiden. Wohl dem, der sich in einer Ameise sehen kann.

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein