Das Neuerwachen der Spiritualität

Nach dem Tode Buddhas wurde Kassapa sein Nachfolger. Kassapa war ein strenger Asket, der vorwiegend in der Abgeschiedenheit lebte. Er konzentrierte sich auf die Meditation und auf eine einfache Lebensweise. Er lehrte es sich streng an die Regeln Buddhas zu halten. So blieb die Lehre lange Zeit bestehen.

Doch auch Kassapa starb eines Tages und 2500 Jahre nach Buddha wurde der Buddhismus zu einer Randerscheinung in einer konsumorientierten Welt. China gilt zwar noch als buddhistisches Land. Aber in Wirklichkeit herrschen dort der Atheismus und die kommunistische Partei. Tibet wurde 1959 von China besetzt und der tibetische Buddhismus wurde weitgehend ausgerottet. Tausende von Mönchen wurden getötet. Ebenso war es in Indien, wo der Islam die buddhistischen Klöster zerstört hat.

In Ländern wie Thailand, Sri Lanka, Japan, Südkorea und einigen anderen asiatischen Ländern gibt es noch eine buddhistische Kultur. Aber auch hier dominiert der westliche Konsumkapitalismus. In Deutschland gibt es eine kleine buddhistische Gemeinde von etwa 300 000 Buddhisten, die sich in verschiedene Richtungen aufteilt. Man kann also sagen, dass der Buddhismus auf der Welt heute keine große Rolle mehr spielt. Allerdings gibt es eine Tendenz zur Herausbildung eines westlichen Buddhismus. Da der Buddhismus eher wissenschaftlich orientiert ist und im globalen Konsumkapitalismus ein großes Bedürfnis nach innerem Frieden und Glück besteht, besitzt der Buddhismus ein großes Potential wieder auf der Welt zu erstarken. Wie wir es bereits derzeit bei dem indischen Yoga sehen.

In den buddhistischen Jataka-Geschichten wurde diese Entwicklung bereits vorausgesehen. Dort wird berichtet, dass der Buddhismus nach einer Blütezeit auf der Welt immer mehr in Vergessenheit geriete. Das führe vor allem dazu, dass immer weniger Verstorbene nach ihrem Tod in den Götterhimmel und immer mehr in die Hölle kämen. Der Himmel würde leer und die Hölle voll.

Den Himmel können wir uns als einen Bewusstseinsbereich des Friedens, der Liebe und des Glücks vorstellen. Die Hölle umfasst alle Bewusstseinsbereiche der Depression, der Angst, der Wut, der Trauer und der Sucht. Man kann das Jenseits in drei Bereiche aufteilen. Es gibt die Hölle (die Unterwelt), den Himmel (die Lichtwelt) und das Nirwana (den Bereich der Erleuchteten, den Bereich des höchsten Glücks ohne Ego). In allen drei Ebenen gibt es jeweils viele Unterbereiche. Das Bewusstsein eines Menschen bestimmt, wo man nach seinem Tod hinkommt. Es kommt darauf an, wie wir auf der Welt gelebt haben und was unser Bewusstsein geformt hat.

Der Götterkönig Indra (Sakka) bemerkte das große Drama, das sich in der Welt der Menschen abspielte. Er stieg deshalb von seinem Götterthron herab und inkarnierte sich auf der Erde. Er rief mit dröhnender Stimme: "Die Welt geht unter. Kehrt um. Befolgt die buddhistische Lehre. Strebt ohne Unterlass nach Erleuchtung. Entwickelt inneren Frieden, Liebe und Glück."

Doch die Menschen lachten ihn aus. Sie glaubten an den äußeren Konsum, an das Geld, die berufliche Karriere und das Glück in einer Liebesbeziehung. Sie glaubten nicht der Realität und der Wissenschaft. In der Realität sind 60 % der Menschen unglücklich in ihrem Beruf. Genauso ist es mit den Liebesbeziehungen. Die meisten Liebesbeziehungen scheitern, die Menschen trennen sich oder leben unglücklich zusammen. Die Wissenschaft hat klar erforscht, dass das Glück eines Menschen zu 90 % aus seinem Inneren, seiner eigenen Psyche kommt. Aber nur wenige Menschen sind bereit an sich zu arbeiten und das Glück in sich zu entwickeln. Spirituell sind in der westlichen Welt nur etwa 20 bis 30 % der Menschen. Und auch hier lebt nur eine kleine Minderheit konsequent spirituell.

Meistens kommen die westlichen Menschen zur Spiritualität, wenn sie innerlich unglücklich sind und an ihrem Leben leiden. Das Leid ist der große Motor der spirituellen Entwicklung. Man kann direkt von der Hölle in den Himmel kommen, wenn man den festen Willen hat das Leid in seinem Leben gründlich zu überwinden. Hier setzte der Götterkönig an.

Als erstes erzeugte er in sich selbst Glück, Liebe und Frieden. Er entwickelte durch konsequente Meditation und Achtsamkeit auf die Gedanken das Licht in sich. Er machte sich selbst zu einem positiven Vorbild. Andere Menschen überzeugt man am besten durch das eigene positive Vorbild. Wenn ein Mensch Wahrheit, Liebe, Frieden und Glück ausstrahlt, dann vertrauen einem die Menschen und fühlen sich angezogen. Sie kommen von alleine. Man braucht sie nicht zwanghaft zu missionieren.

So geschah es auch bei dem Götterkönig. Die Menschen spürten seine positive Energie und suchten seinen Nähe. Jetzt konnte er sie auch spirituell überzeugen. Er holte die Menschen dort ab, wo sie waren. Die meisten Menschen glaubten nicht an ein Leben nach dem Tod. Jedenfalls interessierte sich kaum jemand dafür. Was die Menschen wollten waren Liebe, Frieden und Glück im Diesseits. Der Götterkönig zeigte des Menschen deshalb vorrangig den Weg zu Frieden, Liebe und Glück im Diesseits. Wenn man im Diesseits sein Bewusstsein entwickelt hat, dann kommt man automatisch in die Glücksbereiche im Jenseits. Egal, ob man an ein Leben nach dem Tod glaubt oder nicht. Und selbst wenn es kein Leben nach dem Tod gibt, dann hat man zumindest ein glückliches Leben auf der Erde gehabt. So oder so ist der spirituelle Weg ein Gewinn.

Der Götterkönig erklärte den Menschen den Weg der Meditation, den Weg des positiven Denkens und den Weg der umfassenden Liebe. Spezielle Menschen lehrte er spezielle Methoden wie den Kundalini-Yoga, den Guru-Yoga, den Karma-Yoga (Bodhisattva-Weg) und den Paradies-Yoga (Amitabha-Buddhismus). Jeder seiner Anhänger bekam die spirituelle Technik, die zu ihm am besten passte. So wurde jeder glücklich und der Himmel wieder voll.

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