Wikipedia: Mantra (Sanskrit:‚Spruch, Lied) bezeichnet eine heilige Silbe, ein heiliges Wort oder einen heiligen Vers. Diese sind „Klangkörper“ einer spirituellen Kraft, die sich durch meist repetitives Rezitieren im Diesseits manifestieren soll. Diese Wiederholungen des Mantras oder des Namens einer Gottheit werden manchmal auch Japa oder Nama-Japa genannt. Mantren können entweder sprechend, flüsternd, singend oder in Gedanken rezitiert werden. Sie können auch aufgeschrieben (Likhita-Japa) werden. Im Hinduismus, im Buddhismus und im Yoga ist das Rezitieren von Mantren während der Meditation sowie im Gebet üblich. Im Buddhismus werden heilige Sätze oder Silben als Mantren angewendet. Im Vajrayana-Buddhismus (tibetische Tradition und japanisches Shingon) sind Mantren so bedeutsam, dass man diese Tradition verschiedentlich auch Mantrayana (‚Mantra-Fahrzeug‘) nennt. Wie im Hinduismus werden Mantras von qualifizierten Lehrern während einer Einweihung auf die Schüler übertragen.
Mantras im Buddhismus sind: oṃ āḥ hūṃ vajra guru padma siddhi hūṃ (Vajra Guru Mantra oder Mantra des Guru Rinpoche/Padmasambhava, des großen Yogis und Besitzer von übersinnlichen Kräften/Siddhis. Wir bitten ihn damit um Schutz und Führung);
Om mani padme hum („Om, Juwelen-Lotos“; bezieht sich auf das allumfassende Mitgefühl für alle Wesen) – Dieses im Kagyü auch ‚liebevolle Augen‘ genannte Mantra richtet sich an den Bodhisattva des universellen Mitgefühls Avalokiteshvara, tibetisch Chenrezig. Wir verbinden uns dadurch mit dem Bodhisattva Chenrezi.
Namo amitabha buddhaya (Zuflucht zum Amitabha);
Om tare tu tare ture soha (Zuflucht zum weiblichen Bodhisattva Grüne Tara);
Namu Myōhō Renge Kyō.
Gate, Gate, Paragate, Parasamgate, Bodhi, Svaha (das Mantra Buddhas. Herzsutra. Gegangen, gegangen, hinüber gegangen, ganz hinüber gegangen, Erwachen, Glückseligkeit).
Im Yoga und im Buddhismus wird viel mit Mantren gearbeitet. Ein Mantra ist ein positiver Satz oder ein positives Wort (Silbe), das die Kraft hat dich innerlich zu verwandeln. Du kannst mit einem Mantra deine spirituelle Energie erwecken und damit sogar zur Erleuchtung durchbrechen.
Das Geheimnis des Mantras besteht darin, dass mit dem Wort ein bestimmtes Gefühl verbunden ist. Wenn du das Mantra denkst, entsteht dieses Gefühl (die Energie des Mantras) in dir. Wenn du das Mantra öfter wiederholst, kannst du damit negative Gefühle überwinden. Du kannst dich in eine positive Schwingung versetzen. Entscheidend für die Kraft des Mantras ist es, wie stark es mit einem positiven Gefühl verbunden ist.
Wenn du bereits eine Erleuchtungserfahrung hattest, kannst du dich mit einem passenden Wort an diese Erfahrung erinnern und sie wieder aktivieren. Wenn du eine Erfahrung von Glück hattest, kannst du dich mit einem bestimmten Wort oder Satz an diese Erfahrung erinnern. Wenn du in einer Situation inneren Frieden erfahren hast, kannst du dich mit einem Mantra an diese Situation erinnern und das Gefühl wieder aktivieren. Wenn du Kraft in deinem Leben brauchst, dann kann dir ein bestimmer Satz oder ein Wort Kraft geben.
Ich bin ein Anhänger von individuellen Mantren. Jeder sollte selbst herausfinden, welches Wort, welcher Satz oder welches Mantra bei ihm am besten wirkt. Das können Wörter wie Frieden, Liebe, Kraft oder Glück sein. Das können Sätze wie "Ich nehme die Dinge so an, wie sie sind. Ich konzentriere mich auf das Positive in meinem Leben. Ich lebe die Liebe und das Glück. Ich nehme Zuflucht zum Buddha, Dharma, Sangha. Ich bitte alle erleuchteten Meister um Führung und Hilfe auf meinem Weg. Ich erreiche mein Ziel." sein.
Das können auch buddhistische, hinduistische oder christliche Mantren sein. In ihnen steckt die Energie (Schwingung) aller Menschen, die diese Mantren verwenden. In ihnen steckt auch die Energie der erleuchteten Meister, die diese Mantren geschaffen haben. Und es kann auch gut sein, ein Mantra direkt von einem erleuchteten Meister zu bekommen. Du solltest spüren, was bei dir gut wirkt.
Für mich wirken bereits die Bücher erleuchteter Meister als Mantra. So komme ich in ihre Energie. Aber ich stärke mich auch durch bestimmte Mantren auf meinem spirituellen Weg. Zum Beispiel durch das Mantra "Om Buddha Amitabha" oder durch den Satz "Mögen alle Wesen auf der Welt glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben."
Bei negativen Gefühlen wie Wut, Angst, Sucht oder Trauer erkunde ich den negativen Gedanken, der hinter diesem Gefühl steckt. Dann überlege ich mir einen hilfreichen positiven Gedanken und denke ihn so lange als Mantra, bis die durch den negativen Gedanken verursachte innere Verspannung aufgelöst ist und ich wieder im Frieden bin. Das ist die Haupttechnik, die der Yoga-Meister Patanjali in seinem Yoga-Sutra empfiehlt.
Sehr wichtig sind Mantren, um mich auf dem spirituellen Weg zu halten und mich immer wieder auf den spirituellen Weg zu besinnen. Ich praktiziere jeden Morgen vor meiner Buddhastatue ein kleines Ritual. Ich entwickele kreativ ein Mantra oder einen positiven Satz, der mir hilft gut durch den Tag zu kommen. Dabei spüre ich, was ich gerade brauche. Ist es Kraft, Liebe, Frieden, Glück oder Weisheit. Ich überlege mir dann einen positiven Satz, der die jeweilige Eigenschaft verstärkt und denke ihn als Mantra. Tagsüber erinnere ich mich an meinen positiven Tagessatz.
Was ist dein Mantra? Was gibt dir Kraft für deinen spirituellen Weg? Was bringt dich in den Frieden, die Liebe und ins Glück? Denke dein Mantra dreimal und spüre seine Wirkung.
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