Das erleuchtete Einheitsbewusstsein

Achtsamkeit auf die Umwelt ist der entscheidende Schritt zur Erleuchtung. Warum bringt uns die Achtsamkeit auf unsere Umwelt zur Erleuchtung? Die Basis der Erleuchtung ist das Einheitsbewusstsein. Wir lösen unser Ego auf und treten dadurch ins Nirwana ein. Als Ego-Mensch liegt unsere Konzentration auf uns selbst. Wir nehmen uns wichtiger als alles andere auf der Welt. Wir denken, dass wir das Zentrum des Universums ist. Das ist aber ein großer gedanklicher Irrtum. Wir sind nicht das Zentrum der Welt. Wir sind ein extrem kleiner Teil der Welt. Das Zentrum des Seins ist das Universum, die Natur. Aus der Natur entsteht alles. Auch wir sind aus der Natur entstanden. Wir sind ein Kind der Natur. Wir folgen ihren Gesetzen. In Wirklichkeit gibt es keine Freiheit. Alles ist voneinander abhängig. Wenn wir das wirklich begreifen, kommen wir vom Ego-Bewusstsein ins Einheits-Bewusstsein. Wir werden eins mit allem. Wir sehen uns als alles. Wir denken von der Ganzheit her.

Wir können in das Einheits-Bewusstsein allein durch das konsequente Nachdenken und die Klarheit des Geistes kommen. Deshalb ist im Buddhismus der Grundsatz der Wahrheit so wichtig. Wenn wir wirklich in der Wahrheit leben, dann können wir nicht anders als in der Einheit zu leben. Jede kleine Lüge verwirrt unser Unterbewusstsein und bringt uns letztlich aus der Klarheit heraus. Deshalb müssen wir alle Lügen in uns überwinden. Das geschieht durch klares Nachdenken in Verbindung mit Meditation. Deshalb gibt es im Yoga den Weg des Jnana-Yoga (den Weg des Nachdenkens) und im tibetischen Buddhismus die analytische Meditation. Deshalb hat Buddha so viele Lehrreden verfasst. Allein durch das Lesen der buddhistischen Schriften kann unser Geist zur Klarheit und damit zur Erleuchtung kommen.

Die meisten Menschen verfügen aber nicht über die Geisteskraft allein durch Nachdenken zur Erleuchtung durchzubrechen. Zum Glück gibt es viele Wege zu einem Einheitsbewusstsein. Unser Bewusstsein ist von unserem Energiezustand abhängig. Steigt die Bewusstseinsenergie (die spirituelle Energie, das Chi, das Prana) an, wird der Geist klar. Damit unsere spirituelle Energie stärker wird, brauchen wir spirituelle Übungen. Mit diesen Übungen reinigen wir unseren Körper und unseren Geist von den Verspannungen (Energieblockaden) und öffnen die Energietore (Chakren). Im Christentum heißt es: "Wenn das Herz gereinigt wird, sieht man Gott in der Welt." Wer sind innerlich reinigt, in dem beginnt das Licht zu fließen, er hat das Licht in sich und kann dadurch auch das Licht in der Welt sehen.

Ich möchte das an einem Beispiel erläutern. Ich bin noch nicht dauerhaft erleuchtet. In mir gibt es noch zu viele Energieblockaden. Deshalb gehe ich jeden Morgen eine halbe Stunde im Wald spazieren. Dabei löse ich mit Visualisierungen, Mantren und einer speziellen Atemtechnik (Feueratmung) systematisch die Energieblockaden auf. Ich spüre durch meinen Körper und atme zu den verspannten Bereichen hin. Nach etwa zehn Minuten habe ich den Körper durchgereinigt. Dann gehe ich noch einige Minuten. Und dann öffnen sich die Energiekanäle. Das Licht fließt in mich hinein, füllt mich und plötzlich gibt es einen Bewusstseinsumschwung. Ich bin in der Einheit. Ich sehe und spüre die Natur um mich herum. Die Bäume strahlen Licht aus. Ich höre die Vögel singen. Mein Ego ist verschwunden und ich bin eins mit allem. In mir sind Frieden, Liebe und Glück.

Ich gehe dann meistens noch zehn Minuten und genieße das erleuchtete Sein, die Harmonie in mir und in meiner Welt. Ich vertiefe dann meine Energie, in dem ich allen meinen Freunden Licht sende. Ich spüre alle Menschen, die mit mir energetisch verbunden sind. Ich wünsche insgesamt eine glückliche Welt und trete dadurch in die Dimension der umfassenden Liebe ein. Dann fühlte ich mich wirklich angekommen. Ich bin bereit meine Aufgabe in der Welt zu erfüllen. Der Tag kann kommen. Dieses Ritual praktiziere ich fast jeden Morgen, um in ein glückliches Einheitsbewusstsein zu gelangen.

Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten jeden Tag in ein Bewusstsein der Liebe, des Friedens und des Glücks einzutreten. Abends meditiere ich meistens eine halbe Stunde. Gerade habe ich das Mantra "Om Buddha Peme Hung" entwickelt. Ich setze mich in meinen Meditationssitz, atme mehrmals tief ein, komme in mir zur Ruhe und denke dann so lange mein Buddha-Mantra, bis sich meine Chakren öffnen und die Glücksenergie in mir zu sprudeln beginnt. Das geschieht vor allem deshalb, weil ich tief in mir an Buddha glaube und mich energetisch mit ihm verbunden fühle. Deshalb hat das Mantra für mich eine so große Kraft.

Ich denke das Mantra so lange, bis ich voller Licht bin. Dann gibt es wie bei der Geh-Meditation einen Bewusstseinsumschwung und ich bin in einem Einheitsbewusstsein. Ich bin eins mit dem Raum um mich herum. In mir sind Frieden, Liebe und Glück. Ich verweile dann noch eine Zeit ruhig in der Meditation und genieße das Sein.

So einfach funktioniert der tibetische Gottheit-Yoga. Ähnlich ist auch der indische Gottheiten-Yoga. Man kann das persönliche spirituelle Vorbild als Gegenüber sehen oder sich als Gottheit (Buddha, Shiva, Göttin) sehen. Es kommt darauf an, woran man glaubt und was für einen persönlich am besten funktioniert. Ersatzweise oder ergänzend kann man auch Körperübungen praktizieren (Hatha-Yoga, Lu Jong, tibetische Niederwerfungen). Auch damit kann man die spirituelle Energie aktivieren.

Der wichtigste Punkt auf dem spirituellen Weg ist das tägliche Ritual, durch das man sich immer wieder auf den spirituellen Weg besinnt, sich innerlich reinigt, sich positiv ausrichtet, seine Energie aktiviert und sein Bewusstsein ins Licht bringt. Welches Ritual wir praktizieren, hängt von unseren Möglichkeiten und Fähigkeiten ab. Ich behaupte, dass es für jeden Menschen einen Weg gibt, durch den er sich ins Licht, in den Frieden, in die Liebe und ins Glück bringen kann. Wenn wir mit Ausdauer diesen Weg gehen, werden wir eines Tages dauerhaft erleuchtet sein.

 

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