Buddhistisches Märchen

Es war einmal ein buddhistischer Mönch, der lebte viele Jahre abgeschieden in einer kleinen Hütte im Wald. Er meditierte im Sitzen und im Liegen. Er achtete beständig auf seine Gedanken und bemühte sich um die richtige Erkenntnis, die richtige Gesinnung, die richtige Rede, das richtige Handeln und das richtige Streben. Er las jeden Tag in den spirituellen Schriften, erweckte seine spirituelle Energie durch Mantren, Visualisierungen und spirituelle Lieder, ging dreimal am Tag im Wald spazieren und tat allen Wesen Gutes.

Als er alt geworden war, hörte er von dem goldenen Buddha, der im Westen hinter den Bergen dort wohnt, wo die Sonne untergeht. Wer diesen Buddha besucht und seinen Segen erhält, der kommt nach dem Tod ins Paradies.

Der alte Mönch machte sich sofort auf den Weg. Er spende sein Geld den Hungernden und Kranken in Afrika, packte sich ein kleiner Bündel mit den zum Leben notwendigen Dingen, schloss seine Hütte ab und wanderte in Richtung der untergehenden Sonne.

Als er die Berge erreicht hatte, traf er eine alte Frau mit einem Hund. Der Hund war sehr ängstlich, aber durch die ruhige Ausstrahlung des alten Mönches kam er zur Ruhe und entwickelte Vertrauen. Der alte Mann legte eine Hand auf den Kopf des Hundes, streichelte ihn und alle Ängste verschwanden. Der Hund wurde glücklich und friedvoll.

Die alte Frau fühlte sich einsam und fragte den Mönch, ob er sie auf seiner Reise mitnehmen könne. So gingen sie eine Zeit lang ihren Weg zusammen. Sie unterhielten sich auf der Wanderung und hatten viel Spaß zusammen. Die Zeit verging sehr schnell.

Eines Abends setzte sich der alte Mann auf den Gipfel eines Berges und meditierte auf die untergehende Sonne. Er betrachtete die gelbrot leuchtende Sonne, sah wie sie langsam hinter dem Horizont verschwand und wurde eins mit der ganzen Natur um sich herum. Er spürte den Wind, die Berge, die Gräser, die Sterne und hörte die Geräusche der Tiere. Er dachte den Namen des Buddhas als Mantra und visualisierte ihn in seinem Paradies.

In der Nacht träumte er von dem Buddha. Und als er am Morgen aufwachte, spürte er die Energie des Buddhas in sich. Er war zu einem Buddha geworden. Er öffnete seine Augen und erkannte seine Welt als Paradies. Er hatte das Paradiesbewusstsein erlangt. Die ganze Welt um ihn herum strahlte Licht aus. Alle Dinge leuchtete aus sich selbst heraus. Sie strahlten Liebe, Frieden und Glück aus. Der alte Mann hatte plötzlich Licht in sich und Licht um sich herum.

Er lebte im Licht und strahlte Licht aus. Er gab dieses Licht an alle Menschen, die er traf, weiter. So wurden alle glücklich. Er kehrte in seine Hütte zurück und lehrte die Menschen, die ihn besuchten den Namen des Buddhas. Der Name lautete "Amitabha". Wer diesen Namen als Mantra denkt und sich dabei real mit dem Buddha verbunden fühlt, der nimmt die Energie des Buddhas auf und wächst ins Licht. Wer an das Paradies nach dem Tod glaubt, der kommt auch ins Paradies. Und wenn er beständig seinen spirituellen Weg geht, dann verwandelt sich auch seine Welt langsam immer mehr in ein Paradies und er wird zu einem glücklichen Buddha.

(nacherzählt von einem vietnamesischen Märchen)

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein