Buddhismus und positives Denken

Dalai Lama: „Negative Gedanken entstehen ohne Unterlass und mit größter Leichtigkeit, heilsame Gedanken hingegen nur selten. Dadurch, dass wir selbst von heilsamen Gedanken erfüllt sind, inspirieren wir andere auch zum Positiven.“Der Buddhismus lehrt den Weg der Meditation und der Achtsamkeit auf die Gedanken. Was Achtsamkeit auf die Gedanken genau bedeutet, ist umstritten. Es gibt viele verschiedene Ansichten. Im tibetischen Buddhismus spricht man vom positiven Denken. Wenn man genau hinsieht, dann lehrt der Dalai Lama den Weg des positiven Denkens. Der Dalai Lama lehrt es bei Problemen genau hinzusehen, sich um eine Lösung zu bemühen, den Geist immer wieder positiv auszurichten und sich mit hilfreichen Sätzen zu motivieren.Buddha selbst spricht im achtfachen Pfad vom richtigen Denken und richtigem Verhalten. Damit meint er vorrangig die richtige Einsicht (Nachdenken, Weisheit), den richtigen Entschluss zum spirituellen Üben, das angemessene äußere Verhalten, die richtige Achtsamkeit (Bewusstheit) und die richtige Meditation.Es ist auf dem spirituellen Weg sehr wichtig zu erkennen, dass Meditation und Gedankenarbeit zusammengehören. Wir können viele Stunden intensiv meditieren und unseren Geist zur Ruhe bringen. Aber ein negativer Gedanke kann sofort wieder unseren ganzen inneren Frieden zerstören. Wir können viele Jahre spirituell üben und sogar in Erleuchtungsdimensionen durchbrechen. Ein negativer Gedanke kann die ganze Frucht unseres spirituellen Bemühens zunichte machen.Es ist deshalb sehr wichtig, dass wir neben unserer spirituellen Praxis (Meditation, Yoga, Körperarbeit) immer auf unsere Gedanken achten. Wir brauchen einen Weg der Gedankenarbeit, um langfristig auf dem spirituellen Weg erfolgreich sein zu können. Es gibt viele Wege der Gedankenarbeit. Letztlich sollten wir herausfinden, was für uns hilfreich ist und bei uns gut funktioniert.Der Hauptweg ist es bei Problemen gründlich nachzudenken und eine gute Lösung zu finden. Wir sollten auf unseren Verstand und unser Gefühl hören. Wir sollten beständig achtsam auf unsere Gefühle und Gedanken sein. Wir sollten negative, schädliche Gedanken erkennen und stoppen. Wir sollten hilfreiche Gedanken fördern und erzeugen. Das geschieht vorwiegend dadurch, dass wir uns an positiven spirituellen Vorbildern orientieren (Buddha, Dalai Lama), regelmäßig in einem spirituellen Buch (Reden Buddhas) lesen und im Kontakt mit positiven Menschen (spirituelle Gruppe) bleiben.Wir sollten positive Eigenschaften wie Gleichmut, Liebe, Selbstdisziplin, Weisheit und Lebensfreude üben. Das geschieht vorwiegend dadurch, dass wir einen positiven Gedanken finden, der die entsprechende positive Eigenschaft in uns entstehen lässt. Wir denken zum Beispiel: „Ich nehme die Dinge so an wie sie sind.“ Dadurch entsteht in uns die Eigenschaft Gleichmut. Wir denken: „Ich erreiche meine Ziele. Ich gehe konsequent meinen Weg der Wahrheit.“ Das bewirkt Selbstdisziplin, wenn wir unser Verhalten danach ausrichten. Wir konzentrieren uns auf die schönen Dinge in unserem Leben und pflegen bewusst das Schöne. So gelangen wir zu Lebensfreude. Wir wünschen allen Wesen Glück. So kommen wir in die umfassende Liebe. In der Essenz geht es in der Spiritualität um die Entwicklung der fünf positiven Eigenschaften Liebe, Frieden, Weisheit, Ausdauer und inneres Glück. Dadurch kommen wir eines Tages zur Erleuchtung. Deshalb gibt es im tibetischen Buddhismus die fünf Meditationsbuddhas. Sie helfen uns diese Eigenschaften zu entwickeln.Eine große Frage beim positiven Denken ist es, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen. Gefühle helfen uns unsere inneren Verspannungen zu lösen. Die Auflösung der inneren Verspannungen, Blockaden und Traumata ist ein wichtiger Weg zur Erleuchtung. Es ist deshalb gut Gefühle wie Trauer, Angst und Wut auszuleben. Wut sollten wir so ausleben, dass es keinem schadet und dass die Wut im Laufe der Zeit nicht größer sondern kleiner wird. Ein spiritueller Mensch ist grundsätzlich ein friedlicher Mensch. Bei der Angst ist es gut sie zu spüren, den dahinterliegenden Gedanken zu erkennen und einen hilfreichen Gedanken zu finden. Trauer sollten wir so lange ausleben, bis sie von alleine zur Ruhe kommt. Wir sollten aber vermeiden, sie weiter durch Gedanken anzufachen, die uns traurig machen. Grundsätzlich kommen Gefühle nach einer Zeit der Meditation von alleine zur Ruhe. Manchmal ist es aber notwendig, sie durch einen hilfreichen Gedanken aufzulösen.Die Gedankenarbeit ist eine große Kunst. Wir sollten unsere Gedanken genau beobachten, unsere selbstschädigenden Gedankenstrukturen erkennen und Weg finden, sie zu überwinden. Oft läßt sich ein negativer Gedanke durch einen entgegengesetzten positive Gedanken überwinden. Diese Technik lehrt der Yogaweise Patanjali. Im Buddhismus bevorzugen es viele Menschen, die Gefühlen einfach kommen und gehen zu lassen und nicht anzuhaften. Aber letztlich brauchen wir beide Techniken. Manchmal müssen wir stark gegen negative Gedanken vorgehen, damit wir sie überwinden können. Letztlich müssen wir mit Weisheit und innerem Gespür herausfinden, wie wir am besten mit unseren Gefühlen und Gedanken umgehen, damit in uns Frieden, Liebe, Glück und Erleuchtung entsteht.
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