Einstmals wurde Buddha in einer armen Gärtnerfamilie wiedergeboren. Bereits als Kind musste er jeden Tag in dem elterlichen Betrieb mitarbeiten. Da er klug war, sah er welches arbeitsreiche Leben vor ihm lag. Es entstand in ihm der Gedanken diesem armseligen Leben zu entfliehen und ein Mönch zu werden. Kaum war er erwachsen, trat er in ein Kloster ein. Er hoffte auf eine schnelle Erleuchtung. Aber der Klosteralltag bestand aus beten, arbeiten und meditieren. Die Erleuchtung stellte sich nicht so schnell ein.
Nach einigen Jahren hatte er keine Lust mehr auf das strenge Klosterleben. Er sehnte sich nach den Freuden des weltlichen Lebens. Er wollte eine Frau heiraten, eine Familie haben und Feste feiern. Er wollte sich am Leben erfreuen und nicht im Kloster versauern. Er fühlte sich im Kloster einsam und verloren. Deshalb trat er wieder aus dem Kloster aus.
Doch das weltliche Leben entpuppte sich als noch anstrengender als das Klosterleben. Er bekam zwar eine schöne Frau, aber sie war oft anderer Meinung als er und sie stritten viel. In seinem Beruf als Gärtner konnte er nur wenig Geld verdienen und sich deshalb auch nur wenig schöne Dingen leisten. In seinem Klosteraufenthalt hatte er gelernt, dass das weltliche Leben vorwiegend leidvoll ist. Und diese Grundlehre des Buddhismus bestätigte sich in seinem Leben sehr eindrucksvoll.
Buddha erwarb durch das Leid des Lebens Weisheit. Er beschloss wieder dem weltlichen Leben zu entfliehen und den spirituellen Weg zu gehen. Diesmal wollte er aber nicht in ein Kloster gehen, sondern als freier Yogi leben. Da er sich selbst inzwischen gut kannte, ging er zu einem spirituellen Meister und fragte ihn, wie er auf seinem Weg Erfolg haben könne und nicht wieder rückfällig werden würde.
Der Meister erklärte ihm, dass dazu als erstes die richtige Einsicht notwendig sei. Er müsse sich klar überlegen, was er vom Leben wolle, was seine Ziele seien und wie er seine Ziele erreichen könne. Als zweites müsse dann ein klarer Entschluss folgen, den er mit Selbstdisziplin umsetzen müsse. Nach zwei Monaten der konsequenten Umsetzung gewöhnt sich der Geist an den neuen Lebensplan und die Umsetzung fällt leichter. Jetzt muss man nur noch konsequent auf dem Weg bleiben.
Als drittes sollte Buddha beständig auf seine Gedanken achten und sich jeden Tag immer wieder klug motivieren. Er sollte sich ein System der Motivation überlegen. Als viertes folge dann die richtige Meditation. Buddha sollte genau herausfinden, wie er am besten meditiert. Welche Meditation passt zu ihm? Was entspricht seinen Fähigkeiten? Was gibt ihm Frieden, Glück und Kraft? Wenn er zum Samadhi gelange, würde der Weg leichter. Dann würde ihn sein inneres Glück zum zielstrebigen Üben motivieren. Der Hauptrat sei: "Strebe ohne Unterlass, bis du dein Ziel erreicht hast."
Buddha zog in eine Höhle im Himalaya und begann zu meditieren. Er lebte nach einem strengen spirituellen Tagesplan. Er meditierte viel, las in den heiligen Schriften und ging jeden Tag ins Dorf, um sich etwas Essen zu erbetteln. Die Leute gaben ihm gerne etwas von ihrem Essen ab, da sie sich freuten, einen heiligen Mann in ihrer Nähe zu haben.
So gingen die Jahre dahin. Dann kamen die Zweifel wieder. Buddha schwankte auf seinem spirituellen Weg. Es waren in ihm noch starke weltliche Energien vorhanden. Und die zogen und zerrten in ihm. Er sehnte sich nach dem Kontakt zu seiner Frau. Er vermisste die Musik, den Alkohol und den Sex. Also Sex, Drugs and Rock 'n' Roll. Das wilde Leben. Buddha kam in eine große spirituelle Krise. Wie sollte er diese Krise überwinden?
Er gönnte sich als erstes ein paar Tage Pause von seinem strengen spirituellen Alltag. Er saß einfach in der Sonne und genoss das Leben. Er unterhielt sich mit den Dorfleuten. Er dachte gründlich nach. Er spürte in sich hinein, was er genau von seinem Leben wollte. Da er schon einige Male in der Meditation das tiefe Glück erfahren hatte, wusste er, dass das innere Glück das Hauptziel in seinem Leben war.
Aber er wollte auch etwas das Leben genießen. Deshalb hatte er die Idee einen mittleren Weg zu gehen. Er beschloss zu seiner Frau zurückzukehren und gleichzeitig weiter als Yogi spirituell zu üben. Da er schon einige Jahre als Yogi gelebt hatte, akzeptierten ihn die Menschen in seinem Dorf als spirituellen Lehrer. Er hielt regelmäßig Pujas (spirituelle Rituale) ab und beriet die Menschen bei ihren Alltagssorgen. Davon konnte er sein spirituelles Leben finanzieren.
Durch sein Yogileben hatte er sich eine große Selbstdisziplin angewöhnt. Er praktizierte deshalb auch beim Zusammenleben mit seiner Frau konsequent seinen spirituellen Tagesplan. Er meditierte jeden Tag sechs Stunden, arbeitete sechs Stunden, schlief sechs Stunden und erfreute sich sechs Stunden am Leben.
Er wurde ein Meister der spirituellen Motivation. Wenn Gedanken der Schwäche in seinem Geist auftraten, dann sah er genau hin und überlegte, wie er am besten mit diesem Gedanken umgehen sollte. Meistens genügte es, wenn er sich daran erinnerte, dass das weltliche Leben grundsätzlich leidvoll ist und dauerhaftes Glück nur auf dem spirituellen Weg erlangt werden kann. Wer in sich selbst kein Glück hat, der kann es auch im Außen nicht finden. Das ist das Urgesetz des Lebens. Ein kluger Mensch entwickelt deshalb sein inneres Glück. Er arbeitet beständig an sich und seiner Psyche.
Buddha motivierte sich mit positiven Sätzen und manchmal auch mit kleinen Belohnungen. Wenn er seinen Tagesplan gut erfüllt hatte, gab es eine kleine Süßigkeit oder eine Streicheleinheit von seiner Frau. Er konzentrierte sich darauf seinen Mitmenschen spirituell zu helfen und erhielt dadurch große Kraft für seinen eigenen Weg. Er betete zu seinem Meister und aktivierte mit Yoga-Übungen seine Kundalini-Energie. Und vor allem baute er so viele Elemente der Freude in seinen Tag ein, dass er positiv gestimmt seinen spirituellen Weg gehen konnte.
Der mittlere spirituelle Weg erwies sich für ihn als großer Segen. Am Ende seines Lebens erreichte er die Erleuchtung, stieg nach seinem Tod in den Brahmahimmel auf und wurde in seinem nächsten Leben als spiritueller Lehrer wiedergeboren.
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