Buddha, Ganesha und der mittlere spirituelle Weg

Was ist der mittlere spirituelle Weg? Kurz zusammengefasst: Die Ideologie des mittleren Weges ist Unsinn. Man muss genau spüren, was man gerade spirituell braucht. Das kann extreme Askese, ein gemäßigtes Üben oder sogar für einige Zeit der extreme Genuss sein. Es gibt die Geschichte von einem Zen-Mönch, der nach langen Jahren eines Lebens als Mönch in einem Bordell seine Erleuchtung fand. Auch ich hatte Phasen des extremen weltlichen Genusses. Insgesamt gehe ich in meinem Leben einen mittleren spirituellen Weg. Und so war es auch bei Buddha, obwohl Buddha im Vergleich zu mir immer noch ein extremer Asket war und ich ein Genussmensch bin.

Buddha lebte die ersten 29 Jahre seines Lebens als reicher Prinz im äußeren Genuss und war verheiratet. Dann praktizierte er sechs Jahre Yoga, Atemübungen, Meditation und extreme Askese. Danach kam die Phase des gemäßigten Übens. Auf diesem Weg brach er zur Erleuchtung durch. Deshalb lehrte er den den mittleren Weg.

Was bedeutet das für uns? Buddhas Ziel war die Erleuchtung. Es geht darum einen Weg zu finden, auf dem wir die Erleuchtung erreichen. Die Erleuchtung entsteht durch die Auflösung aller Anhaftungen, das Leben in der Ruhe, durch die Meditation, durch die Aktivierung der inneren Energie. Erleuchtung entsteht nicht durch formales spirituelles Üben. Wir müssen genau den Weg finden, auf dem wir persönlich unsere Energieblockaden auflösen und ins Licht gelangen. Das kann der Weg des extremen Übens sein, der strengen Abgeschiedenheit, der strengen Askese, des disziplinierten spirituellen Übens und der strengen Gedankenkontrolle. Das kann eine Zeitlang richtig sein, um zu einem spirituellen Durchbruch und zur Auflösung tiefsitzender Blockaden zu kommen. So war es bei mir.

Nach einer fünfzehnjährigen Phase des extremen Lebens als Yogi bin ich nun zu einem sehr gemäßigten Üben übergegangen. Das ist im Moment der richtige Weg des Wachstums. Die Energietore sind geöffnet und die Energie fließt von alleine. Ich brauche nichts mehr zu tun außer einigermaßen in der Ruhe zu bleiben und täglich einige spirituelle Übungen zu machen. Und auf meinen Geist zu achten, damit er auf dem Weg der Erleuchtung bleibt. Man könnte sagen, dass ich jetzt den mittleren spirituellen Weg praktiziere.

Das Symbol des mittleren spirituellen Weges ist im Yoga der Elefantengott Ganesha. Durch seinen dicken Bauch zeigt er, dass er gerne ißt. Manchmal wird er auch mit zwei Frauen und meistens mit einer Schale voller Süßigkeiten dargestellt. Andererseits hält er ein Seil und einen Dreizack hoch. Er bindet sich fest an das spirituelle Ziel und geht mit Disziplin seinen spirituellen Weg. Er ist auch ein Gott der Weisheit. Er weiß genau was er jeweils auf seinem spirituellen Weg braucht. Er kann auch extrem praktizieren, wenn es notwendig ist. Im Schwerpunkt lebt er als Bodhisattva für das Glück seiner Mitmenschen. Er ist der Glücksgott im Yoga. Man kann ihn anrufen, wenn man Glück braucht. Man kann sich mit ihm identifizieren, ihn als Vorbild visualisieren, nach seinem Vorbild leben, wenn man seine Glücksenergie erwecken möchte. Hilfreich ist es seinen Namen als Mantra zu denken oder zu singen. Ganesha liebt auch den Gesang seiner Anhänger. Om Guru Ganesha. Om Shri Ganeshaya Namaha. Om Gam Ganapataye Namaha. Der Meister der fünf Elemente, der mit den fünf Eigenschaften Weisheit, Kraft, Liebe, Frieden und Freude ins Licht gelangt und sein inneres Glück bewahrt.

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