Bhasma – Asche

Bhasma heißt Asche. Wenn man Holz verbrennt, bleibt Bhasma übrig, Asche. Auch der menschliche Körper, wenn er verbrannt wird, z.B. nach dem Tod und in Indien werden ja die Toten verbrannt, bleibt übrig, Bhasma. So ist Bhasma auch eine Analogie für das Leben. Letztlich, der Körper verbrennt. Schon wenn du lebst, verbrennen die einzelnen Zellen. Energie im Körper wird erzeugt über Verbrennung. Aber auch, Schritt für Schritt verbrennt alles Mögliche, alle möglichen Fähigkeiten. Bhasma, Asche, ist daher auch eine Analogie für die Vergänglichkeit. Bhasma bleibt auch, wenn du Räucherstäbchen anzündest. Wenn du Räucherstäbchen anzündest, es riecht so großartig und du kannst das genießen, aber du weißt, nachher bleibt Asche übrig. So ähnlich, du kannst ein großartiges Leben leben, zum Schluss bleibt äußerlich betrachtet Asche übrig. Bhasma ist auch ein Ausdruck für die heilige Asche. Man kann ja auch im Yoga verschiedene Pulver auf das dritte Auge auftragen als Tilaka. Dort gibt es Chandana, Chandana ist die Sandelholzpaste. Es gibt Kumkum, das ist etwas aus Turmeric Gewonnenes, ein rotes Pulver. Und es gibt Bhasma, Bhasma ist Asche.

Bhasma wird auch als Vibhuti bezeichnet, also als Herrlichkeit Gottes, aber eigentlich ist es eben Bhasma, eben Asche. Es ist nicht irgendeine Asche, obgleich im weiteren Sinne kannst du auch Räucherstäbchen-Asche nehmen. Bhasma wird normalerweise in Homas hergestellt. Wir haben z.B. bei Yoga Vidya jeden Morgen eine Homa, dort wird Holz verbrannt und darin werden Gaben ins Feuer gegeben mit vielen Mantras und dann bleibt dort Asche übrig. Diese Asche kannst du auch mitnehmen, wenn du willst, du kannst beim Ritual-Team darum bitten, dass du etwas Asche bekommst. Diese Asche, diese Bhasma, ist dann heilig, weil sie in einem heiligen Ritual entstanden ist. Diese Asche kannst du in Blumentöpfe tun, du kannst sie auf deinen Altar geben, du kannst sie in die vier Ecken deines Hauses oder in deinen Garten tun. Du kannst dir so vorstellen, dass dort Schutz ist, du kannst dir vorstellen, dass dort die besondere Energie Gottes da ist. Und du kannst Bhasma auch auf deine Stirn auftragen. Du kannst die drei mittleren Finger nehmen, in die Asche geben und von links nach rechts auftragen.

Du kannst die Bhasma, die Asche, so nehmen, du kannst sie auch mit etwas Wasser anrühren, dann bleibt nachher ein etwas intensiveres Grau auf der Stirn. Es gibt sogar besondere Formen von Bhasma, bzw. Vibhuti, die in langandauernden Feuerzeremonien gewonnen wird, und da gibt es auch die Shiva Purana, die genauer beschreibt, wie besonders heilige machtvolle Asche gewonnen wird. Aber das Wesentliche bleibt, Bhasma – Asche. Bhasma als Symbol für die Vergänglichkeit. Bhasma als eine Erinnerung daran, dass alles Äußere irgendwann endet. Bhasma aber auch als Symbol für Shiva, heilige Asche. Bhasma, auch als etwas, was du aus heiligen Ritualen nehmen kannst, um so göttlichen Segen in deine Wohnung und in deine Umgebung zu bringen. Bhasma – Asche.

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