Beziehung oder Abgeschiedenheit

Um spirituell voran zu kommen, ist es aus meiner Sicht für die meisten Menschen hilfreich abgeschieden als Yogi, Mönch oder Nonne zu leben. Aber man kann Kompromisse machen. Man muss nicht in einer kalten Höhle leben, sondern kann auch in einer warmen Wohnung mit ausreichend Komfort praktizieren. Ich habe in meiner Hütte auch Strom, eine Heizung, einen Computer und gönne mit schöne Musik und weltliche Filme. Das Hauptproblem ist die ausreichende Distanz zu den Mitmenschen. Um sich spirituell zu entwickeln, sollte man am besten in der Ruhe leben. Dann wendet sich die Energie nach innen und unterstützt die spirituelle Entwicklung. Wenn man zu viel Kontakt mit anderen Menschen hat, dann ziehen die einem oft viel Energie ab und man kommt nicht zum spirituellen Durchbruch. Ich habe das Problem gelöst, indem ich einige Jahre radikal abgeschieden als Yogi gelebt habe. Dann gab es einen spirituellen Durchbruch und die Energie floss von alleine. Von da an war keine strenge Abgeschiedenheit mehr notwendig. Und jetzt kann ich sogar mit Barbara zusammenleben und der spirituelle Prozess läuft weitgehend von alleine weiter. Für mich ist dafür nur notwendig, dass ich nachts alleine in meiner Hütte schlafen kann. Die Menschen sind aber sehr unterschiedlich. Manche kommen auch im Zusammenleben mit einem Partner zur Erleuchtung. Viele brauchen dafür eine strenge Abgeschiedenheit. Und für viele Menschen reicht auch wohl ein Mittelweg mit verschiedenen Phasen. Ich glaube, dass das Leben einen automatisch auf den richtigen Weg bringt. So war es bei mir und auch bei Buddha. Zuerst hat er in einer Familie gelebt. Dann lebte Buddha sieben Jahre als abgeschiedener Yogi. Und nach seiner Erleuchtung lebte er mit seinen Mitmönchen zusammen. Im Yoga wird für die streng abgeschiedene Phase ein Zeitraum von 12 Jahren als normal angesehen. Im tibetischen Buddhismus werden drei Jahre Abgeschiedenheit empfohlen und Drei-Jahres-Retreats angeboten.
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