Beten wir für eine gestorbene Frau aus dem Altenheim

Es gibt nichts Neues von meiner Mutter zu berichten. Ich fahre zu ihr hin, sie sitzt im Rollstuhl, ich esse Kuchen, wir drehen eine Runde mit dem Rollstuhl im Park und wir singen mit den anderen Alten. Meine Mutter lebt in einem Zustand von Gleichmut. Ich merke, wie mich dieser Gleichmut auch etwas erfasst. Ich nehme die Dinge wie sie kommen. Ich gewöhne mich an den ewig gleichen Ablauf der Besuche. Allerdings passiert immer auch irgendwie etwas Neues.

Die Zimmernachbarin ist gestorben. Sie hat sechs Monate schwer gelitten. Sie war depressiv, weil sie aus ihrer gewohnten Umgebung mit vielen Freunden in die Einsamkeit des Altersheimzimmers von ihrer Familie abgeschoben worden ist. Sie war Katholikin, aber ihr Glaube gab ihr kaum Halt. Dann wurde sie krank, kam für zwei Monate ins Krankenhaus und starb jetzt am Sonntag. Ich überlege, was mit ihr wohl nach dem Tod geschieht. Wenn es kein Leben nach dem Tod gibt, ist einfach alles zu ende. Sie hatte kein schönes Ende, aber jetzt ist es zu ende. Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, wird es spannend. Grundsätzlich ist aus meiner Sicht der Bewusstseinszustand vor dem Tod gleich dem Bewusstseinszustand nach dem Tod. Ein Erleuchteter geht glücklich, friedlich und erleuchtet durch den Tod. Er kommt nach dem Tod ins Licht, ins Parinirvana, ins Paradies. Er verschmilzt mit Gott. Er lebt in einem erleuchteten Energiefeld weiter. So habe ich es in meinen Visionen erfahren und von meinen Meistern gelernt.

Die alte Frau ist depressiv gestorben und würde danach in ein Energiefeld der Depression gelangen. Das kann man als Hölle bezeichnen. Der Hölle kann man entgehen, wenn man die Techniken kennt, durch die man beim Sterben ins Licht kommen kann. Ich kenne diese Techniken. Meine Meister haben mich trainiert diese Techniken in Leidsituationen anzuwenden.

Bei den Techniken handelt es sich im Wesentlichen um das positive Denken, die Meditation und Mantras, mit denen man die Kundalini-Energie aktiviert. Im Yoga wird gelehrt, dass man beim Sterben sich mit seinem spirituellen Vorbild verbinden soll. Man denkt seinen Namen als Mantra, das innere Glück erwacht und die Seele verlässt durch das Scheitelchakra mit der Kundalini-Kraft den Körper. Das ist der direkte Weg ins Yogi-Paradies, genannt Shivaloka, Siddhaloka oder Sathyaloka (Ort der höchsten Wahrheit). Mir gelang es einmal in einer Meditation dort hin zu gelangen. Ich weiß also, dass dieser Ort existiert. Ich hoffe mit der Hilfe meiner Meister bei meinem Tod wieder dort hin zu gelangen.

Die alte Frau kannte diese Techniken nicht. Sie hat sie auch nicht während ihres Lebens und insbesondere kurz vor ihrem Tod geübt. Das sollte man aus der Sicht des Yoga tun. Die alte Frau war aber eine Christin. Nun kann man aus evangelikaler oder evangelischer Sicht sagen, dass nur evangelische Christen in den Himmel und Katholiken in die Hölle kommen. Genauso wie man aus katholischer Sicht meinen kann, dass nur Katholiken in den Himmel und Muslime und Juden in die Hölle kommen kann. Ich vertrete die Einheit aller Religionen. Alle Religionen können Wege ins Licht sein, wenn man sie ernsthaft praktiziert.

Ein Mensch, der ernsthaft seine Religion praktiziert, egal ob er Hindu, Moslem oder Christ ist, wird bei seinem Tod beten und sich auf Gott, das Paradies oder sein erleuchtetes Vorbild konzentrieren. Er verbindet sich mit seinem erleuchteten Vorbild. Dann wird er entweder durch die eigene Kraft oder durch die Hilfe seiner Meister ins Licht aufsteigen. Selbst wenn er beim Sterben depressiv war, kann er mit seinen spirituellen Techniken ins Licht gelangen.

Da die alte Frau ihren Glauben nicht mehr wirklich praktiziert hat, ist zweifelhaft ob sie ins Licht gelangt ist. Was wir aber tun können ist für sie zu beten. Auch Gebete anderer Menschen können eine Seele nach dem Tod ins Licht bringen. Beten wir also für diese alte Frau. Buddhisten können für diese Frau Mantras denken oder eine Sterbepraxis machen (z.B. aus dem tibetischen Totenbuch vorlesen). Mir gefällt auch die Idee für Verstorbene zu singen.

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