Über das Wünschen

Der Heilige Abend nähert sich. Meine Freundin liest gerade ein Buch über das Wünschen. Wenn frau richtig wünscht, dann erfüllt das Universum alle Wünsche. Sie ist begeistert von dieser Idee. Endlich ein Leben in der Fülle. Sie hat tausend Wünsche. Und ständig kommen neue dazu. Das Buch ist ihre neue Bibel. Nur leider klappt es mit dem Wünschen noch nicht so richtig. Mal erfüllt sich ein Wunsch und mal nicht. Ich nenne das Zufall. Sie meint, dass sie noch nicht richtig den Trick beim Wünschen herausgefunden hat.

Ich halte nicht viel vom Wünschen. Wünschen stärkt das Ego und die Anhaftung an äußere Dinge. Wer wunschlos ist, gelangt ins erleuchtete Sein. Mein Meister Sai Baba hat mir empfohlen keine Wünsche zu haben. Im Yoga betont man den Weg der Zufriedenheit. Man übt es zufrieden mit dem zu sein was man hat. Der griechische Glücksphilosoph Epikur meint, dass Genügsamkeit glücklich macht. "Wer seinen Genugpunkt nicht kennt, hat niemals genug."

Die Glücksforschung hat erkannt, dass die bescheidenen Menschen die glücklichsten sind. Wie ist das zu erklären? Wer alle seine Wünsche loslässt und die Dinge so annimmt, wie sie sind, zufrieden mit dem ist was ist, der entspannt sich tief in seiner Psyche. Aus der Entspannung heraus entsteht inneres Glück. Die innere Energie beginnt zu fließen und der Mensch wird aus sich selbst heraus glücklich. Der Hauptweg im Yoga ist es deshalb in die innere Ruhe und innere Entspannung zu kommen. Dabei helfen uns die Yogaübungen, die Meditation und die Entwicklung positiver Eigenschaften wie Liebe, Frieden und Selbstdisziplin.

Das ist auch der Weg des Buddhismus. Wir lassen alle Anhaftungen an äußere Dinge los. Wir lehnen nichts in unserem Leben ab. Wir konzentrieren uns auf das innere Glück und alles Äußere geschieht weitgehend von alleine. Wir leben im erleuchteten Nichtstun. Meditation und Gedankenarbeit sind der Schlüssel zum Glück. Alle äußeren Dinge sind vergänglich und können einen Menschen nur für eine kurze Zeit glücklich machen.

Aber etwas äußeres Glück braucht der Mensch auch. Er braucht genug zu essen, eine Wohnung, eine Arbeit, Gesundheit und soziale Kontakte. Wenn ich das Leid bei meinen Mitmenschen sehe, dann steigt auch in meiner Seele manchmal ein Wunsch auf. Insbesondere der Wunsch: "Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben." Diesen Wunsch darf und soll man auch im Yoga und im Buddhismus haben. Mein Hauptweg ist es dann aber meinen Teil dafür zu tun. Ich handele im Rahmen meiner Möglichkeiten, um das Glück auf der Welt zu vermehren.

Mein Weg des Wünschens ist es mir positive Ziele zu setzen und für die Zielerreichung zu arbeiten. Ich erfülle mir meine Wünsche selbst. Durch diesen Weg habe ich mir ein glückliches äußeres Leben geschaffen. Etwas hat das Schicksal aber auch mitgeholfen. Viele Dinge kamen als Geschenke des Lebens. Ich bin nur klug damit umgegangen und habe aus wenig viel gemacht.

Ohne die Gnade des Kosmos hätte ich den Weg der Erleuchtung nicht gefunden. Mir würde der tiefere Sinn in meinem Leben fehlen. Mit Disziplin die spirituellen Übungen machen muss ich aber selbst. Das Leben hat die richtigen Menschen im richtigen Moment zu mir gebracht. Die Freundschaften pflegen muss ich aber selbst. Das Leben hat auch dafür gesorgt, dass immer genug Geld in meinem Leben vorhanden war. Weise umgehen mit dem Geld muss ich aber selbst.

Meine Meister lehren, dass vom Leben geführt wird, wer konsequent seinen spirituellen Weg geht. Er bekommt alles, was er für sein Leben braucht. So scheint es in meinem Leben zu sein. Ich verbinde mich deshalb jeden Tag einfach nur durch ein Mantra mit meinen erleuchteten Meistern. Und alles in meinem Leben geschieht auf die richtige Weise.

Wobei die spannende Frage bleibt, ob erleuchtete Meister Wünsche erfüllen können. Mutter Meera behauptet das. Sie erklärt, dass Gebete zu ihr immer gehört werden. Wenn sich Wünsche erfüllen, muss man aber auch die damit verbundenen negativen Seiten ertragen. Denn in der Welt der Dualität gibt es immer Freude und Leid. Zu jedem Schönen gehört auch eine Schattenseite. Ohne Schatten ist nur das innere Licht. Wer in der äußeren Welt handelt, erzeugt immer Energiewirbel aus Yin- und Yang-Energien. Die man aber klug lenken kann, so dass man im inneren Frieden, der Liebe und im Glück wächst.

Nach der Yogaphilosophie befindet sich hinter der materiellen Welt die Welt der Energie und des Bewusstseins. Wer in sich vollständig rein ist, dessen Gedanken materialisieren sich im Äußeren. Wenn ein Erleuchteter etwas wünscht, dann verwirklicht sich das. Er kann auch anderen Menschen ihre Wünsche erfüllen. Insofern befindet sich Mutter Meera im Einklang mit der traditionellen Yogaphilosophie. Und auch die Wünsche meiner Freundin könnten auf diese Weise erfüllt werden.

Ich kann zu diesen Dingen nichts sagen. Ich kann nur beobachten. Meine Freundin Alicja behauptet, dass ihr Meister ihr heilige Asche materialisiert hat und sie damit ihre kranke Hüfte heilen konnte. Gleiches wird auch von Sai Baba berichtet. Meine Schwester hat Bilder gesehen, auf denen sich heilige Asche von Sai Baba gebildet hat. Mein Sohn hat mir sogar heilige Asche aus Indien mitgebracht. Ich verwende sie in meinen Yogagruppen für heilige Rituale. Aber mein Glaube daran ist sehr begrenzt.

Letztlich sind äußere Materialisierungen für mich auch nicht wichtig. Ich habe genug Geld. Warum sollte ich es materialisieren? Wichtiger ist es mit der Heilung und Gesundheit. Ich stelle fest, dass meine Meister mir manchmal heilende Energien übertragen. Daran glaube ich, weil ich das spüre und den äußeren Erfolg sehe. Ich bekomme spürbar Hilfe auf meinem Weg. Das ist wichtig für mich, weil meine eigene Kraft begrenzt ist. Deshalb glaube ich an den Meister-Yoga und empfehle es sich jeden Tag mit dem persönlichen spirituellen Vorbild zu verbinden. Die Erleuchteten können uns helfen ins Licht zu gelangen und erfolgreich in der Welt zu leben.

Mein Hauptweg des Glücks ist es zu Geben. Geben macht glücklich. Zuerst sollte man natürlich dafür sorgen, dass man etwas zu geben hat. Insbesondere sollte man Frieden, Glück und Liebe in sich erzeugen. Das kann man durch die passenden spirituellen Übungen tun. In der heutigen Zeit besteht ein Mangel an Liebe, innerem Glück und Frieden. Diese Energien können viele Menschen gut gebrauchen. Wir transportieren sie dann durch eine kleine äußere Tat zu unseren Mitmenschen, durch ein Lächeln, ein nettes Wort, eine kleine Geste. Wir vermitteln den Menschen das Wissen vom Glück auf eine Weise, die sie persönlich annehmen können. Wir bewegen segnend eine Hand und senden allen Wesen Licht. Fröhliche Weihnachten. Mögen alle Wesen glücklich sein.

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