Aparoksha Anubhuti – die direkte Wahrnehmung

Aparoksha Anubhuti, oder in einem Wort, Aparokshanubhuti, das ist die direkte Wahrnehmung. Die direkte Wahrnehmung von Brahman, die direkte Wahrnehmung von Atman. Aparokshanubhuti ist auch der Titel eines der bekanntesten Werke von Shankaracharya. Wir haben bei Yoga Vidya auch eine Yogalehrerweiterbildung, die neun Tage dauert und die sich mit diesem Werk beschäftigt. Aparokshanubhuti soll heißen, es ist möglich, Brahman direkt wahrzunehmen, es ist möglich, das Selbst direkt wahrzunehmen.

Erkenntnis und Wahrnehmung, Verwirklichung, Erfahrung, Erkenntnis, alles ist letztlich eins. Es reicht nicht aus, nur etwas zu hören. Es reicht nicht aus, nur etwas zu lesen. Es reicht nicht aus, über etwas nachzudenken. Die spirituelle Weisheit ist dazu da, dass du sie direkt wahrnimmst, direkt erfährst, vollständig verwirklichst. In diesem Sinne, mache dir bewusst, irgendwann wirst du Aparokshanubhuti erlangen, irgendwann wirst du direkte Wahrnehmung deines Selbst erlangen. Schon jetzt bist du das Selbst, schon jetzt bist du Brahman, schon jetzt bist du die höchste göttliche Wirklichkeit, aber du hast es noch nicht verwirklicht. Vielleicht hast du es noch nicht verwirklicht, vielleicht hast du es auch verwirklicht. Falls du es noch nicht verwirklicht hast, irgendwann wirst du es verwirklichen.

Das ist so ähnlich, angenommen, du bist bei der Geburt irgendwo vertauscht worden und du hast andere Eltern als jetzt. Du bist immer der gleiche Mensch. Sowie du es erfährst, dann verwirklichst du, statt Karl-Otto bist du der Peter oder wie auch immer. Jetzt hast du es erfahren. Vielleicht hast du vorher gemerkt: „Irgendwie bin ich doch anders als meine Eltern. Irgendwie ist was komisch.“ Das ist irgendwo so ein Gespür. Die Verwirklichung ist, wenn du es weißt. Auf eine gewisse Weise weißt du: „Ich bin nicht dieser Körper. Ich bin nicht diese Psyche.“ Das ist irgendwo so eine Ahnung und vermutlich hattest du diese Ahnung schon lange und du wusstest auch die ganze Zeit: „Ein beschränktes Leben macht mich nicht dauerhaft glücklich.“ Das war eine Ahnung. Der nächste Schritt ist, du hörst davon, du liest davon, Menschen sagen es dir, und du sagst dir: „Das ist auch richtig. Ich bin nicht der Körper. Ich bin das unsterbliche Selbst. Und ich weiß, Äußeres macht mich nicht dauerhaft glücklich. Egal, wie viel Geld ich verdiene und egal, wie freundlich Menschen zu mir sind, es reicht nicht aus.“ Das ist jetzt ein inneres Wissen, Überzeugung oder intellektuelles Wissen. Erst dann, wenn es zu Aparokshanubhuti wird, dann ist es wirklich wirklich. Aparokshanubhuti – direkte Wahrnehmung, direkte Erfahrung. Aparokshanubhuti, eines der wichtigsten Werke von Shankaracharya. Aparokshanubhuti – direkte Wahrnehmung.

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