Achtsamkeit auf den Geist

Die meisten heutigen Menschen suchen im Buddhismus inneren Frieden. Sie suchen einen Weg das Leid im Leben zu überwinden. Sie möchten sich vor zu starkem Stress schützen. Sie möchten letztlich ein glückliches und zufriedenes Leben. Die Achtsamkeit auf den Geist ist dafür von entscheidender Bedeutung.

Was bedeutet Achtsamkeit auf den Geist? Der Geist besteht aus Gedanken und Gefühlen. Beides hängt zusammen. Ein bestimmter Gedanke erzeugt ein bestimmtes Gefühl. Es sind die Gedanken, die unsere Gefühle erzeugen, nicht unsere äußere Situation. Das ist in der Spiritualität der zentrale Punkt. Deshalb können wir bei jeder Situation erleuchtet hindurchgehen oder depressiv werden.

Nehmen wir als Beispiel eine leidvolle Situation. Wir erleiden einen Verlust. Wir verlieren unser Geld, einen geliebten Menschen oder unseren Beruf. Jetzt haben wir je nach unserer geistigen Einstellung die Wahl, wie wir darüber denken. Wir können denken, dass Geld ersetzbar ist. Wir können jetzt einen anderen Beruf ergreifen. Wir suchen uns einen neuen Partner. Oder wir leben jetzt ohne Partner und ohne Beruf und widmen uns vollständig dem spirituellen Weg. Einsamkeit und Abgeschiedenheit sind der schnellste Weg zur Erleuchtung. Wir können also jubeln und glücklich über den Verlust sein. Oder wir definieren uns durch unseren Beruf, unseren Partner oder unser Geld. Wir machen unser Glück davon abhängig. Wir begreifen nicht, dass das Glück vorwiegend in uns liegt. Dann kann uns ein solcher Verlust schwer treffen.

Der Weg der Erleuchtung ist es, an keinen äußeren Situationen anzuhaften. So bleiben wir immer in der Ruhe, innerlich entspannt und positiv. Wenn wir unser Ego überwinden, können wir sogar zur Erleuchtung gelangen. Wir können allein durch unsere Gedankeneinstellung auch in einer leidvollen Situation unser Paradiesbewusstsein bewahren. Im Buddhismus nennt man das die Welt als reines Land zu sehen. Alles ist richtig so wie es ist. Alles ist gut, egal wie es kommt. Alles ist letztlich ein spiritueller Übungsweg. An allen Situationen können wir immer weiter in der Erleuchtung wachsen.

Es kommt darauf an, wie wir mit unseren Gedanken umgehen und welche Gefühle wir erzeugen wollen. Man kann sagen, dass die Achtsamkeit auf den Geist der zentrale Punkt im Buddhismus ist. Die große Kunst ist es, wie wir negative Gedanken vermeiden und dauerhaft im Frieden, im Glück und in der Liebe bleiben. Dafür gibt es verschiedene Techniken.

Wir können gründlich über eine Situation nachdenken. Wir können eine Lösung für unser Problem finden, die uns zufrieden stellt. Wir können die Situation als Chance begreifen. Oder wir können uns im Annehmen und im Gleichmut üben, wenn wir die Dinge nicht ändern können. Wir können es trainieren einfach positiv mit dem Leben zu fließen, egal wie es kommt.

Wir können jeden negativen Gedanken sofort stoppen, ein spirituelles Buch lesen, einen spirituellen Film sehen, etwas Schönes tun oder uns anderweitig ablenken. Wenn kein negativer Gedanke entsteht, kann auch kein negatives Gefühl entstehen. Wenn wir nichts denken, kann uns eine Situation weder traurig noch wütend machen. Wenn wir im Gleichmut verharren, kann auch keine Angst entstehen.

Oft ist es schwierig in leidvollen Situationen nichts zu denken. Dann können wir unseren Geist auf etwas Positives, auf die Erleuchtung, auf Buddha, Gott oder unser höheres Bewusstsein lenken. Wir können uns auf den Weg der Weisheit, der Spiritualität und der Liebe konzentrieren. Wir können uns als Buddha sehen und für das Glück aller Wesen leben.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Geist auf etwas Positive zu richten. Wir können einfach etwas Positives tun. Im Laufe der Zeit wird unser Geist die negative Situation loslassen. Wenn mir zum Beispiel Leid begegnet, sehe ich stundenlang Videos im Internet (Netflix), bis sich meine Gedanken und Gefühle beruhigt haben. Oder ich machen einen Spaziergang in der Natur. Oder ich telefoniere mit anderen Menschen. Oder ich denke ein Mantra und singe spirituelle Lieder. Hilfreich ist es auch etwas Kreatives zu tun. Ein Bild zu malen. Musik zu machen. Eine Geschichte zu schreiben. Seinen Mitmenschen irgendwie auf dem spirituellen Weg zu helfen. Oft kombiniere ich verschiedene Techniken.

Im Zen-Buddhismus ist es die zentrale Technik in der Meditation die Gedanken zu beobachten, sich nicht damit zu identifizieren und sie einfach vorbeiziehen zu lassen wie Wolken am Himmel. Mit der Zeit beruhigen sich alle Gefühle und der Himmel wird wieder klar.

Im Amitabha-Buddhismus vertrauen wir auf die Kraft und die Führung Buddha Amitabhas. Wir geben unseren Eigenwillen an Buddha Amitabha ab und überlassen uns entspannt dem Fluss des Lebens. Wir wissen, dass wir nur regelmäßig das Amitabha-Mantra denken müssen, damit uns Amitabha in allen Situationen beschützt. Das ist ein guter Weg sein Ego zu überwinden. Wir können auch sagen, dass wir uns einfach den Gesetzen der Natur und des Lebens unterordnen. Wir konzentrieren uns auf das innere Glück und nehmen das äußere Leben nicht so wichtig.

Im tibetischen Buddhismus gibt es den Gottheiten-Yoga. Wir erwecken mit spirituellen Techniken (Mantra, Visualisierungen, Atem, Körperbewegungen) unsere Chakren und unsere Kundalini-Energie. Wir können uns in jeder Situation ins innere Glück und in ein erleuchtetes Bewusstsein bringen. Ist das Glück in uns, entstehen automatisch positive Gedanken und Gefühle. Das ist der höhere spirituelle Weg im Buddhismus und auch im indischen Hatha-Yoga.

Achtsamkeit auf die Gefühle und Gedanken bedeutet, dass wir immer genau unseren Geist beobachten. Um unseren Geist zu steuern, brauchen wir viel Weisheit. Unser inneres Gespür sagt uns, welche Technik wir in welchem Moment brauchen. Wir üben beständig die Eigenschaften Frieden, Liebe, Glück, Weisheit und Selbstdisziplin. So entwickeln wir im Laufe der Zeit einen erleuchteten Charakter. Unser innerer Frieden und unser Glück wächst. Wir werden zu einem Buddha. Wir erwachen zu der wahren Sicht der Dinge. Und die wahre Sicht der Dinge besteht darin, dass wir nicht so wichtig sind wie wir denken. Wir sind einfach ein Teil der Natur. Wir erhalten ein Einheitsbewusstsein. Wie nehmen die Gesamtheit des Seins war und überwinden damit unser Ego und das Leiden am Leben.

Achtsamkeit auf den Geist bedeutet letztlich, dass wir immer in einem Erleuchtungsbewusstsein bleiben. Wir sind so achtsam auf unsere Gedanken und Gefühle, dass wir nie aus der Erleuchtung herausfallen. Je größer unser inneres Glück ist, desto leichter fällt uns das. Ab einer bestimmten Stufe können wir die Erleuchtung nicht mehr verlieren. Unser Ego hat sich vollständig aufgelöst. Bis dahin bleibt der spirituelle Weg ein Übungsweg und die Achtsamkeit die zentrale Übung.

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Kommentare

  • Vielen Dank für diesen tollen Beitrag, er hat mich von meinen negativen Gedanken befreit 

    Christiane

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