Gut, am Anfang stand eine Vision, die ich mal hatte, dass irgendwo ein großer Ashram für Tausend Gäste und ein paar Hundert Mitarbeiter entstehen würde und dann ist da erstmal der Westerwald draus geworden, der ein bisschen kleiner war. Und von Anfang an war es ein sehr schöner Ashram. Wer von euch war schon mal im Haus Yoga Vidya Westerwald? Immerhin, eine ganze Menge. Der war damals, 1996, noch halb so groß wie er heute ist. Und das ist auch irgendwo auf eine interessante Weise dazu gekommen. So als, irgendwo ein Symbol - wie letztlich Swami Sivananda, oder die großen Meister, oder das Kosmische, oder das Schicksal, oder wie auch immer man es nennen will, irgendwo wirkt, dass wir das tun, was letztlich sein soll.
Und schon so 2 Jahre, nachdem wir im Westerwald waren, da hat sich dann so eine Gruppe zusammengefunden und die haben irgendwo so eine Yoga-Dorfgeschichte – da hatte ich eigentlich schon seit Frankfurt, Anfang der 90er Jahre, von gesprochen. Westerwald das Haus war klar, war zu klein, aber wir konnten uns nichts anderes leisten und dann habe ich immer am Ende der Ausbildungen immer gesagt, irgendwann soll es mal einen Ashram geben für 1000 Gäste und viele Mitarbeiter und Menschen, die sich drum herum ansiedeln können. Und dann gab es dann so eine Initiative, die gesagt haben – Yogadorfinitiative. Haben wir uns öfters getroffen und dann ist das so - 2 Jahre so gab es öfter mal Treffen.
Und dann war es irgendwo Zeit, dass irgendetwas beschleunigt werden sollte und das kam dann in Gestalt eines Bescheids von der Kreisverwaltung Neuwied, die dann nämlich gesagt hat, die ganzen Wohnwägen – wir hatten dort inzwischen eine Wohnwagensiedlung von 30 Wohnwägen, wo fast alle Mitarbeiter gewohnt haben und einige Gäste und Mithelfer – hat gesagt, diese muss verschwinden. Gut, jetzt war die Frage, wo bringen wir all die Menschen unter. Also haben wir das als Zeichen gedeutet, ja, wir müssen jetzt zügig einen neuen Ashram finden. Wir wussten aber, ganz so schnell geht es nicht. Also sind wir auf einen Trick verfallen und haben erst einen Bauantrag gestellt, um das Haus um eine Etage aufzustocken. Denn solange der läuft, würden sie uns die Wohnwägen nicht sperren. Gut, also haben wir erstmal den Bauantrag gestellt und gedacht, das wird sowieso nie kommen.
Und dann, die Initiative Yogadorf, die hat sich relativ schnell dann aufgelöst. Als es konkret wurde, hat jeder gesagt: „Ja, also irgendwo selbst, nicht unbedingt. Wenn ihr mal soweit seid und uns fertige Häuser gebaut habt, dann können wir noch mal drüber reden.“ Und so war es dann relativ bald klar, es würde nicht zum Yoga-Dorf-Projekt, sondern zum Yoga-Seminarhaus kommen.
Gut, Dieter ist dann sehr aktiv geworden. Wir haben irgendwo im Laufe der 2 Jahre um die 30.000 Faxe verschickt. An alle bekannten Faxadressen von Bürgermeistern und Maklern, zwischen 100 km nördlich der Alpen und 100 km südlich der See – das war so der Streifen, den wir uns dort ausgedacht hatten. Und dann kam so ein Objekt nach dem anderen und nichts hat funktioniert.
Und jetzt kam komischerweise die Baugenehmigung für das Haus Yoga Vidya Westerwald, die Aufstockung und da haben wir dann diskutiert, „Was machen wir jetzt? Jetzt haben wir die Baugenehmigung. Jetzt müssen wir entweder anfangen zu bauen, oder die durchschauen unseren Trick und dann werden die Hälfte der Mitarbeiter obdachlos.“ Gut, also haben wir dann angefangen zu bauen und haben dann das Haus um eine Etage aufgestockt und ein bisschen länger gemacht, den großen Shiva-Raum erzeugt. Und dann, nachdem das Haus dann relativ weit eingerichtet war und inzwischen das fünfte Projekt, das wir bisher angegangen sind, ist irgendwo auf mysteriöse Weise verschwunden, dann kam dieses Haus. Es war eigentlich ganz komisch. Da wir ja in irgendwo zwischen 100 km südlich von der Nordsee und 100 km nördlich von den Alpen - das ist ja ein relativ großer Streifen von Deutschland - haben wir also relativ viele Angebote gehabt. Und das Eigenartige war, sowie wir Kaufinteresse bekundet haben, hat sich jemand anderes gefunden, der 50% mehr geboten hat und das Ding gekauft hat. Die waren 5 Jahre leer gestanden, sowie wir interessiert waren, hat es jemand anderes gekauft. Habe schon überlegt, ob wir das vielleicht zu einem Geschäftsmodell entwickeln. Unverkäufliche Immobilien werden sofort gekauft, sowie Yoga Vidya daran denkt.
Gut, und dann irgendwann, als wir schon fast gedacht haben, jetzt wird es nichts mehr, jetzt bleiben wir doch im Westerwald oder vielleicht sollen wir doch überlegen, ans Mittelmeer zu ziehen, vielleicht soll es gar nicht so in Deutschland sein.
Dann noch mal, im letzten Versuch, haben wir noch mal Bürgermeister angemailt und dann kam irgendwie der Dieter und sagte mir: „Ich habe ein Objekt, das wirst du ganz sicher nehmen und die Suguna wird das auch so denken.“ Und das war eben dieses Haus. Und die Außenansichten sind ja nicht gerade berauschend von dem Haus und dann habe ich noch so gesagt: „Wie kommst du dazu?“ Hat er gesagt: „14.000 qm Nutzfläche und irgendwo ein äußerst günstiger Preis.“ Und da habe ich gesagt: „Ja, da kann man eigentlich nicht nein sagen.“ Gut, und dann bin ich dann dort hingefahren. Aus irgendwelchen Gründen konnte der Dieter nicht dort hin, dann bin ich mit einem anderen Dieter dort hin, denn irgendein Dieter musste ja bei der Erstbesichtigung dabei sein. Gut, dann bin ich dort hin. Ich konnte meinen Augen dort nicht trauen – wer den Westerwald kennt, das ist eher beschaulich und dann hier steht man vor diesem Mordsapparat. Bin da durch, fand gleich, Innenräume sind sehr schön, sehr gut, sehr praktisch, also eigentlich ein Luxus, wie es für einen Yoga-Ashram fast zuviel ist. Und dann habe ich dann den Verkäufer noch kurz gefragt: „Was war noch mal ihre Preisvorstellung?“ Ich konnte nicht glauben, das Ding für den Preis zu bekommen. Und dann nannte er einen Preis, der halb so hoch war, wie der Preis, den ich schon für ein Schnäppchen gehalten habe. Dann hat er mein Entsetzen im Gesicht gesehen und hat gesagt: „Da ist aber noch Verhandlungsspielraum drin.“
Gut, das war dann alles im Februar 2003. Gut, dann gab es da doch noch so ein paar kleinere Verzögerungen und das Ganze war aus irgendeinem Vergleich und eine Bank musste zustimmen und eine Besitzerin musste noch zustimmen usw.
Aber dann, irgendwann im Mai wurde dann der Vertrag unterzeichnet und am 1. Juli sind wir dann eingezogen, als die Lindenblüten geblüht haben. Und seitdem ist für mich Lindenblütengeruch mit dieser schönen Aufbruchstimmung, der sog. E-Team-Phase von Yoga Vidya, verbunden. Und die fangen schon an zu blühen, die Lindenblüten. Gestern habe ich sie erstmals gerochen und heute sogar vom Balkon aus. Also, wieder Zeit, sich zu erinnern an diese Pionierzeit und so war das eben interessant. Es hat über 3 Jahre gedauert der Suche, eigentlich haben wir ja schon 98 irgendwie angefangen, also hat es 5 Jahre gedauert, aber 3 Jahre intensiver Suche. Und Sivananda oder Gott haben uns vorher alles andere machen lassen, was nötig war und nachher ging es dann alles relativ - relativ einfach.
Dann war da noch eine lustige Phase dort. Ich habe dann – einmal die Woche bin ich hierher gegangen und damals gab es noch nicht diese Gruppenentscheidung wie heute, bzw. im Westerwald gab es die auch. Aber dort mussten wir halt schnell entscheiden. Also, jeder Besuch war immer sehr teuer, der Dieter wollte jedes Mal hier eine Heizung und dort eine Heizung und dort ein Bad und hier noch einen Teppich. Und parallel, jedes Mal, als ich hergekommen bin, war die Schwingung stärker und sehr schnell war schon die Ashramschwingung spürbar.
Hari Om Tat Sat Transkription eines Kurzvortrages von Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditation im Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3.
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