Pranayama bei Lungenemphysem

Namaste,
bei einer TN wurde kürzlich ein beginnendes Lungenemphysem diagnostiziert. Sie hat nun Angst, beim Pranayama (Kapalabhati und Anuloma Viola) den Atem anzuhalten. Kann dabei wirklich etwas Negatives passieren? Welche Atmung könnte ich mit ihr denn noch praktizieren?

OM SHANTI
Chamundi

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Antworten

  • Ich kenne keinen Europäer, der einen Doktortitel im yoga/therapie hat ! jai parameshwara

    Parameshwara Kai Tegtmeier sagt:

    Dieter,

    ich weiss nicht Recht, ob man einen Luftballon mit einer menschlichen Lunge vergleichen kann. Mir ist sowas ein bisschen zu einfach. Von der Schulmedizin ist allerdings bekannt, dass Sie die imaginären, (noch) nicht messbaren Dinge, wie Lebenskraft und Selbstheilungskraft gerne ignorieren. Aber gerade das macht den Unterschied, z.B. zum Luftballon.
    Ich finde es toll, dass Du die Möglichkeit hattest, bei einem Yogacharya zu lernen. Das heisst allerdings noch nicht zwangsläufig, dass alle anderen Yogacharyas der gleichen Meinung sein müssen. Yogachryas, die lange im Westen waren und eng mit der Schulmedizin zusammen gearbeitet haben, haben evtl. auch eine andere Auffassung, als Yogacharyas, die mit der westlichen noch nicht weiter in Kontakt gekommen sind. Moderate Reize setzen. Homöopathie, ich schrieb es ja schon. Aber natürlich immer individuell schauen, was geht.

  • Dieter,

    ich weiss nicht Recht, ob man einen Luftballon mit einer menschlichen Lunge vergleichen kann. Mir ist sowas ein bisschen zu einfach. Von der Schulmedizin ist allerdings bekannt, dass Sie die imaginären, (noch) nicht messbaren Dinge, wie Lebenskraft und Selbstheilungskraft gerne ignorieren. Aber gerade das macht den Unterschied, z.B. zum Luftballon.
    Ich finde es toll, dass Du die Möglichkeit hattest, bei einem Yogacharya zu lernen. Das heisst allerdings noch nicht zwangsläufig, dass alle anderen Yogacharyas der gleichen Meinung sein müssen. Yogachryas, die lange im Westen waren und eng mit der Schulmedizin zusammen gearbeitet haben, haben evtl. auch eine andere Auffassung, als Yogacharyas, die mit der westlichen noch nicht weiter in Kontakt gekommen sind. Moderate Reize setzen. Homöopathie, ich schrieb es ja schon. Aber natürlich immer individuell schauen, was geht.

  • Ich hatte das große Glück, bei dem hochverehrten Dr. yogacarya brahmânanda chaudhuri einem Schüler des Schüler von paramahansa râmakrsna hatha-yoga zu lernen. Dieser mein hatha-yoga Lehrer hätte es eben auch so verneint. Denn ein Doktor auf dem Gebiet des hatha-yoga, hat eben auch mit Fundiert medizinischen Diagnosen und Therapien aus Medizinische Sicht zu tun. Er war der erste Senatsbeauftragte hatha-yoga Lehrer in Berlin seit 1968. Und ich selbst Arbeite seit ca.40 Jahren in diesem Bereich. Keine Atem anhalten ! ! ! Du hast schon mal einen Luftballon ein wenig Aufgeblasen gleich danach, hat er nicht mehr die gleiche Spannung, viel weniger , wenn Du die Luft länger darin lässt. So ist das mit der LE, du erzielst das Gegenteil.

    Parameshwara Kai Tegtmeier sagt:

    Hari Om Dieter,

    woher weisst Du, was für eine Empfehlung ein Yoga Acharya aussprechen würde?
    Vielen Dank noch mal für die Erklärung, was ein LE ist. War mir zwar bekannt, aber schadet ja nicht, wenn es hier im Forum zur Verfügung steht. Irreversibel sagt die Schulmedizin; ob das Dein Yoga Acharya auch so sehen würde? Aber selbst etliche Schulmediziner haben schon Spontanheilungen und anderes in der Richtung gesehen. Ich gebe Dir Recht, die Diagnose LE ist schon problematisch, aber sicher nicht hoffnungslos! Chamundi hatte ja geschrieben, dass es ein beginndes LE ist. Aber ein kleiner Reiz, der den Körper wieder seine Selbstheilungskräfte entfalten lässt, ist sicher nicht verkehrt. Bei einem beginnden Lungenemphysem kann man da bestimmt auch ein paar wenige Sekunden den Atem anhalten, im Rahmen der Wechselatmung. Natürlich muss man immer in seinen Körper hineinspüren, was gerade geht und was nicht. Das Setzen von moderaten Reizen kennt man ja unter anderem von der Homöopathie. Die wird zwar wissentschaftlich weiter als Placebo abgetan. Mir ist nur ein Rätsel, warum dann so viele Ärzte mit ihr arbeiten. Ich gebe Dir Recht, das ein LE natürlich kein Kinderspiel ist und man sehr vorsichtig mit sich sein sollte.

    Liebe Grüße
    Parameshwara

  • Hari Om Dieter,

    woher weisst Du, was für eine Empfehlung ein Yoga Acharya aussprechen würde?
    Vielen Dank noch mal für die Erklärung, was ein LE ist. War mir zwar bekannt, aber schadet ja nicht, wenn es hier im Forum zur Verfügung steht. Irreversibel sagt die Schulmedizin; ob das Dein Yoga Acharya auch so sehen würde? Aber selbst etliche Schulmediziner haben schon Spontanheilungen und anderes in der Richtung gesehen. Ich gebe Dir Recht, die Diagnose LE ist schon problematisch, aber sicher nicht hoffnungslos! Chamundi hatte ja geschrieben, dass es ein beginndes LE ist. Aber ein kleiner Reiz, der den Körper wieder seine Selbstheilungskräfte entfalten lässt, ist sicher nicht verkehrt. Bei einem beginnden Lungenemphysem kann man da bestimmt auch ein paar wenige Sekunden den Atem anhalten, im Rahmen der Wechselatmung. Natürlich muss man immer in seinen Körper hineinspüren, was gerade geht und was nicht. Das Setzen von moderaten Reizen kennt man ja unter anderem von der Homöopathie. Die wird zwar wissentschaftlich weiter als Placebo abgetan. Mir ist nur ein Rätsel, warum dann so viele Ärzte mit ihr arbeiten. Ich gebe Dir Recht, das ein LE natürlich kein Kinderspiel ist und man sehr vorsichtig mit sich sein sollte.

    Liebe Grüße
    Parameshwara

  • Jai parameshwara. Wenn man einen Dr. yogacarya fragen würde, so würde er die gleiche Empfehlung aussprechen.
    Was ist ein LE ? Eine irreversible Überdehnung der Alveolen ((Lungenbläschen) da diese sich nicht mehr bis aufs letzte zusammenziehen können. Die Alveolarwände (Lungenraum) sind sozusagen ausgeleiert. Es kommt zu einen Vergrößerung des funktionalen Totraums, der nicht am Gassaustausch beteiligt ist. Wir nun ein Anhalten der Atmung geübt, so wird ein zusätzlichen Druck auf die Alveolen( auch der ganzen Lunge) ausgeübt, was wiederum eine weitere Überdehnungserschlaffung zur Folge hat, ein degenerativ Progredienter Kreißlauf.
    Ich kenne nicht die Diagnose des TN, aber ein LE zu haben ist schon ziemlich schlecht.

  • Lieber Dieter,

    Dieter, mit dem "auf keinen Fall" kann ich mich nie so Recht anfreunden. Habe gerade vor einigen Tagen mit Mahashakti (hat bei Yoga Vidya Bad Meinberg die Yogatherapie aufgebaut; sehr erfahrene Yogatherapeutin) darüber gesprochen. Sie sagte auch, dass kürzeres Atemanhalten kein Problem wäre. Du musst mir auch mal erklären, was Du, in Bezug auf Yoga, mit "Wissentschaftlich" meinst. Yoga ist Erfahrungswissen, bestimmt nicht im westlichen Sinne wissentschaftlich. Das wird es erst langsam.
    Aber ich lerne ja gerne wissentschaftlich dazu. ;-) Schreib' mir doch einmal, wo steht, dass bei Lungenemphysem, gleich welches Stadium, Atemverhalten im Pranayama auf keinen Fall gemacht werden darf.

    Liebe Grüße

    Parameshwara

  • Ein Mensch mit Lungenemphysem gleich welches Stadium, sollte auf keinem Fall prânâyama mit Atem anhalten machen ! ! !
    Damit würde das LE nur noch unterstützt ! ! ! Es SOLLTE eine auf die Ausatmung konzentrierte Atemtechnik geübt werden. Das wäre Wissenschaftlich.

  • Liebe Chamundi,

    ich kann Angelika beipflichten. Ganz allgemein kann man sagen, man sollte während eines Pranayama den Druck im Lungenbereich nicht zu stark werden lassen. Also auf folgende 3 Dinge achten:

    1. Atem nicht zu lange anhalten!!!
    2. Nicht zu tief einatmen!!!
    3. Keine Bandhas während der Atemanhaltephasen!!!

    Liebe Grüße

    Parameshwara

  • Liebe Angeli,
    vielen Dank für Deine umfangreiche Antwort. Gehe mal gleich auf Deine Seite.
    Schönes Wochenende mit viel Sonne wünscht
    Chamundi

  • Liebe Chamundi,
    deine Teilnehmerin kann auf jeden Fall langsames, ruhiges Atmen praktizieren, wie zum Beispiel Bauchatmung (durch die Nase ein, durch die Nase aus!), bei der man nach dem Einatmen genussvoll auf das Einsetzen des Ausatemreflexes wartet und dann in die Ausatmung hineinfällt. Am Ende der Ausatmung erfährt man bewusst, wie allmählich der Einatemreflex kommt und dann atmet man wieder freudvoll ein. Es geht dabei darum, die Atmung ruhig zu machen und als Folge des regelmäßigen Übens auch beim normalen Atmen einen ruhigen Atemrhythmus zu haben, der optimal 12 bis 15 Atmezüge pro Minute beträgt. Deine Teilnehmerin atmet wahrscheinlich schon recht schwer, meist Mundatmung und wird leicht kurzatmig.
    In Buteyko-Kursen, die sich an Schwerkranke wenden (Asthmatiker, Menschen mit Lungenemphysem, Panikattacken ...), werden diese angeleitet, jeden Tag zweimal 30 Minuten ihr Atemmuster zu verlangsamen. Pranayama ist ein viel feineres System und beruht auf dem gleichen Grundprinzip, dem Ruhigmachen des Atems. Wenn du den theoretischen Hintergrund etwas genauer wissen möchtest, gehe auf meine Website www.yogaschule-angeli.de, dort auf den Reiter Pranayama und klicke an: Das "Kohlendioxid Syndrom" und Pranayama (DOC, 48KB)
    Wenn deine Teilnehmerin regelmäßig übt (das ist die Voraussetzung!), wird sie feststellen, dass ihre Symptome schwächer werden. Dann traut sie sich wahrscheinlich auch, z. B. die wechselseitige Nasenatmung im Rhythmus 4:2:4:2 oder 6:3:6:3 zu üben. Sage ihr auch, sie soll versuchen, durch die Nase zu atmen, sie soll auch beim Sprechen Luft holen durch die Nase. Sie soll einfach beharrlich üben, so wird es einfacher und einfacher und sie kann wieder frei atmen, die Beklemmungen hören auf.
    Herzliche Grüße
    Angelika

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