Knieprobleme

Hallo ihr Lieben, ich gehe seit Jahren mal mehr oder weniger regelmässig joggen. Ich mache zwar auch täglich Yoga, aber brauche das Laufen trotzdem als Ausgleich. Ausserdem mache in der Regel vor dem Laufen 10 Minuten den Sonnengruss, damit ich insgesamt schonmal aufgewärmt und gedehnt bin. Nun habe ich seit neustem während und nach dem Laufen Knieschmerzen. Vor allem Treppensteigen ist sehr unangenehm. Ich bin die letzten Tage fast täglich gelaufen, was ich eigentlich nicht aufgeben möchte, da es mir gut tut. Vom Gefühl her denke ich dass mein Knie der Belastung momentan nicht gewachsen ist, dass ich also eventuell erst die Muskeln stärken sollte?! Vor allem weil die Strecken hier sehr bergig sind. Es ist ein eher dumpfer Schmerz, nicht stechend, an der Innenseite des Knies seitlich der Patella. Weiss jemand spezielle Asanas, die die Knie stärken und dehnen? Bin für jeden Tip dankbar. Ich danke euch recht herzlich!! Namaste, Hannah

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Antworten

  • Hallo Hannah,

    hat der Arztbesuch mittlerweile stattgefunden, und wenn ja, was hat der Arzt festgestellt???

    Grüße

    Anja
  • Hallo ihr lieben,

    vielen Dank für die hilfreichen Vorschläge. Mein Knie ist wieder ausgezeichnet. Absolut keine Beschwerden mehr. Ich habe das Laufen reduziert, habe auch eine neue Strecke gefunden die nicht ganz so bergig ist. Wenn ich lange laufe wechsel ich oft ab mit zügigem walking. Ausserdem bin ich auf Fivefingers (Vibram) umgestiegen anstatt meiner alten, sehr unflexiblen und eventuell zu sehr unterstützenden Laufschuhe und ich bin begeistert. Es ist ein ganz neues Laufgefühl, tatsächlich fast wie barfuss. Man spürt den Boden und der Fuss bleibt flexibel, man läuft dadurch automatisch eher auf dem vorderen Fuss, was den "Aufprall" abdämpft, geht also automatisch weniger auf's Knie. Man sollte allerdings sehr langsam umstegen, sonst gibt es erst mal nen ordentlichen Muskelkater oder Blasen. Aber es lohnt sich..
    Das soll jetzt übrigens keine Werbung sein ;-)

    Bin mir aber sicher dass die gezielten Yogaübungen einen grossen Beitrag zur Regeneration geleistet haben. Baue sie nach wie vor noch mit ein um auch präventiv etwas vorzubeugen.

    Viele herzliche Grüsse aus der Schweiz.

    Om Shanti,
    Hannah
  • Hallo Hannah,
    um nochmals auf die bereits erwähnte Pavanamuktasana-Reihe zurückzukommen, hier die Pavanamuktasana-Reihe für die Beine. Dabei sind hier Knie und Hüfte als Einheit, weil diese sich oftmals zusammen bewegen.

    (1) Kniestrecken (1 min)
    Oberschenkel festhalten und Knie strecken und beugen
    Leicht zurücklehnen, ein Bein mit gebeugtem Knie anheben, das Bein knapp oberhalb des Knies gut festhalten. Das Bein im Kniegelenk beugen und strecken. Dabei die Möglichkeiten des Gelenks voll ausnutzen, nichts auslassen. Variation: Beinbewegung mit dem Atemfluss koordinieren.
    Wirkung: Lockert und befreit die Kniegelenke, verbessert Durchblutung und Lymphfluss rund ums Knie. Aktiviert die Gelenkschmiere.

    (2) Kniekreisen (1min)
    Oberschenkel festhalten und Unterschenkel im Knie kreisen lassen
    Leicht zurücklehnen, ein Bein mit gebeugtem Knie anheben, das Bein knapp oberhalb des Knies gut festhalten.
    Das Bein im Kniegelenk soweit machbar kreisen lassen. Dabei die Möglichkeiten des Gelenks voll ausnutzen, nichts auslassen.
    Variation: Bewegung mit dem Atemfluss kombinieren.
    Wirkung: Lockert und befreit die Kniegelenke, verbessert Durchblutung und Lymphfluss rund ums Knie. Aktiviert die Gelenkschmiere.

    (3) Hüft-Kreisen (1min)
    Knie und Fuß in die Hand nehmen und "mit dem Oberschenkel die Hüfte umrühren"
    Aufrecht hinsetzen, evtl. auf einen Stuhl. Ein Bein beugen und den Fuß auf den anderen Oberschenkel legen. Fuß gut festhalten.
    Die Hand derselben Seite mittig auf die Kniescheibe legen, gut festhalten, Bein entspannen, und den Oberschenkel mit der Hand bewegen - mache eine Rührbewegung, als wäre der Oberschenkel der Kochlöffel und die Hüfte der Topf. Nutze den vorhandenen Bewegungsspielraum vollständig aus, lasse nichts aus.
    Variation: Bewegung mit dem Atemfluss kombinieren.
    Wirkung: Lockert und befreit die Hüftgelenke, verbessert Durchblutung und Lymphfluss rund um die Hüften. Aktiviert die Gelenkschmiere.

    (4) Hüft-Schaukel (1min)
    Unterschenkel liebevoll in den Arm nehmen und hin und her schaukeln
    Aufrecht hinsetzen, ein Knie beugen, den Fuß in die Armbeuge legen und mit dem anderen Arm das Knie umfassen.
    Halte deinen Unterschenkel quer vor deinem Bauch oder Brustkorb, ähnlich wie einen Säugling. Mit dem Oberkörper drehend hin- und herbewegen, schaukle den Säugling hin und her.
    Variation: Bewegung mit dem Atemfluss kombinieren.
    Wirkung: Dehnt die Hüftmuskeln und den unteren Rücken, wirkt entspannend und fördert die Durchblutung, löst Blockaden des unteren Rückens.

    (4) Bein-Kreisen (1min)
    Mit dem gestreckten Bein möglichst große Kreise malen.
    Liege flach auf dem Rücken, hebe ein Bein möglichst senkrecht zur Decke.
    Beschreibe mit dem Bein möglichst große Kreise in der Luft. Mache diese Kreise so groß wie irgend möglich, nutze den gesamten Gelenkspielraum aus. Wenn du kannst, berühre im Verlauf des Kreisens auf allen Seiten den Boden.
    Variation: Bewegung mit dem Atemfluss koordinieren.
    Wirkung: Aktiviert Bauch-, Hüft- und Rückenmuskulatur, das Hüftgelenk wird geschmiert.

    Bleib dabei immer unterhalb deiner Schmerzgrenze, damit du nicht Schonhaltungen hineinkommst, die weniger gesundheitsfördernd sind. Du sollst deinem Körper Impulse geben, die sich auf die Gesamtheit deines Zustands auswirken. Die Übungen kannst du mehrere Male pro Tag machen. Falls du einen fachärztliche Konsultationen dazu hast, sprich die Übungen bitte mit dem fachlichen Personal ab.

    Viel Spaß bei den Übungen.

    Om Shanti,

    Kalidas
    (Yogatherapeut, Bad Meinberg)
  • Hallo Hannah!
    Ich weiß nicht, was genau ist der Status des Knies, sondern ist allgemein bekannt. Ihre Verletzung kann geheilt werden, aber warum brauchen Sie mehr Geduld und Ruhe. Wie zu Hause, um eine Überlastung des Knies mit schwerer körperlicher Betätigung - Joggen, Kniebeugen mit Gewichten und dergleichen. Auch zu vermeiden und Sitzhaltungen in Sukhasana, Siddhasana, Padmasana, Virasana, Supta Virasana, sondern können Pranayama in einem Stuhl zu tun. Statt Joggen längere Verweildauer in der invertierten Position Shirshasana, um Sarvangasana, Halasana, Flüssigkeit aus dem Knie erlauben, schneller zu zerstreuen und nicht Schmerz. Nach 1-2 Monaten können Sie anfangen zu laden und allmählich dehnen die Muskeln und Bänder des Knies.
    Halten die Schmerzen kann ein Arzt für eine mögliche Knieoperation zu sehen.
    Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!
  • Hallo Hannah,

    Bänder , Sehnen und Gelenke brauchen deutlich länger , um sich wachsenden Belastungen anzupassen, als das Herz- Kreislaufsystem und die Muskulatur , deshalb sollten Steigerungen in Tempo, Trainingshäufigkeit und Streckenführung ( Berge ) seeehr moderat erfolgen.
    Deine Beschreibung hört sich eher so an, als hättest Du recht schnell " aufgedreht ".....

    Ein Schuh macht natürlich auch 'ne Menge, wenn Du beispielsweise nach innen pronierst, ist das Knie stark belastet.
    Da kann der Fachhandel gut beraten .

    Zu den Bergen :

    Bergauf ist das Knie muskulär unterstützt, bergab jedoch geht die Belastung voll auf's Gelenk, also besser keine Beschleunigungen bergab.

    Auch ich würde ggf. einen Arzt konsultieren, am besten einen , der selbst läuft !
    Sehr gute Erfahrungen habe ich persönlich mit der Osteopathie gemacht.

    Zum Yoga :

    Wenn Du es schmerzfrei sitzen kannst, sind sowohl Virasana ( ggf. Gesäß unterstützt ) , als auch Swastic Asana (auch so hoch unterstützt, dass Hüften und Knie auf einer Höhe sind, d.h., der Oberschenkel kann ausdrehen, und, falls das Knie schmerzt, auch dieses seitlich durch ein Kissen gestützt ) sehr hilfreich.

    Durch das Laufen geht die Muskulatur schnell in die Verkürzung, dies erhöht den Druck auf's Knie enorm , von daher wäre die Kombi Laufen / Yoga besser, als anders herum.

    Alles Gute
    Christa
  • Vielen Dank für die Tips. Die Pavanamuktasana-Reihe kannte ich noch nicht. Werde die Übungen nun in meine tägliche Yogapraxis einbauen. Arzttermin ist gemacht und Laufen nun durch Gehen ersetzt. Schmerzende Stelle wird jeden Abend mit Schmerzöl von Wala sanft massiert. Hoffe dass es bald besser ist..

    Werde jedenfalls von meinen Erfahrungen berichten. :-)
  • Liebe Hannah,

    es gibt angenehme und nicht schwere Kniebewegungen aus der Yogatherapie.

    Im Sitzen, Beine lang:
    Kniescheibe mit den Fingern bewegen. Langsam und gleichmäßig. Vor und zurück und seitlich. Das geht ganz gut mit Daumen und Zeigefinger. Dabei bleiben die Beine locker liegen.
    Ruhig auch beim nicht betroffenem Knie.

    Sowohl im Sitzen mit ausgestreckten, leicht geöffneten Beinen als auch im Stehen:
    Die Kniescheibe hochziehen und entspannen mit Achtsamkeit und Reinspüren. 10 x

    Auf dem Stuhl:
    Unterschenkel anheben mit dem Einatmen und Senken mit dem Ausatmen. 10x
    (Geht auch auf dem Boden sitzend mit dem entsprechenden Bein angezogen und mit den Armen umspannt - Fuß ist dabei in er Luft - Bein an den Körper pressen und dann Unterschenkel anheben und senken)

    In Rückenlage:
    Arme weit auseinander als Stütze. Beine verflechten wie beim Adler. Hüfte zu einer Seite drehen, halten, dabei ruhig atmen. Dann andersherum verflechten, wiederholen

    Und Radfahren im Liegen. Das kennst du bestimmt noch aus der Kindheit.

    Kobra und Heuschrecke sind stärkende Übungen.
    Unterstützer Schulterstand, Pflug und auch Vorwärtsbeuge locker geübt sind entspannend.
    Tief und ruhig atmen, Achtsamkeit in die Knie geben.

    Vollständige Yogaatmung, Wechselatmung und Biene sind ausgleichend.

    Und es gibt noch ein Mudra, welches du während der Meditation oder Entspannung mit den Händen halten kannst.
    Beide Hände gleichzeitig:
    Ringfinger auf Daumenwurzel
    Kleinfinger auf den Daumennagel (dabei liegt dann der Daumen auf dem Ringfinger)
    Mittelfinger auf erstes Daumngelenk
    Zeigefinger in die Daumengrube
    4 Minuten halten, 3x täglich (mindestens 40 Minuten Abstand)

    Dieser Modus balanciert vor allem die Energie.
    (Aus dem Buch: Gesundheit in unseren Händen von Kim da Silva)

    Om Shanti
    Michelle
  • Hallo liebe Hannah,

    warum möchtest du das Laufen sein lassen, wenn es dir doch soviel Freude bereitet?
    Ich finde die vorgenannten Ratschläge alle sehr wichtig und du solltest tatsächlich einen Arzt aufsuchen. Aber du musst ja nicht gleich von 100 auf 0 gehen. Hast du schonmal über einen schönen Spaziergang nachgedacht - oder, wenn deine Knie nicht mehr schmerzen an Nordic-Walking? Radfahren ist auch eine tolle gelenkschonende Variante! Oft machen Menschen mit Gelenkschmerzen den Fehler die Bewegung an der frischen Luft einzustellen und verschlimmern damit letztendlich das Problem. Suche dir einen guten Arzt und alternative Bewegungsmöglichkeiten zum Joggen und du wirst schnell wieder viel Freude an der frischen Luft erleben!
    Lieben Gruß,
    Claudia
  • Liebe Jutta,

    da hast du natürlich Recht. Ich höre auf meinen Körper und kann dies auch annehmen. Mir tut das Laufen gut, da ich ansonsten bei der Arbeit sehr viel sitze und wenig nach draussen komme. Ich gehe morgens Laufen, sobald die Sonne aufgeht (zwischen 5 und 6). Gerade deshalb, da ich die Stille und Energie am Morgen besonders beeindruckend finde. Ich wohne momentan sehr schön und geniesse dabei auch den Ausblick auf die Berge, die eine ganz besondere Wirkung auf mich haben. Laufen oder Sport in der Halle käme für mich niemals in Frage.
    Ich bin auch der Überzeugung dass Laufen dem Menschen eigentlich nicht schaden kann, da Menschen am Anfang ihrer Entwicklung nur gelaufen sind. Eher das viele Sitzen führt doch letztendlich zu Problemen und eventuell auch zu unterentwickelten Gelenken? Sobald mein Knie wieder besser ist werde ich anfangen barfuss zu laufen, das bedeutet eine geringere Belastung für die Gelenke und erdet durch den direkten Bodenkontakt viel mehr.
    Den Sonnengruss mache ich sehr langsam und bewusst um dabei in den Körper rein zu spüren. Wie auch Yoga allgemein. Ich bin kein Freund der dynamischen Yogaformen, da ich sehr gut spüre dass Yoga mehr ist als nur Asanas und physische Körperarbeit.
    Für mich bedeutet Laufen und Yoga auch aus dem Kopf in den Körper zu kommen. Und beim Laufen hilft mir vor allem auch der monotone Rythmus. Es ist daher auch viel mehr als einfach nur Sport.

    Ich danke dir für deine kritische Anmerkung. Sowas regt doch immer wieder auch dazu an das eigene Verhalten zu hinterfragen.

    Om shanti.
    Hannah
  • Vielen Dank für den Ratschlag. Es klingt vernünftig, ich denke das werde ich auch tun. Und das Laufen bis dahin wohl doch lieber sein lassen.. Wenn auch schweren Herzens..
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