Hallo zusammen,
in unserem Center-Wochenende klang an, dass wir uns den existentiellen Fragen mit dem Kopf und dem Herzen annähern und dabei zu durchaus widersprüchlichen Antworten kommen können. Dazu passt das
Gespräch der Zwillinge
Zwillinge, deren Geburt in nur wenigen Tagen bevorsteht, führen in der Gebärmutter folgendes Gespräch miteinander:
»Glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?«
»Ja, ich glaube daran. Unser Leben hier ist nur dazu gedacht, dass wir wachsen und uns auf das Leben nach der Geburt vorbereiten, damit wir stark genug sind für das, was uns erwartet.«
»So etwas kann es doch nicht geben. Wie soll denn das Leben nach der Geburt überhaupt aussehen?«
»Das weiß ich auch nicht genau. Aber es wird dort sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herumlaufen und uns über den Mund ernähren?«
»Sich über den Mund zu ernähren ist eine komische Idee. Wir haben doch die Nabelschnur. Außerdem ist die Nabelschnur doch viel zu kurz, als dass wir herumlaufen könnten.«
»Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders sein.«
»Es ist noch nie einer zurückgekommen von nach der Geburt. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Und das Leben ist dunkel und eine Quälerei.«
»Auch wenn ich noch nicht wirklich weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird, so werden wir jedenfalls endlich unsere Mutter sehen. Und sie wird für uns sorgen.«
»Mutter? Du glaubst an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?«
»Na hier, überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!«
»Quatsch, von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht.«
»Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören oder spüren, wie sie unsere Welt streichelt.«
(aus: Doris Iding: Alles ist Yoga.)
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