Wer bin ich?

Ich bin...

1. 61 Jahre alt, geschieden, Vater zweier erwachsener Söhne, Rentner, 1.78 Meter groß und lebe in hamburg

2. Körperwesen, Geistwesen, Seelenwesen

3. Manchmal traurig, wütend, liebend, freudig, ohnmächtig, verzweifelt, ungeduldig, erschöpft

4. Manchmal verloren in Gedanken und wenig achtsam. Dann wieder aufs äußerste konzentriert und wach

5. Ein Freund sagte zu mir: du bist der, der du beschlosssen hast zu sein. Dem zu folge bin ich ein liebender Mnesch, der gut für sich sorgen möchte und gerne andere Menschen Tieren und Pflanzen unterstützt.

6. Michael A. Singer meint, das das alles schon stimmt, aber das wir im Kern Bewussstsein sind, das alles wahrnimmt und alles beobachtet (atman, Seele, Selbst).

zu welchen Ergebnissen seid ihr bei der Beschäftigung mit dieser Frage gekommen? Ich freue mich auf rege Beteligung und eure Antworten!!!

Hans-Joachim

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Antworten

  • Hallo Hans-Joachim und Diamir
    ,

    der Gedanke, dass das Ich vielseitig ist oder es zumindest sein sollte, gefällt mir. Da ist etwas dran. Ich erinnere mich, in einem Buch über Yoga die Aussage gelesen zu haben, dass es ohne Inhalte auch kein Ich in der Welt gäbe.Und des Weiteren, dass wir in unserer Seele zu demjenigen (Ich) werden, worauf wir unsere Gedanken in der Hauptsache richten.

    Wohingegen ich die buddhistische Interpretation des Begriffs Nirvana als Leerheit und die Konsequenz, dass es ein Ich in Wirklichkeit nicht gibt, für mich nicht akzeptieren kann. Da lasse ich mich lieber von Boris Sacharow belehren, der Nirvana übersetzt als Nicht (=nir) - Wehen (=vana) und damit auf verschiedene Yogaschriften Bezug nimmt, wonach der Geist des Menschen wie ein unruhiger, aufgewühlter See ist. Dank der Meditation kann sich der Geist beruhigen - das Wehen aufhören - und der Mensch nimmt die Welt und das eigene Ich in der wahren Realität und Bedeutung wahr (nach Sacharow).

    Erste Erfahrungen, die vielleicht in diese Richtung führen, kann ich - und wahrscheinlich auch viele andere - aus der eigenen Meditations- und auch Asana-Praxis bestätigen. Wenn es gelingt, dass der unruhige Gedankenfluss durch Nicht-Beachtung und Konzentration auf das Wesentliche ruhiger wird, dann tauchen oft positivere, kreative oder weite Gedanken im Bewusstsein auf oder man erhält plötzlich eine Antwort auf eine Frage, die einen gerade beschäftigt.

    Nun fehlt nur noch der Schritt, dass man sich mehr mit den neu aufkommenden positiven Gedanken identifiziert, als mit dem gewöhnlichen unruhigen Gedankengetriebe!

    Welche Erfahrungen macht ihr in der Meditation in Hinsicht auf das "Wer bin ich?"

    Alina

    Kriya-Yoga, Boris Sacharow - dhyana - meditation
    Rezension der kritischen Einführung in die unterschiedlichen Yogawege von dem gebürtigen Russen und Yogirāj (Yogameister) Boris Sacharow (1899 - 1959…
  • Wie klingt das Klatschen von einer Hand?

  • interessant finde ich das im zen die frage wer bin ich? zu den koans gehört, also zu den fragen, die intellektuell nicht zu benatworten sind.
    die nonne Chiyono hat folgende lösung dieser frage im zen :
    sie schaute auf den mond der sich im wasser ihres eimers spiegelte. Da zerbrach der eimer aus bastsstäben und:
    kein wasser mehr
    kein mond mehr im wasser
    leere in meinen händen!

    ich glaube den weg als entwicklungsprozeß mit vielen änderungen zu greifen ist eine bewusste entscheidung! manchmal fallen mir änderungen doch arg schwer und ich möchte gewohntes, das was ich gerade lieb geworden habe sehr ungern verzichten....
    aber leben ist veränderung! jeden moment!

    auf die frage nach dem wer bin ich gefallen mir alle deutungen, die darauf schließen lassen, das dieses wer bin ich vielseitig!! ist. denn ich mag vielseitigkeit! sowohl bei der ernährung als auch bei den themen die mich beschäftigen und den büchern die ich lese...

    soviel für heute
    gern eine antwort!
    hans-joachim

  • Hallo Hans-Joachim,

    nun, ich würde sagen, die Beschäftigung mit der Frage “Wer bin ich?” wirkt sich nach meiner Erfahrung in einer zweifachen Weise im konkreten Leben aus. Zum einen sind es die Erkenntnisse, wie ich bereits angedeutet habe, zu bemerken, “Wer bin ich nicht?” Erst wenn ich einen mir eigenen Gedankengang als von außen kommend bemerke, kann ich ihn loslassen. Ich meinte zum Beispiel lange, ein bestimmtes Ziel verfolgen zu müssen, bis mir klar wurde, dass ich es damit nur meinen Eltern “rechtmachen” möchte und dass dies noch gar nicht mein wahres Ziel im Leben ist.

    Sobald du dir die Frage stellst “Wer bin ich?”, beginnst du dich auf den Weg zu machen, beginnst das Leben als einen Entwicklungsprozess zu begreifen. Das Gegenteil davon ist die Haltung “Ich bin eben wie ich bin, basta.” Gerade durch das Studium des Yoga habe ich ein Stück weit gelernt, mich nicht so sehr um die persönlichen Eigenheiten zu drehen, als vielmehr ständig Neues in das Leben einzugliedern. Die neuen Lernschritte und Erfahrungen prägen somit immer mehr mein “Ich bin” und es fällt mir damit leichter, Altes und unbrauchbar Gewordenes zu erkennen und loszulassen.

    Bist du schon weiter gekommen mit der Frage?

    Herzliche Grüße
    Alina

  • hallo Alina,
    danke für deine antwort. mir gefallen erkenntnisse ja dann besonders gut, wenn ich sie in mein leben konkret einbinden kann.
    darum meine frage an dich: wie hat sich die beschäftigung mit der farge wer bin ich? auf dein konkretes leben ausgewirkt?

    liebe grüße hans-joachim

  • Hallo Hans-Joachim,

    “Wer bin ich?” Das ist ja die große Frage des Jnana-Yoga, des Yoga der Erkenntnis. Ich denke, das ist langer Weg, bis man die Antwort “Tat tvam asi.” Das (unendliche Atman) bist du (selbst). - zu seiner ureigensten Erfahrung machen kann.

    Ein persönliches Erlebnis der letzten Wochen ist mir sehr deutlich in Erinnerung: Ich habe mit einem Mal erkannt, wie sehr ich mich jahrelang mit einer von außen auf mich übertragenen Suggestion in meinem Sein identifiziert habe. Gerade Suggestionen und Manipulationen sind sehr schwer aus dem eigenen Inneren zu filtern, wenn sie nicht bewusst erkannt werden. Somit sind wir gewöhnlich “Ich” und “Fremdeinflüsse” gleichzeitig und identifizieren uns damit.

    Auf meiner Seite www.dhyana.at habe ich gerade eine Buchrezension zu Eckhart Tolle, Sri Aurobindo eingestellt. Allein schon beim Vergleich der beiden Lehren erhält man unterschiedliche Antworten auf die Frage: Wer bin ich? Eckhart Tolle geht weitgehend mit dem Buddhismus konform, wenn er sagt: “Sein ist dein tiefstes Selbst, das ewig gegenwärtige Ich bin jenseits von Name und Form. Davon unterscheidet er das Selbst mit Name und Form – das Ego – und nennt es einen Ersatz für das wahre Selbst, das im Sein wurzelt. Im Unterschied zum Buddhismus und in Übereinstimmung mit den Yogalehren schreibt Eckhart Tolle aber diesem unpersönlichen Sein doch wieder persönliche Attribute zu wie den Antrieb, sich durch eine Evolution des Bewusstseins zu manifestieren.

    Sri Aurobindo hingegen unterscheidet klar zwischen den physischen, vitalen und mentalen Aspekten des Egos und betrachtet das Ego der meisten Menschen als ein eher vitales, denn als ein mentales Ego. Der dichteste Schleier, der das wahre Selbst der meisten Menschenwesen verbirgt, ist laut Sri Aurobindos Lehre das vitale Ego, das aus instinkthaften Impulsen, Begierden und Emotionen besteht. (zitiert in Anlehnung an das oben benannte Werk, S. 119ff)

    Es gibt also viel zu tun auf der Erkenntnissuche!
    Alina

    dhyana - meditation -Rezensionen und Hintergründe im Bereich Meditation, Yoga und Spiritualität
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