Was hält mich in dieser Welt, was hält mich im Leben?
Natürlich wirst du sagen: mich hält meine Familie, meine Freunde, meine Kinder, mein Glaube, meine Bücher, meine Erinnerungen, meine Träume und Wünsche.
Was ist aber nun, wenn all dies nach und nach oder plötzlich ganz verloren geht, oder auf einmal auf dem Spiel steht, was hält dich dann?
Was hält dich, wenn du feststellst, das vieles von dem was dich (scheinbar) hielt, nur die Angst vor dem was sein könnte verdeckt hat?
Was hält dich wenn du nackt bist? Was hält dich wenn du tiefer und tiefer gehst?
Meine Erfahrung ist, das was mich hält ist eben all dies nicht. Mich hält nicht das Erworbene. Mich hält nicht das was ich zu besitzen glaube!
Ganz tief in mir ist Nichts! Leere! Haltlosigkeit!
Was mich hält, ist in Bewegung zu sein!!
Dabei ist der Tod, den wir oft fürchten unser Partner im Prozess. Ohne das wir wieder und wieder durch den Tod gehen, gibt es keine Veränderung!
Ohne das wir das vorher Geglaubte sterben lassen. Ohne das wir das was wir besitzen hingeben wollen, gibt es keine Veränderung!
OM
Entspricht das auch deiner erfahrung?????
Antworten
Klingt so, als ob es euch beiden wieder erträglich geht. Gott sei Dank!
Eine gesegneten Sonntag wünsche ich euch.
hallo Diamir,
das ist sehr schlimm. du hast mein aufrichtiges mitgefühl!!
wie ich daraus gekommen bin?
erstmal ging es noch tiefer. ich bekam eine schwere depression und wollte und konnte nicht mehr weiter.
was hat mir dann geholfen? als erstes der glaube an gott, als zweites der glaube das ich noch eine große aufgabe zu erledigen habe und weiterleben muss und als drittes die bewegung d.h. der erste kleine schritt heraus. dann folgten vile viele kleine schritte der verabschiedung von der beziehung, vom haus, vom job...
und dann nach einiger zeit der neubeginn mit neuen kontakten, neuer arbeit...
Danke für die Aufforderung, lieber Hans-Joachim,
Was ich erlebt habe? Klingt ähnlich wie deine Schilderung.
Scheidung im 7. Ehejahr mit Androhung der kompletten Fernhaltung von den Kindern, Junge 5, Mädchen 3 Jahre.
Verkrachte Berufskariere, Jahrelanger Alkoholkonsum mit Erlangung der zufriedenen Abstinenz ab 1993.
Suizid des Bruders, Alkoholtod des Vaters.
Was hat mich davon abgehalten mein Leben zu beenden?
Erstens: Ich habe mir geschworen niemals es meiner Mutter an zu tun noch ein zweites Kind durch Suizid zu verlieren.
Dann kamen noch einige Umstände hinzu wie Kennenlernen von Damen über Kleinanzeigen, mit denen ich kurze und heftige Begegnungen hatte.
Und dann die Stimme, das ist vielleicht das interessanteste:
Wenn meine Noch-Ehefrau mit den Kindern das Haus verlassen hatte und ich zur Ruhe kam hörte ich eine sehr sanfte weibliche Stimme, die nur ein paar Sätze zu mir sagte. Sie war in mir und tröstete mich mit Worten wie: Ich liebe dich, es wird dir wieder besser gehen, wer omotioanal unten ist kann auch wieder aufsteigen und ähnliche Sätze.
Außerdem was mir immer geholfen hat: Laufen und Saunagänge, Schwimmen.
Das klingt ja nach einer richtig geballten Ladung Scheiße.
Wie hast du es geschafft, damit fertig zu werden? Und wie geht es dir heute?
Ich hoffe, einigermaßen erträglich(?).
hi Diamir, du bist ja wirklich der zitate weltmeister. mich würde aber nicht interressieren was robert betz dazu sagt sondern
was deine erfahrungen mit dem thema sind.
bist du schon mal in eine lage gekommen in der alles auf dem spiel stand, was hat dich dann gehalten?
bei mir gab es einen moment da war mir klar, das ich nicht nur die langjährige beziehungsgefährtin verliere, sondern auch das gemeinsame haus (mein zu hause) und meine langjährige arbeissstelle, bei der ich sehr erfolgreich tätig war. dazu fiel noch die gemeinsame kindererziehung weg und wir trennten uns.
alles auf einmal habe ich verloren, was bis daher meinn leben ausgemacht hat!
das war hart!
liebe grüße
hans-joachim
Was stützt dich von innen, wenn alles andere wegbricht by Robert Betz
https://www.youtube.com/watch?v=bE0TZzRO-Kk
Ich habe zwar eine ähnliche Erfahrung gemacht, aber zu meinem eigenen Erstaunen festgestellt, dass mich offenbar eine glühende Lebensfreude hält, die immer wieder zurückkommt. Klar, dauert manchmal, aber kommt.
Sonnenaufgang!
Nein, meiner Erfahrung entspricht das nicht.
Ich habe bisher nie die Erfahrung gemacht, dass ich alles, aber auch wirklich alles, von dem ich denke, dass es mich ausmacht, verloren hätte.
Da hatte ich dann vielleicht doch ein einigermaßen gnädiges Schicksal, wenn man das so nennen will.
Wohl habe ich in den letzten Jahren immer mal wieder etwas sehr Wichriges und Wertvolles verloren, aber zum Glück nie alles auf einmal.
Als zum Beispiel mein Freund starb, hat es mir immens geholfen, dass meine Familie und Freunde für mich da waren und dass ich daran glauben konnte, dass erjetzt bei Gott ist und es ihm besser geht.
Auch in der Zeit als ich krank war und meinen damaligen Job nicht mehr ausüben konnte, habe ich immer noch Halt im Glauben gefunden, hatte Familie und Freunde, die zu mir standen und habe ein altes Hobby - das Malen - wieder entdeckt.
Die Erfahrung von innerer Leere, Nichts und Haltlosigkeit habe ich also bisher nicht gemacht.
Veränderung bleibt ja trotzdem nicht aus, das gehört einfach dazu, wenn man erwachsen und schließlich älter wird.
Mag sein, dass ich so weniger "spirituelles Wachstum" erfahre und mich weniger entwickelt habe.
Aber das sehe ich nicht als Selbstzweck an.
Mir ist es ganz recht so, wie es ist.