Vairagya & Abhasya

Wenn durch rechte Anstrengung, rechte Entsagung zur rechten Befreiung; kein Beduerfniss an Fleisch, kein Wein, kein Alk, keine Drogen, keine geschlechtlichen/sexuellen Begierden und kein Leben in Reichtum, keineinnesfreuden im Allgemeinen erwuenscht sind, wird die Seele, der Geist angeblich ueberhaupt nicht gequaelt und die Seele wird frei sein! So wird verprochen, gepredigt und verhiessen, warum sind dann die 500.000 somalischen Kinder die dem Hungertod nahe stehen und die gerade dieser Tage 700.000 durch schwere Unwetter obdachtlos gewordenen Philippinos nicht alle im Samadhi?

Was haben gerade Kinder, Saeuglinge verbrochen das sie an wassergetragenen Krankheiten wie Durchfall und Typhus jaemmerlich sterben muessen, lange bevor sie irgendwem Leid zufuegen konnten ist das wirklich alles Karma?

Warum muessen die Kinder derzeit in Somalia, die Menschen die im "arabischen Fruehling" nach Freiheit streben und unzaehlige andere Mitmenschen auf dem Planeten so extrem leiden, warum haben einige wenige tausende, oder "nur" hunderte von Millionen US$ in den "Haenden" und helfen nicht oder nur sehr zoegerlich, geht diese verruchte Selbstherrlichkeit mit der Verblendung durch Geld, Ruhm, Macht und Reichtum einher?

Warum klaert die keiner auf das es fuer ALLE Beteiligten weit,weit besser waere wenn auch sie, die "Maechtigen" im Besonderen sich in Vairagya ueben wuerden!

Das muesste doch der Logik nach jeder der, die damit verbundenen Umstaende versteht, auch begreifen, dafuer braucht es kein Diplom oder Professur, einfacher Sachverstand reicht voellig aus!

Also was ist es? Was den Menschen zuschauen laesst wie viele seiner Schwestern und Brueder leiden?

Egoistische Ignoranz, Dummheit, Selbstliebe, Verblendung?

Das faellt allerdings bei sonst erfolgreichen und demnach klugen, wie sicher auch weltoffenen Mitmenschen wie den Rothschilds, Herrn Ackermann, der Haeffner Familie, Leuten wie Bill Gates, Steve Jobs, Steven Ballmer, Warren Beatty und George Soros und all den anderen finanziellen Schwergewichten auf dem Planeten sehr schwer zu glauben!

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Antworten

  • Om, lieber mk und alle,

    auch von mir vielen Dank für die schöne und inspirierende Diskussion.

    smilie-gross_309.gif

    hari om tat sat
  • Sehen/Verstehen als das Produkt unseres Wünschens/Wollens - eine sehr schöne Formulierung ... auf den Punkt!

    Ansonsten:
    Namaste! Ich habe (ebenfalls) zu danken. :-)
  • Habe mir zum Wochenende die ganze Beitragserie nochmal rein getan... DANKE! Euch allen fuer die kreative Teilnahme an diesen wunderschoenen Blog, diesen mit euren Beitraegen zu formen! Wunderschoen - DANKE!

    Namaste und...Hari om -
  • Yo, schreib ich immer wieder: KOMPLEX, NICHT kompliziert!

    In der Gita wird Krshna folgendes "in den Mund gelegt": "Gib die Anhänglichkeit auf, o Arjuna, und vollbringe, im Yoga gefestigt, deine Werke. Sei gleichmütig gegen Erfolg und Misserfolg. Gleichmut wird Yoga genannt. Im 3.Kapitel heißt es weiter: Für den Besinnlichen gibt es den Pfad der Erkenntnis, für den Tätigen den Weg der selbstlosen Tat. Niemand wird vollkommen dadurch, dass er der Arbeit entsagt. Niemand kann dem Tun entsagen, jeden zwingen dazu unausweichlich die Gunas. Deshalb musst du jede Tat vollziehen als eine Darbringung an Gott und frei sein von aller Bindung an die Ergebnisse."

    Quelle: Gta - Karma Yoga

    Mensch ist aufgrund seines Daseins auf dem irdischen Plan dazu gezwungen Taten zu vollfuehren (z.B. atmen), keiner (auf diesem Plan) kann dem Gesetz des Tuns entfliehen, selbst Yogauebungen, Meditation gehoeren noch zum Tun. Die Aufgabe, infolge der Hingabe des Wunsches nach Erfolg, die Abneigung gegen Misserfolg an ein angenommenes "hoeheres Wesen", das "Brahman, Vishnu, Shiva, Shakti" etc. das fuehrt letztendlich zur Befreiung, Aufloesung der karmischen Last, die diesem Tun wie Pilotfische am Wal kleben, dem Tun anhaftet!

    Was uns im Umkehrschluss zur Wurzel dieser Beitraege bringt : "Vairaghya" und "Abhasya" und zur "Kontrolle des rastlosen Geistes" fuehrt!

    Mehr dazu in den 100 Versen des Vairagya Shatakam von Bhartrihari zu finden:http://www.archive.org/stream/vairagyasatakamo025367mbp/vairagyasat...


    Sehr schoen dazu eine vorangegangenen Anmerkung von Nachtschattten ueber den Schleier Maya's der ueber unsere Empfindungen und vermeintliches "Sehen mit dem Geiste", das Denken als Kern die Aussage hat, das was wir meinen zu "sehen", zu verstehen meist nur das Produkt des Wuenschens, des Wollens, der Anhaftung an bestimmte Faerbungen des Geistes ist, wie z.B. bei schlechter Sicht, etwa in der Daemmerung, ein einfaches Stueck Seil oder Kabel zu einer Schlange wird und im ersten Moment den Adrenalin Spiegel hochschiessen laesst, ein momentaner Irrtum, der sich bei besserem Licht aufloest, wehe dem aber der tieferen Irrtuemern aufsitzt, das taegliche Leben ist voll von diesen Fallen, das Seil/Schlange Beispiel ist nur ein ganz einfach gaehaltener Verweis auf die Arglist der Taeuschung, die soweit geht das wir gar Dinge in etwas hineininterpretieren die so garnich dort ausgedrueckt oder aufgezeigt werden...!!

    Also immer Unterscheiden und Gewahrsamkeit ueben - "Wer oder was bin ich?"
  • Hallo zusammen,

    wie schon einmal erwähnt, kenne ich mich nicht allzu gut mit den Lehren des Ostens - insbesondere der Yoga-Lehren - aus. Daher weiss ich nicht genau, was dort von wem wie genau beschrieben und erklärt wird. Meine Kenntnisse beziehen sich in erster Linie nur auf die westlichen Mysterientraditionen und Weisheitslehren, und da könnte es schon den einen oder anderen Unterschied geben (auch wenn ich bei meinen eigenen Vergleichen bisher viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gefunden habe). Daher bezieht sich Folgendes nur auf meinen persönlichen Wissenstand hinsichtlich dieser westlichen Auslegungen der "grossen" und "zeitlosen", kosmischen Gesetzmässigkeiten.

    Nichts im Universum geschieht zufällig - in diesem Punkt sind sich alle verschiedenen Lehren und Überlieferungen erstaunlich einig. Auch, dass es bestimmte universelle, allgemeinverbindliche Gesetzmäßigkeiten gibt, nach denen alles Sein im Universum "geregelt" wird. Ob eine Mikrobe, ein Stein, eine Pflanze, ein Mensch, eine Sonne oder eine ganze Galaxie - alle "funktionieren" entsprechend derselben universellen Gesetzmäßigkeiten. Darüber hinaus gibt es aber so eine Art von "Höherer Wille", der selbst über diesen Gesetzmäßigkeiten steht.

    Offenbar ist das Karmagesetz offenbar eines dieser universellen Gesetzmäßigkeiten, so wie auch das Gesetz der Anziehung.

    Nun heisst es, dass diese beiden Gesetzmäßigkeiten auch auf die "Wahl" der jeweiligen Inkarnation Anwendung finden. Zuzüglich zu der Einwirkung dieses "Höheren Willen", der offenbar in Einzelfällen auch mal zusätzlich eingreift, während die ersten beiden Gesetzmäßigkeiten rein "automatisch" funktionieren.

    Das alles zusammen genommen, zeigt m.E., dass es bei Inkarnationen nicht darum geht, was ich "will" (das kleine persönliche Ego-Selbst) oder was ich mir ausgesucht habe. Sondern vielmehr, was entsprechend der Gesetzmäßigkeiten von Karma und Anziehung sozusagen "automatisch" folgen muss. Oder es handelt sich um eine direkte Einflussnahme der "Höheren Willen", der über den Gesetzen steht und hin und wieder auch korrigierend oder lenkend einwirkt.

    Es heisst zwar auch, dass wenn der Mensch eine bestimmte Entwicklungsstufe erreicht hat, er tatsächlich gestaltend in diese Inkarnationsauswahl mit eingreifen kann, aber diese Stufe ist weit über der eines normalen Menschen. Wir reden jetzt also über Personen wie bspw. Buddha oder Jesus! Also für uns "Normalsterbliche" gilt das offensichtlich nicht, dass wir uns unsere nächste Inkarnation "aussuchen".

    Trotzdem können wir sie beeinflussen. Indem wir auf unsere Gedanken und Handlungen achten, unserer Wünsche reinigen und an uns arbeiten. Das hat offensichtlich massive Auswirkungen auf alles Kommende.

    In den westlichen Traditionen heisst es, das wichtigste, was man bei seiner (spirituellen) Bewusstseinsentfaltung lernen müsse, wäre: Unterscheidungsvermögen. Das hört sich vielleicht zunächst etwas banal an, hat es bei genauerer Betrachtung allerdings in sich. Denn es hängt ganz eng mit dem Karmagesetz zusammen, bei dem es auch um Ursache und Wirkung geht - nur halt auf einer anderen Ebene. Wenn das, was wir tun und denken, entsprechende Auswirkungen hat, was sollten dann also unbedingt lernen? Zu unterscheiden! Zwischen dem, was diese oder jene Handlung an Auswirkungen mit sich bringt oder auch nicht. Oftmals entsteht unser Leid doch gerade dadurch, dass wir etwas annehmen oder annahmen, was sich dann - im nachhinein - als falsch herausstellt. Indem wir unterscheiden lernen, lernen wir die jeweiligen karmischen Auswirkungen und Effekte unseres Handelns immer besser kennen (leider lernen wir oft aus schlechten Erfahrungen mehr als aus guten). Und darum soll auch beim Karmagesetz gehen - zu lernen, und zu wachsen.

    Darüber hinaus heisst es, dass Gedanken nichts sind, was allein auf unseren Kopf beschränkt wäre. Nicht mal allein auf den Körper. Sie sollen auch darüber hinaus gehen. (Die moderne Wissenschaft ist übrigens gerade dabei, das zu bestätigen.) Unsere Gedanken "strahlen" sozusagen aus ... manchmal mehr, weiter und intensiver und mal weniger. Und selbst diese Gedankenschwingungen (die manchmal von den sogenannten "Aurasichtigen" als Farben wahrgenommen werden) sollen dem Gesetz der Anziehung unterliegen. Das heisst Gedanken - oder ganz allgemein die vorherrschende mentale Haltung eines Menschen - wirken auf andere entsprechend anziehend, die ihnen ähneln, während sie auf andere, die ihnen überhaupt nicht ähneln, abstossend wirken. Das soll der Grund sein, warum sich bestimmte Menschen von einander angezogen oder abgestossen fühlen, warum sich Menschen besonders gerne in Gesellschaft von ähnlich denkenden Menschen aufhalten, während sie sich in Gesellschaft anders denkender Menschen unwillkürlich unwohl zu fühlen beginnen. Und das macht es so wichtig, darauf zu achten, was man denkt, bzw. welche mentale Haltung man pflegt. Denn die Gedankenschwingungen, die man aussendet, haben nicht nur die Eigenschaft, wieder zu einem zurück zu kehren, sondern bei dieser Gelegenheit auch gleich jede Menge "Freunde" ihrer gleichen Art mitzubringen!

    Die (magnetisch wirkende) Anziehungskraft der Gedanken - und gerade sehr intensive Wünsche sind besonders stark anziehend - hat also demnach direkte Auswirkung auf das eigene Leben ... was uns geschieht, welchen Menschen wir begegnen, in welchem Umfeld wir uns wohl fühlen usw. Aber darüber hinaus offenbar auch auf kommende Inkarnationen. Denn wenn wir uns jetzt in diesem Leben etwas sehr stark wünschen, nach etwas bestimmten sehr intensiv sehnen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass wenn es schon nicht in diesem Leben noch eintritt, es im nächsten verwirklicht wird. Die verschiedenen alten Lehren sagen aber auch, dass man an diesen Wünschen arbeiten sollte, weil gerade unüberlegte Wünsche, die von großem Verlangen und großer Verhaftung begleitet werden, bei ihrer Verwirklichung neues Leiden erzeugen. Offenbar weil sie allzu drastisch ins andere Extrem gehen (können), und so der Pendel des Lebens immer wieder wild von einem Extrem ins andere ausschlägt ... statt sich allmählich in der Mitte einzufinden.

    Wenn man das alles bedenkt, muss es 3 Faktoren geben, die unsere Inkarnationen bestimmen: 1. Karma durch Handeln und Denken, 2. mentale Anziehungskräfte und 3. eventuelle direkte Einflussnahme des Höheren Willens.

    Das alles soll aber nur bis zu einem gewissen Punkt in der spirituellen Evolution gelten, Wenn man den überschreitet, kann man selbst an der Gestaltung der jeweiligen Inkarnation mitwirken.

    Aber was heisst das jetzt für die konkrete Gestaltung des Umfelds? Natürlich können wir - jeder einzelne - dafür sorgen, dass sich ein Umfeld entwickelt, in dem kein - oder wenigstens deutlich weniger - Leid mehr möglich ist. Gerade in Bezug auf die dringendsten Existenzbedürfnisse des Menschen sollte das eigentlich ein Leichtes sein. Für das Leid, das über diesen Existenzbedürfnissen liegt, wie bspw. das Leid, das durch persönliche Enttäuschungen im persönlichen Umfeld entsteht, bei Beziehungen usw., wird das natürlich deutlich schwerer möglich sein. Trotzdem können wir die Welt grundsätzlich zu einem besseren Ort machen, an dem es bestimmte, ganz elementare Formen von Leid nicht mehr gibt.

    Nur: Haben wir damit dafür gesorgt, dass Seelen grundsätzlich kein Leid dieser Art mehr erfahren können?

    Wahrscheinlich nicht. Denn wenn es Seelen gibt, die aufgrund zwingender universeller Gesetzmäßigkeiten, Karmaanhäufung und/oder Einflussnahme des Höheren Willens (für ihre Entwicklung) ein entsprechendes Umfeld "benötigen", dann werden die einfach nur woanders geboren - mehr nicht. Wir können nicht in Gesetzmäßigkeiten verändernd eingreifen, die weit über den menschlichen Möglichkeiten liegen - das funktioniert einfach nicht.

    Ist es deswegen sinnvoll alles so zu lassen, wie es ist? Soll man sich deswegen uninteressiert wegdrehen, wenn man sieht das Menschen leiden? Soll man die Umweltbedingungen, die solch ein Leid ermöglichen, vielleicht sogar absichtlich aufrecht erhalten?

    Also ... ich denke nicht. Denn es geht m.E. nicht nur um persönliche Weiterentwicklung, sondern auch um die kollektive. Die Menschheit ist Eins! Und wenn es irgendwo Misstände gibt, man sie als solche erkennt und selbst die Möglichkeit hat, etwas daran zu ändern, dann sollte man es auch tun. Damit die Menschheit - als Ganzes - wachsen und sich immer mehr entfalten kann. Das wird zwar nicht verhindern, dass Seelen, die ein bestimmtes Umfeld für ihre Entwicklung benötigen nicht mehr in diesem inkarnieren, aber das wird dann nicht mehr hier geschehen. Wir können dadurch das Umfeld schaffen, dass von den anderen, vielleicht etwas weiter entwickelten Seelen benötigt wird, die solche Erfahrungen schon hinter sich gelassen haben. Während die Seelen, die solche Erfahrungen benötigen irgendwo anders in ein Umfeld hineingeboren werden, wo es noch viele dieser Misstände gibt.

    Aber ... hm ... insgesamt ein ziemlich komplexes Thema.


    Herzliche Grüße
    mic
  • Und genau dieses "Umfeld", die Voraussetzungen das ein anderer denkt "der kann das garnicht" (etc.) die Ursachen, die die sogenannten "morphogenetischen Felder" formen sind genau das: KARMA! oder um heutige Begriffe anzuwenden: Gesetz von Ursache und Wirkung, Kausalprinzip!

    Lege ich mir einen Eiswuerfel auf die Hand wird die Handflaeche entsprechend kalt... mit Taten, Denken und Verhalten ist es etwas subtiler, verhaelt sich aber genauso wie andere bekannte oder gelaeufige physikalische Gesetzmaessigkeiten.. und sicher koennen wir auch positiv auf diese "Felder" einwirken oder diese gar neutralisieren, aber spaetestens hier wird es dann scho etwas schwieriger und fodert die Hingabe der "Alten am Brunnen"! Die Grundlagen bilden die ersten zwei Stufen des achtfachen Pfades, den Patanjali so herrlich klar und eindeutig darlegte - das sind Yama und Niyama, die rechtes Verhalten, Tun, Handeln und Denken lehren um genau die Neubildung von Karma moeglichst zu unterbinden, daher aehneln sich auch die Grundprinzipien aller geisteswissenschaftlichen Lehren in diesen Punkten (Buddhismus, 10 Gebote).


    Noch was zu Wiedergeburt: da "sucht" sich keiner "was aus", das unterliegt ganz simplen Gesetzmaessigkeiten, die das im Werdeprozess entsprechend den Bedingungen praegen, so wie im winzigen Apfelkern schon bis ins minutioeseste Detail, der Plan fuer den Apfelbaum, seinem Stamm, der Rinde, der Blaetter, Blueten und der Frucht vollstaendig vorhanden ist, auch ob es ein Jonathan, Boskop oder Gravensteiner wird, wird dieses Gewaechs nun im Laufe seines Daseins veredelt, dann wirken diese Eingriff fue die zukuenftige Entwicklung entsprechend praegend und es kann zu subtilen, bis ganz deutlichen Veraenderungen kommen! (siehe z.B. die Kunst des Bonzai) wobei wir wieder bei der "Alten am Brunnen" waeren. ;-)


    - hari om-
  • Hallo zusammen,

    zwischenzeitlich habe ich noch ein paar interessante Zitate zu diesem Thema aufgetan:

    - Dem Menschen geschieht nicht das, was er verdient, sondern das, was ihm ähnelt. -
    (Jacques Rivière)

    und noch ein etwas längeres:

    Wenn es ein paar gut gebaute Menschen gibt, die in guter Verfassung sind und über eine robuste Gesundheit verfügen, wie viele sind dann gebrechlich, schwachsinnig, taubstumm, blind von Geburt an, versehrt, dumm und geisteskrank? Mein Bruder ist stattlich und gutgebaut – ich bin hässlich, kränklich und ein Buckliger. Dennoch sind wir Söhne derselben Mutter. Einige von uns wurden in den Überfluss hineingeboren und andere in furchtbare Not. Warum bin ich auf dieser Erde kein Prinz oder ein hoher Lord, statt eines armen Pilgers, undankbar und aufsässig? Warum wurde ich in Europa, in Paris geboren, wo es zivilisiert zugeht und ein Künstlerleben gefördert und leicht gemacht wird, anstatt das Licht unter dem brennenden Himmel der Tropen zu erblicken, wo ich in tierische Fetzen gekleidet unter einfachsten Verhältnissen gelebt hätte? Warum lebt ein hungriger Afrikaner nicht an meiner Stelle in Paris, in komfortablen Verhältnissen? Keiner von uns Beiden hat etwas getan, was die uns zugeteilten Orte rechtfertigt – wir haben weder diese Gunst noch diese Ungnade eingeladen. Warum gibt es die ungleiche Verteilung von schrecklichen Übeln, die über manche Menschen hereinbrechen und andere verschonen? Womit haben wir diese Parteilichkeit des Glücks verdient, nach der manche Menschen in glücklichen Ländern leben, während viele ihrer Brüder in anderen Teilen der Welt leiden und weinen?
    (...)
    Einige Menschen sind mit allen Vorzügen des Geistes ausgestattet, andere sind im Gegensatz dazu ohne Intelligenz, Scharfsinn und Gedächtnis. Sie stolpern bei jedem Schritt auf ihren rauen Lebenspfaden. Ihre begrenzte Intelligenz und ihre unvollkommenen Fähigkeiten setzen sie allen möglichen Demütigungen und Missgeschicken aus. Sie können in Nichts erfolgreich sein und das Schicksal scheint sie als ständiges Ziel seiner heftigsten Schläge ausgewählt zu haben. Es gibt Wesen, die vom Augenblick ihrer Geburt an bis zur Stunde ihres Todes einzig Schreie des Leids und der Verzweiflung von sich geben. Welches Verbrechen haben sie begangen? Warum sind sie hier auf Erden? Sie haben nicht darum ersucht hier zu sein und wenn sie könnten, würden sie flehen, dass dieser verhängnisvolle Kelch von ihren Lippen genommen wird. Sie sind trotzdem hier, gegen ihren Willen. Gott wäre ungerecht und boshaft, wenn er einigen Wesen eine solch elendige Existenz auferlegt, die nichts getan und nicht darum gebeten haben. Aber Gott ist nicht ungerecht oder boshaft – die gegenteiligen Eigenschaften gehören zu seinem vollkommenen Wesen.
    (...)
    Wenn wir hingegen eine Vielzahl menschlicher Existenzen und die Existenz der Reinkarnation eingestehen – zumindest als Durchlauf ein und derselben Seele durch verschiedene Körper – wird all dies wunderbar deutlich. Unsere Anwesenheit in diesem oder jenem Teil der Erde ist nicht länger die Auswirkung oder das Ergebnis des Zufalls; es ist nur eine Station auf der langen Reise, die wir durch die Welt unternehmen. Wir haben bereits vor unserer Geburt gelebt und dieses Leben ist die Fortsetzung und das Ergebnis der vorherigen Leben. Wir besitzen eine Seele, die wir während unseres Aufenthalts auf der Erde reinigen, verbessern und veredeln sollen. Oder, wenn wir ein unvollkommenes und boshaftes Leben abgeschlossen haben, sind wir gezwungen, ein neues zu beginnen und uns deswegen auch zu bemühen, zum Niveau derjenigen aufzusteigen, die bereits auf höhere Ebenen übergegangen sind.

    (Zitat eines Mannes namens Figuier (Vorname unbekannt), aus "Reinkarnation und Karma", W.W. Atkinson)

    Also, für mein Empfinden passt das sehr gut zu den Anfangsfragen dieses Forenthemas. "Schicksal" nicht als reiner Zufall, nicht als göttliche Willkür, nicht als Belohnung oder Bestrafung, sondern als etwas, das sich aus dem ergibt, wie wir sind und was wir denken und wie wir handeln.

    Herzliche Grüße
    mic
  • @mic... & nachtschatten...yo..unbeirrt weitergehen... Vertrauen und Hingabe, zur Not eben entwickeln, darauf vertauen das letztich Alles richtig ist!

    Der Bluetenkorb der Sonnenblume, das "Mandala" darin, die wunderschoenen kristallinen Strukturen der Eiskristalle, des Bergkristalls, der Diamanten, die unermessliche Vielfalt der Blueten und ihre genauso unermesslich-vielfaeltige Schoenheit, die Planeten, das Sonnesystem, wir, der Koeper, all diese ungeheuerlich feinen Strukturen, die Bienenwaben, der Termitenbau, das Nest der Webervoegel, der gesang der Nachtigal, der Ruf der Waldrohreule,des Keuzchens, der Hoehenflug des Kondors, die Geometrie der Tannenzapfen; Mineralien, Fruechte, Nuesse, Samen, die atemberaubenden Hoehen der Himalayas, der Anden, die unendlichen Weiten der Sahara und der Ozeane, 200 Milliarden Serne und davon ca. 50 Mrd.Planeten, die perfekte Harmonie des Ganzen, samt aller Dissonanzen, Widrigkeiten und dem strahelnden Glanz tausender Sonnen, in dem sich Geist, wie der Mond im stillen See, ganz still, klar und rein wiederspiegelt... wer hat's entworfen?

    Warum sollte Mensch an der Perfektion dieses Ganzen, von Allem zweifeln?

    Mensch beisst ohne Zweifel in jeden Apfel, mit der Zuversicht Erfrischung zu finden ohne Argwohn das dieser eventuell vergiftet sein koennte!

    - Shri Radhe, Radhe, Radhe.... -


    ;-))

    Enjoy!
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  • Eine sehr gute und hochinteressante Ergänzung! Vielen Dank, Nachtschatten! :-)

    Hm ... ich glaube es war Thomas Troward, der in seinen "Edinburger Vorlesungen" diesen Aspekt genauer betrachtete. Er meinte diesbezüglich, dass die Hauptursache unserer eigenen Zweifel, Ängste und Sorgen, darin bestünde, dass wir meinen alles selbst verwirklichen zu müssen ,,, also die eigene Selbstbegrenzung auf die (kleinen) Fähigkeiten und Möglichkeiten des kleinen persönlichen Ichs, statt sich auf das Höhere Ich zu konzentrieren, dem ganz andere Mittel und Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Was für das kleine Selbst - Ego - unmöglich, ist für das Höhere Selbst eine Kleinigkeit.

    Und in einem Buch über Jnana Yoga las ich kürzlich etwas ähnliches in der Richtung. Da ging um den Punkt "Das Eine und die Vielen" ... also Brahman und die unzählig vielen kleinen Lebens- und Bewusstseinszentren innerhalb des Einen. Da wurde im Zusammenhang mit der Erlangung des Kosmischen Bewusstseins ein Beispiel mit einem Baum genannt. Also ein kleines Blättchen, das sich irrtümlich als einzelne, von allem anderen getrennt existierende Lebensform versteht, und dann - nach und nach - erkennt, dass es da "hinter" ihm (nicht im räumlichen Sinnne) noch viel mehr gibt, mit dem es verbunden ist. Erst bemerkt es den Zweig, an dem es hängt, und erkennt, dass die anderen Blätter über den Zweig mit ihm verbunden sind. Dann bemerkt es, dass der Zweig selber in einen großen Ast mündet, an dem weitere Zweige mit noch viel mehr anderen Blättern verbunden ist. Und mit zunehmender Erkenntnis begreift das Blatt, dass alle Äste in einem Stamm münden, und ALLES zusammen miteinander verbunden ist, und alles zusammen der "All-Eine" Baum ist ... das "wahre Leben" des Blattes. Und es erkennt, dass wenn die Blätter verwelken und abfallen, das keinen Tod bedeutet, weil sein "wahres Selbst" auch dann noch weiterlebt und nur auf die nächstbeste Gelegenheit wartet, wieder alle Blätter neu spriessen zu lassen.

    Und was das Wesentliche daran ist: Das kleine Blatt, dass der Illusion der Getrenntheit unterliegt, meint es wäre zu klein, zu unbedeutend, zu schwach ... nur ein unwichtiges kleines Staubkorn im gesamten Universum. Selbstverständlich zweifelt es - ist doch logisch, denn die eigenen Fähigkeiten, Kräfte und Möglichkeiten sind in dieser Sichtweise sehr beschränkt.

    Aber sobald es die Einheit allen Lebens erkennt, und versteht, dass es hinter sich ALLE Kraft, Fähigkeiten und Möglichkeiten des GESAMTEN Baums stehen hat, der IMMER alles daran setzen wird, es zu unterstützen, dann fällt alle Last, Kummer, Sorgen und Ängste von dem kleinen Blatt ab. Denn es weiss, es IST wichtig für das Gesamte. Es weiss, es wird geliebt, unterstützt und umsorgt, von einer Kraft, die so gewaltig viel größer ist als es selbst, dass dieser Kraft NICHTS unmöglich ist.

    Es geht also um die Verlagerung vom begrenzten kleinen Ego-Ich, zum großen, unbegrenzten Höheren Ich, das alles ist.

    Aber genau da landen wir dann natürlich wieder bei der - so wichtigen - Unterscheidung der eigenen, kleinen, persönlichen Wünsche und den Plänen des Höheren Willens. Je besser wir sie "interpretieren", desto "erfolgreicher" werden sie sich verwirklichen. Denn es geht darum, was für den gesamten Baum "gut" ist, und weniger um die persönlichen Egomanien eines einzelnen Blattes. *g*
  • Ach, danke mk ... allerdings, selbst das, was in der Theorie alles so klar und einfach erscheint, ist im tagtäglichen Leben oftmals äusserst schwierig umszusetzen ... *seufz* ... Theorie & Praxis - das ewige Dilemma! ;-)
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