Swami Sivanandas Botschaft des göttlichen Lebens
20. Gnade Gottes (15)
Über Gebete:
Ein anderer Briefpartner wollte wissen, wie man betet. In seinem Brief fragte er: „Was ist eigentlich ein Gebet und wie soll man beten, damit es Gott auch gefällt? Ein Gauner betet zu Gott, um für sein Handeln Buße zu tun, aber auch, um mehr Kraft und Mut für seine künftigen Betrügereien zu bekommen.“
Der Meister antwortete: „Die, die wirklich zu Gott beten, wissen, dass Gebet und Rechtschaffenheit gleichbedeutend sind. Das ‚Gebet’ des Gauners ist kein Gebet, sondern nur ein Auswuchs seines Bemühens, einer Bestrafung zu entkommen. Wäre es wirklich ein aufrichtiges Gebet, so würde ihm von Gott, so wie es Krishna in der Gita versprochen hat, eine Intelligenz zuteil werden, mit der er Seine Lotusfüße berühren könnte, eine Intelligenz, die es ihm sofort ermöglichen würde, zu verstehen, dass Gott alldurchdringend ist und dass Er deshalb identisch mit dem Selbst derjenigen ist, die er, der Gauner, zu betrügen versucht.
Je nach Tiefe und Ehrlichkeit des Gebetes wird die Wandlung dann früher oder später eintreten. Die Auswirkungen seiner schlechten Taten mögen aber noch so stark sein, dass er nach einem Gebet geradewegs zur nächsten Betrügerei übergeht; aber jedes Mal, wenn er so verfährt, wird er spüren, wie die Rebellion in ihm immer größer wird. Dies ist ein gutes Zeichen. Wenn er mit seinen Gebeten weiter fortfährt, wird er bald wieder rechtschaffen sein.
Ein Mensch aber, der innerlich davon überzeugt ist, dass die Gaunerei eine gute Sache ist, der nur betet, um die Öffentlichkeit von seinen Taten abzulenken oder um Gott zu bestechen, der betrügt sich nur selbst. Aber sogar in einem solchen Falle ist ein Gebet besser als nichts. Es wird früher oder später seine Früchte hervorbringen, denn das Böse, dass sich immer mehr anhäuft, kommt irgendwann wieder zu seiner Quelle zurück, Stück für Stück. Nur wenige können in einem Menschen, der in Armut, Elend und unheilbaren Krankheiten verstrickt ist, den wohlhabenden Millionär erkennen, der in einem vorherigen Leben, durch seine Habgier geblendet, das unerbittliche Gesetz des Karma nicht erkannt hat.
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