Swami Sivanandas Botschaft des göttlichen Lebens
20. Gnade Gottes (13)
Die Rolle des Moskito:
Am 4. Mai 1950 suchte der Industriemillionär Rai Bahadur G. M. Modi den Meister auf und fragte: „Ich verstehe ja, warum Gott all die guten Dinge dieser Welt erschaffen hat, Swamiji, aber warum hat er denn auch die Moskitos gemacht? Sie nützen doch wirklich niemanden etwas; sie plagen uns nur.“
„Nichts in der Schöpfung ist völlig nutzlos“, entgegnete der Meister. „Im Spiel der Schöpfung hat alles seine Aufgabe, auch die Moskitos. Sie dienen der Fledermaus und den Vögeln als Nahrung. Gott, der die Fledermaus und die Vögel erschaffen hat, gab ihnen in Form von Moskitos eine Nahrung.
Aber die Moskitos arbeiten auch für den Gott des Todes. Durch Mangel an Selbstkontrolle vermehren sich die Menschen viel zu schnell. Wir haben auch Lebensmittelknappheiten und andere Krisen. Es kommt zu einer Überbevölkerung der Erde. Die Boten des Todes, die Moskitos, übertragen deshalb den Erreger der Malaria auf viele tausend Menschen, die dann sterben müssen. Damit ist der Erde diese Überlast genommen.
Aber es gibt noch eine dritte wichtige Funktion der Moskitos: Sie wecken dich durch ihren Stich auf. Jedes mal, wenn du gestochen wirst, denkst du daran, was für ein übler Ort die Welt ist! Es gibt Moskitos, Skorpione, Kobras, Tiger und andere wilde Tiere; es gibt sengende Sonne im Sommer und beißende Kälte im Winter, es gibt Sand- und Schneestürme, Kriege und Revolten. Wünschst du dir einen Ort, wo es alle diese Dinge nicht gibt?
Der Ort, an dem es keine Moskitos gibt, ist Moksha, das Reich Gottes in dir! Die Moskitos erinnern dich lediglich wieder an diese Wahrheit. Sie zwingen dich, an Gott zu denken und retten dich vor der Misere einer weltlichen Existenz.
Verstehst du jetzt, warum die Moskitos genauso wichtig sind wie der Rest der Schöpfung?“
Rai Bahadur Modi bedankte sich für die detaillierte Erklärung des Meisters, die ihm die Rolle der Moskitos in dieser Welt verständlich machte.
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