Diese Frage wird mir immer wieder gestellt. Ein spiritueller Name drückt aus, dass eine neue wichige Lebensphase begonnen hat. Name verbindet sich oft mit einer bestimmten Identifikation - wenn man aus alten Identifikationen raus kommen will, sich auf eine neue Lebensphase einlassen will, kann ein neuer Name hilfreich sein. In früheren Zeiten haben Menschen ihren Namen in jeder Lebensphase geändert. Insbesondere in schamanistischen Traditionen war das geradezu üblich. Ein Relikt davon ist, dass auch heute noch viele Frauen (und sehr wenige Männer) bei der Hochzeit den Nachnamen des Partners annehmen. Erst mit der Bürokratisierung im 19. Jahrhundert wurde in Europa der Namen zu etwas recht Festes. Ein spiritueller Name bringt ein neues Ideal ins Leben, es ist wie ein Vorsatz oder auch eine Bitte, die innewohnende Spiritualität zur Entfaltung bringen zu lassen. Ein spiritueller Name hat Mantra-Charakter. Wenn man an sich selbst denkt mit dem spirituellen Namen, wird man, bewusst oder unbewusst, mit der dahinter liegenden Kraft verbunden. Bei Yoga Vidya wird der spirituelle Name wird mit einem Rituals vergeben. Dabei werden besondere Mantras rezitiert, die drei Energie-Pulver auf die Stirn, das dritte Auge, aufgetragen. Damit wird eine bestimmte Segenskraft hervorgerufen. Dann geht derjenige, der den Namen vergibt, einen Moment in die Stille und bittet um Führung. Aus dieser Stille kommt dann der spirituelle Name, der dann vergeben wird. Wer kann einen spirituellen Namen bekommen? Bei Yoga Vidya ist es üblich, dass der Aspirant zunächst eine Mantra-Weihe bekommt, da der Name oft in Beziehung steht mit dem Mantra. Wer eine Mantra-Weihe hat, kann dann um einen spirituellen Namen bittet. Die Möglichkeit zu Mantra-Weihe und spirituellem Namen gibt es im Rahmen der Yogalehrer Ausbildung, ist aber nicht notwendigerweise damit verknüpft. Mantra-Weihe und Namensgebung stehen jedem offen. Wer kann eine Mantra-Weihe bekommen? Jeder, der sich innerlich versprechen kann, jeden Tag mindestens 20 Minuten lang mit dem Mantra zu meditieren, kann eine Mantra-Weihe erhalten. Dazu kann man sich im betreffenden Ashram erkundigen, wann die Möglichkeit dazu besteht. Normalerweise ist da auch ein Vorgespräch hilfreich bzw. erforderlich. Ein allen Yoga Vidya Ashrams gibt es regelmäßig Termine für die Möglichkeit zu Mantra-Weihe und auch für Info-Gespräche. Manchmal können auch Zusatztermine ausgemacht werden. Wie verwendet man seinen spirituellen Namen? Die meisten verwenden den Namen in Yoga-Kreisen, also wenn sie mit anderen Yoga Übenden zusammen sind, sowie für sich selbst als ihr "innerer Name". Typischerweise verwenden die meisten Menschen ihren "alten" Namen weiterhin in Beruf, Familie etc. Manche entscheiden sich auch dazu, ihren spirituellen Namen auch im Alltag zu verwenden - das sollte allerdings mit Bedacht und nach bedächtiger Abwägung geschehen. Om Shanti Herzlichst Sukadev
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Antworten
Achso..ja warscheinlich. Danke dir =)
Ich bitte auch hier um eine Antwort.
Lieber Sukadev
Dazu habe ich eine Frage: ich bin ein Mensch, dem die Meditation mit einem Mantra nicht so liegt. Ich kann besser mit der Vorstellung von Licht meditieren. Ich singe "mein Mantra" (habe noch keine Einweihung) aber oft tagsüber oder auch vor dem Einschlafen gedanklich. Manchmal rezitieren ich es auch laut mit der Mala. Gelten solche 20 Minuten täglich auch oder müssen diese zwingend in der Meditation sein???
Om Shanti Luna