Om Yogis,

beim Luftanhalten während Kapalabhati gibt es folgende Möglichkeiten.

1. Anhalten des Atmes durch Schließen des Kehlkopfdeckels

2. Stoppen des Atems ohne Schließen des Kehlkopfdeckels, der Atem ist dann wie in der  

   Schwebe zwischen Ein-u. Ausatmen

 

Gibt es eine bevorzugte oder richtige Variante bei Kapalabhati?

Zumindest ist bei der 2. Variante + Mula Bandha die energetische Wirkung wesentlich stärker (zumindest bei mir). Der Kopf wird klar, verstopfte Nase wird frei und es ist viel Energie spürbar, so dass ich den Atmen nicht lange halten kann.

 

Om Shanti

Sven

 

 

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  • Hi zusammen,

    wahrscheinlich gibt es,auch wie bei so vielen Dingen im Leben, mehrere Sichtweisen, die nebeneinander ihre Berechtigung haben.

    In vielen Dingen bin ich sehr kritisch, was ich in den Büchern lese. Die Gedanken von Geeta Iyengar hören sich für mich stimmig an:

    ...darf den Nackenmuskeln keine Gewalt angetan werden, um das Kinn zwischen die Schlüsselbein zu legen, sondern der Kopf sollte sich nur so tief neigen, wie es einem angenehm ist. (Anmerkung von mir: der Kopf wird NICHT gerade gehalten)

    Sie schreibt, das Gehirn (das Ego) wird dazu veranlasst, sich in Demut vor der eigenen Seele zu verbeugen, die Teil der universellen Seele ist.

    Aus physiologischer Sicht verhindert Jalandhara Bandha eine Überanstrengung des Herzens bei der Übung von Pranayama.

    Aus Yoga für die Frau von Geeta Iyengar

    In Der Weg des Yoga (Hrsg. BDY) beschreibt Anna Trökes genau, warum sich durch dieses Bandha der Herzschlag verlangsamt und erwähnt als wichtige Wirkung, die beruhigende Wirkung auf das vegetative Nervensystem. Hier wird auch das Senken des Kopfes als Bestandteil von Jalandhara Bandha erwähnt.

    Hier noch ein Artikel zu dem Thema : Einführung in Pranayama von B.K.S. Iyengar

    Liebe Grüße

    Klaus
    Haben.in - Kostenloses Blog Hosting
  • Hallo Ratna,

    ich habe jetzt das Maha Bandha in der von Dir vorgeschlagenen Art mehrmals probiert und bin wirklich begeistert! Erste Messungen haben deutliche Anzeichen dafür ergeben, dass sich mein Blutdruck dadurch im Optimalbereich einpendelt. Natürlich steigt durch Kapalabhati der obere Wert und auch der Puls an. Der Effekt ist aber nur kurzfristig. Der durch Mula Bandha hervorgerufene nachhaltige Anstieg scheint kompensiert zu werden. Und das ist einfach großartig!

    Folgende Fragen habe ich noch:

    1) Wenn ich komplett ausatme, ist das dann schon Uddiyana Bandha oder muss ich noch den Kehldeckel schließen und den Bauch nach innen ziehen während sich der Brustkorb hebt?

    2) Soll ich die Bandhas dann in der umgekehrten Reihenfolge wieder lösen (lassen) oder in der Reihenfolge JB - UB - MB? (Die umgekehrte Folge fühlt sich ganz natürlich an, während das Lösen von UB vor MB eher herausfordernd erscheint.)

    Wenn ich die Bandhas nach dem vollständigen Ausatmen in der Reihenfolgen UB - MB - JB setze und dabei am Ende das Kinn auf die Brust nehme, spüre ich sehr deutlich, wie die aufsteigende Energie blockiert - oder soll man sagen reguliert(?) - wird. Auch scheint sie irgendwie in den Körper umgelenkt zu werden, statt vom Kopf aus in alle Richtungen aus zu strahlen. Und ich dachte eigentlich, genau das sei der Zweck von JB. Durch diese Blockade zusammen mit Ujjayi Atmung ist es mir schon oft gelungen, akut hohen Blutdruck (infolge von Streß, Lampenfieber etc.) unmittelbar zu senken. Die Blockade blockiert bei mir also durchaus erwünscht unbeliebte Energien sprich: Emotionen, vor allem Angst.

    Liebe Grüße

    Martin
  • In der Gherandasamhita steht:
    Man zieht die Kehle ein und senkt das Kinn auf die Brust. Wird der Bandha Jalamdhara vollzogen, werden die sechszehn Ahhara gefesselt...
  • Danke!
    :-))) M.
  • Hallo Ratna,

    vielen Dank für den interessanten Hinweis! Ich dachte bislang, das Kinn zur Brust zu nehmen sei das wesentliche bei Jalandhara Bandha, denn dadurch würde ein Druck ausgeübt auf einen Nervenknoten im Halsbereich, der den Blutdruck schlagartig senken könnte. (Mr. Spock vermag schließlich seine Gegner auf sanfte Art aus zu schalten, indem er mit gezieltem Griff dort Druck ausübt ... ;-))

    Meine persönliche Erfahrung ist folgende:

    September 2009 habe ich das Video zu Kapalabhati und Wechselatmung von Sukadev auf YouTube entdeckt und seit dem täglich mehrmals praktiziert. Ich übe seit einigen Jahren tgl. Asanas, bin 52 und gehe etwa 2 x jhrl. zum Arzt zum Routine-Check. Im Februar wurde dabei hoher Blutdruck diagnostiziert obwohl ich nie im Leben Probleme damit hatte. Ich habe eine Verbindung zu meiner neuen Praxis vermutet und mir ein Blutdruckmessgerät gekauft um damit zu experimentieren.

    Folgendes habe ich für mich herausgefunden: Mula Bandha, so wie es bei der Kapalabathi Instruktion ausgeführt wird, bringt meinen Blutdruck für längere Zeit um 10 - 20 Pkt. nach oben. Dabei wirkt die Kontraktion des Schließmuskels noch stärker als die des Perinäums. Jalandhara Bandha zusammen mit Ujjayi Atem senkt ihn aber.

    Daher ergänze ich die Instruktion jetzt am Ende durch 4x Uddiyana Bandha mit Jalandhara Bandha und Ijjayi Atmung. Bin mir aber 1. nicht sicher ob das o.k. ist, das abzuwandeln und habe 2. auch leider noch keine normalen Werte nachhaltig erreicht, sondern muss noch Tabletten nehmen. Und das gefällt mir als Yoga-Übendem doch gar nicht ...

    Hast Du vielleicht einen Rat für mich?

    Liebe Grüße

    Martin
  • Hallo Ratna - Namaste !

    Meine Frage bezog sich auf Erläuterungen/Erklärungen zum Verschluss des Kehldeckels beim Atemverhalt. Wird der Kehldeckel z. B. zusammen mit J.Bandha verschlossen oder nicht. Ich würde gern wissen, ob es Hinweise in einer Schrift (ähnlich Shiva-Samitha, Gerandha Samitha ...) gibt, in der dieses Thema angesprochen wird. Über Bandhas-Mudras etc. ist viel geschrieben worden, über diese Sache habe ich allersdings nichts gefunden.

    Grüße

    Shivaram
  • Hallo Sven,

    danke für deine Antwort.

    Nun weiß ich, das ich den Kehlkopfdeckel nicht verschliesse. Es ist so, das der Atem bei mir "steht". Ich denke ich werde auch weiter so üben, da es sich für mich gut anfühlt.

    Om Shanti

    Klaus
    • Namaste Yogis :-) !

      Noch mal ein Einwurf ! Wenn ich Bandhas nutze - insbesondere Jalandhara Bandha nach tiefem Einatmen und beabsichtigter längerer Atempause in der Fülle/Anthar Kumbaka- möchte ich ja bewirken, dass die Energie sich im Bereich zwischen M.B. und J.B. befindet bzw. dort bleibt. Wenn ich dabei allerdings versuche, die Luft nicht im Bereich des Halsverschlusses zu halten, sondern nach oben entweichen lasse, indem ich den Kehldeckel nicht schließe, "übergehe" ich doch diesen Verschluss ?

      Nach meinem Gefühl benötige ich auch sehr viel Kraft bzw. Muskulatur, wenn ich den Atmen in der Fülle mit Hilfe der Rippenmuskulatur (gedehnter und gehaltener Brustkorb) halten möchte. In dieser Phase kann ich auch nicht richtig entspannen.

      Weiterhin müßte ich die Nase bei der Wechselatmung fester zuhalten als sonst, was ich ebenfalls als unangenehm empfinde und was die Nasenflügel nach einiger Zeit des festeren Zuhaltens ziemlich verklebt. Und es kann ein Druck im Kopf entstehen, der zum Teil bis in das Innenohr reichen kann, gerade nach tiefer Einatmung und sogar die Eustachische Röhre (Ohrtrompete) bis zum Trommelfell öffnen würde.

      Also für mich ergibt sich nicht ganz so viel Sinn, gerade beim Setzen von J.B. (auch i.Verbindung mit Keechari Mudra) den Kehldeckel "nicht" zu verschließen - irgendwie passiert das sogar alles zusammen ziemlich automatisch oder ?

      Hat den jemand in einer alten Schrift irgend etwas darüber gelesen - würde mich sehr interessieren !


      Viel Spaß beim Pranayama - und beim Nachdenken :-)

      Shivaram
  • Om Shivaram Uwe!
    ich benutze manchmal Bandhas, allerdings nur das Mula Bandha da alles andere mir einfach zu anstrengend ist und bei Jalandhara mein Nacken sich verspannt. Nur wenn ich das Bandha mache lass ich den Kehlkopfdeckel offen ansonsten schließe ich ihn. Das kam dadurch, das ich beim Bandha einen unangenehmen Druck im Bauch u. manchmal auch Rücken verpürt habe, so als ob Steine im Bauch liegen. Wenn ich dann den Kehlkopfdeckel öffne, hört das auf, der Druck verteilt sich irgendwie auf der ganzen Atemstrecke und dann kann ich es nur einige Sekunden halten, Hände fangen an zu zittern und der Bauch. Danach ist es so als hätte ich meine Nase mit Minze gespült, Nase total frei und intensives Atemgefühl in den Nasenflügeln
    Om Shanti!
    Sven

    Shivaram Uwe Strauß schrieb:
    Namaste ! Hallo Sven !.

    Sehr interessante Eingangsfrage (den Rest lass ich mal unkommentiert), mit der ich mich auch schon des öfteren beschäftigt habe. Ich würde gern wissen, ob du beim Pranayama auch Bandhas nutzt ? und wie lange dein Atmenverhalt in der Fülle oder Leere ist ? Ergibt sich daraus ein Unterschied im Atemverhalt ? Läßt du den Druck bis zu den Nasenflügel entstehen und hälst du ihn dort, wenn der Kehldeckel unverschlossen ist ?

    Ich verschließe eigentlich immer den Kehldeckel, gerade wenn/weil ich Bandhas nutze. Ich habe den Eindruck, dass der Atemverhalt ohne Kehldeckelverschluss einen sehr hohen Druck im Kopf erzeugt, der unangenehm ist. Obwohl ich alles über Pranayama lese, habe ich darüber noch keine ausführlichen Infos gefunden. Mich würden auch andere Meinungen zu diesem Thema sehr freuen.

    Shivaram
  • Om Klaus,
    wenn du den Kehlkopfdeckel verschließt geht weder Luft rein noch raus, wie z.B. beim Tauchen. Auch würde die Luft nicht entweichen wenn du Bauch u. Brustkorb reinziehst. Wenn der Deckel offen bleibt ist der Atem wie in der Schwebe, d.h. theoretisch könntest du weiter ein u. ausatmen. Probier mal normal zu atmen und dann den Atem immer langsamer und flacher werden lassen also Richtung Kevala Kumbhaka. Und dann dieses gleiche Gefühl bei Kapalabhati nach dem Einatmen herstellen. Und dann steht der Atemn eben.
    Om Shanti !
    Sven
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