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Antworten
Zölibat steht für Ehelosigkeit und bedeutet, sich einer ehelichen Bindung zwischen Mann und Frau zu enthalten. Keuscheits/-gelübde/-gebot (sexuelle Enthaltsamkeit) in der christlichen Tradition ist zwar Teil des Zölibat, doch ist es auch für sich allein zu sehen. Nonnen/Mönche etc. die das Keuscheits-gelübde/gebot abgelegt jedoch nicht einhalten können/möchten, haben daher nicht gegen das Zölibat "verstoßen" sondern gegen das Gelübde/Gebot der Keuschheit. In vielen religiösen Traditionen gilt jedoch "verpflichtend" eine vollkommene Enthaltsamkeit in Bezug auf Sexualität und auf eine Ehe bzw. Bindung.
Bei sexueller Enthaltsamkeit wird man- zumindest am Anfang- nicht umhin kommen, yogische Techniken anzuwenden um Sexualenergie in spirituelle Energie zu transformieren, denn natürliche, biologische Abläufe können bei Unterdrückung unangenehme Folgen bereiten. Gezielte Übungen bieten Abhilfe.
Im Yogischen ist eine vollkommene Enthaltsamkeit gegenüber Sinnes-erfahrungen/objekten, vor allem während einer intensiven, praktischen Übungs-Phase, geboten. Im YogiNi-Alltag ist es ein persönliche Entscheidung inwieweit man sich in Enthaltsamkeit übt.
Das wird jeder für sich entscheiden, wie er die yogische Lebensweise umsetzen kann und möchte.
Da Enthaltsamkeit alle Sinnes/-Objekte/-Erfahrungen/-Eindrücke etc. mit einschliesst, ist es im yogischen Sinne förderlich, sich -so weit wie möglich- ungezwungen und natürlich zu enthalten.
Enthaltsamkeit bedeutet für mich, das Besitzenwollen, Habenwollen (von nicht Notwendigem) einzuschränken bzw. aufzugeben.
OM SHANTI OM
miramuun
In Ashrams und bestimmten Glaubensrichtungen als Keuschheits Geluebde/Gebot verstanden, aehnlich dem Zoelibat in christlichen Moenchs-und Nonnengemeinden.
Das 4. Yama.
Auch wird Brahmachayra als Begriff fuer eine 14-20 jahre dauernde Ausbildung in den klassisch-vedischen (Astrologie, Veda) Wissenschaften verstanden.
Generell bedeutet es eigentlich nichts weiter als im Gottesbewusstsein-dem Brahman bewusst zu leben/aufgegangen zu sein.
Brahman = das Absolute, Unennbare, Ewige und Charya = folgen, nachfolgen, auch tugendhaft.
Im Yoga als sexuelle Enthaltsamkeit verstanden, da die Samenfluessigkeit und die Energie die beim Sexualverkehr verausgabt wird, spirituelle Lebensenergie, also die materielle Seite, darstellt, so wird vielfach geglaubt das Enthaltsamkeit spirtuelle Energie wachsen laesst und hier ist der Punkt an dem sich starke Zweifel erheben, das ist imho mit einiger Sicherheit KEIN automatischer Prozess, sonst muessten alle Kloester und Ashrams von Heiligen ueberquellen und dem ist definitiv nicht so!
Auch haeufig unter "rechte Lebensfuehrung" (Dhamma) verstanden.
Persoenlich verstehe "Brahmacharya" als Enthaltsamkeit der Sinne, rechte Lebensfuehrung, rechte Rede, rechtes Verstehen,rechtes Denken, "nicht vom rechten Pfad ab zu kommen" Pratyahara als Ziel.
angelika
mk schrieb:
Quelle:
yogi108 schrieb:
Da finden sich im indischen Raum, sehr viele "Pundits, Acharyas, Maharishis" etc. die, die Geschichte mit dem Brahmacharya, in Verbindung mit Zoelibat und sexueller Enthaltsamkeit sehr orthodox auslegen, wer im Geiste seine Gefuehle, Beduerfnisse, Wuensche, Begierden auch sexuelle Fantasien nicht ueberwunden hat und sich "an zu ketten" versucht um damit die Begierden zu ueberkommen, hat nicht verstanden worum es auf dem Weg geht!
Begierden loesen sich durch "Erkenntniss", durch rechtes Wissen und Studium, durch Klarheit, damit verbundene Erfahrungen (Erleuchtungen) auf, durch Zwaenge geht garnichts, rechte Einsicht ist die Bruecke!
Da erlauben sich viele "befreite Denker" der Gegenwart ein wenig mehr Freiheit!
Jeder sinn-wie zwecklose, authoritaere Zwang ist nicht unabdingbar auf dem "Weg" hilfreich und fuehrt deswegen zwangsweise zu Erfolgen!
Wie schon mal erwaehnt, z.B. Lahiri Mahasaya, war ein ganz normaler Familienvater, der bei der Bahn angestellt war und direkte Kontakte zu Mahavatar Babadschi/Haidakan Baba hatte und von diesem in die Kriya Yoga technik wieder eingeweiht wurde, die weithin als "vergessen" galt, er war der Guru von Sri Yukteswars, der Guru der Eltern von Paramhansa Yogananda, was eine echte Guru Parampara Linie bildet, Mayasaya, gilt als sehr "hoch entwickelte, verwirklichte" Seele.
..aus demWikipedia Quelle:
Orthodoxe, authoritaere Regeln stehen immer unter dem Verdacht nur Mittel zur Macht ueber andere zu sein, als Mittel zum Zweck, was Geluebde, Ashramregulierungen anbetrifft ist einen ganz andere Sache.
Freiwillig, selbstauferlegte Regeln ebenfalls, diese sollten jedoch auf ihren Sinn und Zweckmaessigkeit geprueft werden, blosse Selbstkasteiung, seiner Selbst willen, ist ein "No,No!"
Brahmacharya hat nichts mit Verzicht zu tun, sondern mit Wandel. Man ersetzt schrittweise einen Lebensstil mit einem anderen.
Es gibt viele Stufen zwischen einen tamasigen, rajasigen Lebensstil und Samadhi. Man sollte auf eine sattvige, also ausgeglichene und angenehme, Art und Weise Stufe für Stufe hinaufsteigen.
Namaste, Frieden, Licht und Liebe
Yogi108
Alles Gute Angelika
mk schrieb:
angelika schrieb:
Eine Anmerkung noch: Zumindest bei Magersüchtigen, militanten Nichtrauchern und strenggläubigen Katholiken läßt sich Arroganz beobachten. Sie haben die Selbstdisziplin, die sie von anderen, die ihren Begierden nachgeben, unterscheidet. Bei Yoga praktizierenden habe ich dies zwar noch nie bemerkt, aber es besteht immer die Gefahr, zu stolz zu werden, wenn man zu hart mit sich umgeht. Und sich abzugrenzen. Wo Yoga doch vereinen soll.
Angelika
mk schrieb:
Warum wohl?
"Unsere" wahre Substanz, des Menschen wahre Urnatur ist von der allumfassenden Urnatur, der Ur'substanz" von Allem, "Gott", das was in den Veden als Brahman verstanden wird, letztendlich nicht verschieden, wie will man durch Kasteiung zu der Erkenntniss, dem Rueckerinnern da hingelangen?
Studium, Praxis, Verstehen, Versenkung und geduldig Karma abgelten, nach Moeglichkeit kein neues Anhaeufen, vor ALLEM aber des Menschen Urnatur wieder zu erkennen, darum geht es!
Nicht um die Erfuellung von Auflagen, Verboten, Selbstkasteiung - das ist Mittelalter, Doktrin, Orthodox - Spiritualitaet ist ungezwungen, ohne die typischen Grenzen, Schranken, wie soll da Grenzenlosigkeit verstanden, begriffen werden?
Im Einsein aufgehen, in straffreien schauen, Jenseits der Dualitaet, dem staendigen Klassifizieren von "Gut und Boese", hel, dunkel, gut, schlecht....!
immer schoen locker, die hoechste Seele weiss im Innersten wo es "lang geht"!
Vertraue drauf!
Je staerker sich Mensch dem ALL-EINEN zuwendet, je weniger interessant wird die Welt der Erscheinungen mit all ihren Samskaras, die als schillernde Juwelen auf dem Schleier der liebreizenden, verfuehrerisch anheimelnden Maya daher kommen!
ALLE Wuensche, Begierden, auch die zur Befreiung, Erleuchtung, sind und bleiben Begierden!