ich unterrichte im Bereich Technik, im kölner Raum an einer berufsbildenden Schule Teenager und junge Menschen mit besonderem Förderbedarf, sprich, mit Problemen bei der Konzentrationsfähigkeit und im Sozialverhalten. Dies wirkt sich leider, aber verständlicher Weise, auf das Leistungsniveau der Schüler/Innen aus, wodurch die angestrebten Bildungsabschlüsse gefährdet- und ein späterer Einstieg in eine Berufsausbildung problematisch ist.
Als unterstützende Hilfsmaßnahme "bekommen" die Schüler/Innen, durch einen externen sehr erfahrenen Referenten, Hatha-Yoga mit dem Schwerpunkt Achtsamkeit, und Selbstwahrnehmung. Obwohl ich selbst ausgebildeter Yogalehrer bin, habe ich hier ersteinmal hospitiert und assistiert. Der 10-wöchige Kurs läuft bald aus, anschließend werden wir evaluieren, inwieweit sich diese Maßnahme - im besten Fall positiv - auf das Lern- und Sozialverhalten ausgewirkt hat. Bis zu den Ferien werde ich das Yoga-Angebot dann noch weiter führen. Alles in allem kann man aber schon eine positive Entwicklung bei einigen Schülern/Innen feststellen.
Die Idee ist bisher, dass ich dann im kommenden Schuljahr eine offene Yogastunde für alle interessierten Schüler/Innen anbiete.
Meine Fragen sind, bzw. mein Diskussionsanlass ist folgender:
- Hat von euch jemand gleiche oder ähnliche Erfahrungen?
- Welche Veränderungen bei den Schülern/Innen konntet ihr feststellen?
- Habt ihr vergleichbare Aktionen ausprobiert und wie sind diese verlaufen?
- Wie finanziert ihr das Yogaangebot?
Über einen regen Austausch mit euch würde ich mich sehr freuen :-)
Gruß
Karsten
Antworten
Hallo gleis24,
klar, ich kann dir die Auswertung zukommen lassen, wenn wir es schaffen, setzen wir uns noch vor den Sommerferien dran. Ich gebe dir über das Forum bescheid, wir können dann ja im Chat die Mailadresse austauschen und ich schicke dir ein PDF.
LG
Karsten
gleis24 sagt:
Hallo Karsten,
mich interessiert euer Evaluationsergebnis. Ich bin auch Lehrer an einer Berufsschule und denke unsere SL wäre durchaus offen.
• Nicht an unsere Schule. Meine Yogalehrerin hat früher das mal Ehrenamtlich gemacht und da hatte ich etwas Einblick.
• Gute Erfahrungen. Der Schnitt dieser Schüler Anschluss zu finden war hoch (wobei die, die schwänzen eh nicht dabei waren)
• Keine Ahnung wie das Finanziert werden soll. Unsere Stadt hat nen Investitionsstau von 500 Millionen (!!!!) Euro für Straßen und Schulen zusammen. Schülerzahlen sind auch weggebrochen, Lehrerstellen zusammengestrichen. Letztes Jahr hatten wir noch nen Überhang von 7 Stellen und die wurden gut bezahlt. Jetzt 2 zu viel. Kurz gesagt: Da muss man sich halt irgendwie "durchschlawienern". :) Entweder man hat nen Lehrer mit Yogalehrerausbildung der dann dafür Freigestellt wird oder man zapft halt eine seiner sekundären Geldquellen an. Oder man hat nen engagierten Karma-Yogi der mit Herz dabei ist. Platz ist ja da, Yogamatten sind auch überschaubar finanziert. Bei der Sachausstattung kann man in Hessen als SBS Schule durchaus tricksen und das in einen anderen Haushalt (LMF) schieben. Bei den Personalkosten halt nicht, bei uns geht da das Geld für einen Sozialarbeiter und eine zusätzliche Verwaltungskraft drauf.