Ein Schüler fragte seinen Meister: "Was trennt mich von der Wahrheit?", und der Meister sagte: "Nicht du allein bist von der Wahrheit getrennt, es sind viele Menschen. Ich werde dir einige kleine Geschichten erzählen und sie werden dir im Ohr sehr einfach klingen. Du mußt sie aber alle überdenken", sagte er, "viele Male wenn du schon glaubst, du hättest sie verstanden, dann höre trotzdem nicht auf, sie zu wiederholen solange, bis du sie durchdacht hast, bis aus den kleinen Geschichten eine große wird und aus den großen wieder winzig kleine." Es war einmal, so erzählte der Meister, ein Wassertropfen im Meer, der behauptete, es habe nie ein Meer gegeben. Genauso ist es mit vielen Menschen, sie stehen mitten in Gott und sagen, es habe nie einen Gott gegeben. "Ich will meine Freiheit", verlangte ein Wassertropfen mitten im Meer; und das Meer war barmherzig und hob ihn an die Oberfläche. "Ich will meine Freiheit", verlangte er wieder - und die Sonne hörte seinen Ruf und hob ihn auf eine Wolke. "Ich will meine Freiheit", verlangte er wieder - die Wolke ließ ihn los und er war wieder im Meer. Ein intellektueller Wassertropfen ist ein intellektueller Wassertropfen, aber nicht das Meer. "All die Wassertropfen sind nichts wert", sagte der Wassertropfen im Meer. "Zweifellos, eines habe ich inzwischen erkannt, um einiges bedeutungsvoller als das Meer bin ich schon", sagte der Wassertropfen im Meer. "Ich werde dem Meer wohl nie begegnen", seufzte der Wassertropfen im Meer. "Ach was kümmert mich das Meer", sagte der Wassertropfen im Meer." Der Wassertropfen haderte mit seinem Schicksal, denn er war mitten im Meer und wollte vom Meer nichts wissen. Ein Wassertropfen im Meer trommelte andere Wassertropfen zusammen, zum Aufstand gegen das Meer. "Kraft meines Amtes", so sagte ein Wassertropfen zum anderen Wassertropfen mitten im Meer,- "Kraft meines Amtes bist du ab heute ausgeschlossen aus dem Meer." "Du bist in meiner Liebe", sagte das Meer zum Wassertropfen. Aber der Wassertropfen hörte das Meer nicht, denn er war selbst voll Liebe zu einem anderen Wassertropfen". "Wenn es mir gelänge … ", so überlegte der Wassertropfen, "daß jeder einzelne Wassertropfen in meiner Liebe wäre, dann wäre ich das ganze Meer, "Und so begann er einen Wassertropfen nach dem anderen in seine Liebe zu nehmen. Aber es war da ein Wassertropfen, der ihm einmal furchtbares Leid zugefügt hatte, das größte Leid seines Lebens und ihm konnte er trotz all seiner Liebe nicht verzeihen. Und alleine, weil ihm ein einziger Wassertropfen in seiner Liebe fehlte, nur dieser einzige Tropfen, wurde er nicht zum Meer. "Sag, Meister, gab es je einen Wassertropfen, der zum Meer geworden ist?" und der Meister erzählte weiter. "Es war einmal ein Wassertropfen, der suchte die Stille des Meeres, er suchte die Tiefe des Meeres. Sein Sehnen war groß, und er war voll von Verzeihen – und plötzlich sprach das Meer zu ihm: "Du bist ich, und ich bin du", und es öffnete seine Arme und empfing den sehnenden Tropfen – und was dem Meer zu eigen war, das wurde ihm zu eigen. Er wurde zur Stille des Meeres, wurde zur Weite des Meeres, und seine Tiefe war Heil für die Welt." "Denn wisse, mein Schüler, voll Gnade ist das Meer für jene, die es lieben und nimmt sie auf in seine Fülle, wenn sie es wirklich wollen." "Und wenn sich so ein sehnender Tropfen angehäuft hat mit Schmutz, was dann", fragte der Schüler. Da lachte der Meister aus vollem Halse. "So schmutzig kann ein Tropfen nicht sein, dass das Meer ihn nicht wieder reinigen könnte."
Quelle unbekannt
Ich wünsche allen einen guten Start in das Jahr 2012
Licht, Leben, Liebe, Lachen
Haribol
Maya
Antworten
Es gibt keinen"Schmutz", nur Fehler in der Betrachtungsweise!