Ein schöner Körper mit Yoga?

Hallo liebe Community,

ich möchte einmal die Frage aufwerfen, ob es möglich ist, mit Yoga nicht nur ein allgemeines besseres Wohlgefühl zu erhalten, sondern den Körper sozusagen richtig durchzugestalten und zu einer schöneren Formung zu führen? Als Yogalehrerin habe ich dahingehend schon einige positive Erfahrungen gemacht, aber es scheint mir bisher sehr von der persönlichen Konstitution abzuhängen, ob ein Körper sich gut modellieren lässt oder ob er sehr viele Steifheiten und Widerstände entgegensetzt. Wer hat selbst schon Erfahrungen in dieser Hinsicht bei sich oder bei anderen gemacht?

Mit Grüßen, Alina

(Auf der Seite Lichte Körperformen findet sich eine Online Ausstellung zu diesem Thema)

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Antworten

  • Liebe Yoga-Vidya-Community,

    nachdem Sigrid schon die Erfahrung eingebracht hat, dass sich ein Haltungsfehler mit Hilfe von Yoga korrigieren kann, möchte ich heute selbst ein Beispiel beitragen: vor kurzem erzählte mir eine Teilnehmerin, die seit etwa 3 Jahren regelmäßig zur Yogastunde kommt, aber sonst keinerlei Sport macht, dass man bei einer Osteoporose-Kontroll-Untersuchung festgestellt hätte, dass sie 3 cm länger geworden sei!

    Aus meiner subjektiven Sicht möchte ich dazu anfügen, dass der Umstand, wenn ein Mensch eine in die Länge nach oben dynamisch aufgerichtete Haltung hat, in meinen Augen ein Kriterium - eines von vielen natürlich - für Schönheit ist.

    Dieses Phänomen des länger werdenden Körpers wird auch in vielen Bildern der Yoga-Online-Ausstellung sichtbar.

    Was sind in euren Augen Kriterien für Schönheit?

    Alina

  • Liebe Sigrid,

    danke für dein Erfahrungsbeispiel. Darin sind wir uns wohl alle einig, dass ein Mensch schöner wird, wenn sich ein Konstitutionsfehler korrigieren kann. Was das Schlankerwerden betrifft, gebe ich Joy recht, wenn er darauf aufmerksam macht, dass es nicht nur um die Körperübungen geht, sondern auch um Yoga als Lebenshaltung mit Gewaltlosigkeit und Mäßigung der so schwer beherrschbaren “Begierden”. Wie ist aber nun das Ideal des “schönen Menschen”, wenn wir es noch genauer nehmen?

    Vielleicht haben wir mit dem durchtrainierten Körper und der Anmut eine männliche und eine weibliche Seite von Schönheit, die wir im Yoga auf harmonische Weise beide hervorbringen wollen. Ha-ṭha bedeutet ja bekanntermaßen die Vereinigung von der Sonnen- und Mondseite des Menschen. Gerade den Aspekt der Anmut, auf den Diamir verweist, finde ich auch sehr bedeutend. Eine Asana sollte nicht schwer wirken, meiner Meinung nach, sondern licht und leicht.

    Alina

  • Liebe Alina,

    meine Erfahrung seit 8 Jahren Tätigkeit als Yogalehrerin ist, dass Yoga den Körper positiv verändert. Beispiel dafür ist eine Kursteilnehmerin mit einem "Witwenbuckel". Während wir im Kurs im Laufe der Jahre die langsame Begradigung ihres Rundrückens gar nicht wahrnehmen konnten, setzte ihr Anblick ihre Schwester, die in Australien lebt und die sie über einen langen Zeitraum nicht gesehen hatte, in Erstaunen, was in dem Ausruf gipfelte : "Du siehst ja jetzt ganz anders aus !"

    Herzliche Grüße
    Sigrid

  • Gerne, ich fühle mich geehrt von dir liebe Jyoti.

    Gruß Diamir

  • Yoga verändert alle Aspekte der Persönlichkeit in Richtung mehr Harmonie und friedliche Energie. Das betrifft auch die Optik. Doch auch der Blick, die Reinheit der Haut, die Haltung, der Gang, die Bewegungen werden voller Anmut.

    Ja, Anmut das ist der richtige Ausdruck für die Wirkung des Yoga.

  • Hi :)
    Wenn man Yoga in seiner Gesamtheit nimmt (also sagen wir mal alle teile des Ashtanga Yoga, Yamaa, Niyamaa, Asana, Pranayama...) kann man sicherlich seinen Körper gut modellieren, zumindest auf jeden Fall in der Hinsicht einen schlanken Körper zu haben. Wenn man Yamaa und Niyamaa folgt heißt es z.B. als Vorgabe nicht gierig zu sein (non greedy).
    Wenn man das befolgt hieße das konkret, nur sehr einfach und genau so viel wie man braucht zu essen,
    weil alles andere zuviel ja gierig wäre. D.h. man würde mit der Zeit abnehmen. Je nach Literatur wird auch empfohlen nur so viel zu essen, dass man noch ein kleines bisschen hungrig am Ende des essens ist.
    Theoretisch inkludiert alleine Ahimsa schon alle anderen Glieder vom Ashtanga Yoga.
    Wer zu viel isst fügt seinem Körper und Umwelt Gewalt zu, Wer lügt fügt seinem sozialen Umfeld Gewallt/Schaden zu, Wer keine Asana macht, fügt seinem physischem Körper gewallt zu, wer kein Pranayama macht fügt seinem Prana Körper gewallt zu, wer nicht meditiert seinem Geist usw...

    Ich habe viele durchtrainnierte Yogis kennengelernt (und ich würde auch sagen unabhängig von Veranlagung).
    Heutzutage wird gerne alles auf die "Veranlagung" oder "Gene" geschoben um selbst nicht verantwortlich sein
    zu wollen für sein physisches Auftreten (einer muss ja Schuld sein ^^)
    Natürlich gibt es Gene und Veranlagungen,aber diese sollten nicht als Ausrede dienen :)
    Und der letzte entscheidende Faktor: Zeit :) Alles hat seine Zeit, die meisten wollen innerhalb von einem Monat komplett durchtrainiert sein, in Vrisikasana oder Hanumanasana und von Lord Shiva persönlich einen Heiligenschein erhalten.
    Geduld und Beharrlichkeit sollte man mitbringen. Ich erinnere mich da an einen Spruch meiner Lehrerin,
    die seit über 25 Jahren unterrichtet: "Wir sind alle Anfänger" <3 Liebe Grüße, Joy

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