frau M. liegt schon zwei jahre im pflegebett. sie kann sich nicht mehr bewegen. sie kann nicht sprechen und nur ihr atem und die sich manchmal bewegenden augen zeugen davon, das sie noch lebt.
frau M. hat keine verwandten mehr und erhält keinen besuch.
ich war für frau M. im rahmen der sterbebegleitung zuständig und habe sie ein halbes jahr begleitet, d.h. ich habe ihr etwas erzählt, musik vorgespielt oder war einfach nur da, wenn sie schlief.
öfter als ich so neben dem bett saß, stellte ich meine tätigkeit in frage. bekam sie überhaupt mit
das ich da war? war ich eine hilfe ode eher eine belastung?
als ich wieder einmal zu ihr kam und neben ihrem bett saß, kam eine einzige träne aus ihrem auge.
ich sah diese träne und wischte sie vorsichtig ab um ihr zu zeigen, das ich sie gesehen hatte.
nie wieder brauchte ich mich zu fragen, ob mein einsatz dort in diesem zimmer richtig und wichtig war - ich fühlte mich reich beschenkt!!
kurz danach ist frau M. gestorben.
weitere texte zum nachdenken und nachfühlen finden sich auf meiner website: hans-joachim-ruehmann.de
Antworten
Lieber Hans-Joachim,
dass was du gemacht hast hat mir meine Seele berührt! Leider gibt es auf dieser Welt nicht so viele Menschen wie dich, viele sind sehr egoistisch und sehen nicht was um sie herum passiert!
Ganz liebe Grüße an dich und alles erdenklich Gute!
liebe Dada,
deine antwort hat mich berührt, weil du mit dem herzen sprichst!
hans-joachim
Ich habe am ganzen Körper Gänsehaut und mir sind auch ein paar Tränen gekommen!
Ich danke dir vom ganzem Herzen das du da warst und dass es so Menschen wie dich gibt!!!